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Aichach: Ärzte machen sich für Ex-Gesundheitsamtsleiter Pürner stark

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Ärzte machen sich für Ex-Gesundheitsamtsleiter Pürner stark

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    Dr. Friedrich Pürner leitete das Gesundheitsamt in  Aichach-Friedberg. Nun wurde er ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit abberufen.
    Dr. Friedrich Pürner leitete das Gesundheitsamt in Aichach-Friedberg. Nun wurde er ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit abberufen. Foto: Wolfgang Müller, Landratsamt Aichach

    Bundesweit haben 181 Menschen in einem offenen Brief gefordert, dass die Versetzung des Aichacher Gesundheitsamtschefs Dr. Friedrich Pürner rückgängig gemacht wird. Die meisten von ihnen sind Ärzte, nur wenige aus dem Wittelsbacher Land. Pürner war in der vorigen Woche von seiner Stelle als Leiter des Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit versetzt worden.

    Innerhalb einer Woche musste er seine neue Stelle antreten. Er selbst sprach von „Strafversetzung“. Pürner, selbst Arzt und Epidemiologe, hatte wiederholt Teile der bayerischen Corona-Strategie kritisiert. Zudem war er auf Twitter aufgefallen, weil er unter anderem Accounts von Menschen folgte, die Corona leugnen.

    Kollegen stärken Aichachs ehemaligem Gesundheitsamtsleiter den Rücken

    Nun stärken ihm einige Kollegen den Rücken. In dem offenen Brief an die bayerische Staatsregierung heißt es: Die von Pürner geäußerten Positionen zu unter Fachleuten ohnehin umstrittenen Maßnahmen und Verordnungen seien „wissenschaftlich fundiert und ohne parteipolitisches Konnotat“ gewesen. Die Unterzeichner beschreiben die Versetzung als „inakzeptablen autoritären Versuch, legitime und in der aktuellen Situation besonders notwendige ärztlich-wissenschaftliche Diskussionen zu unterdrücken“. Sie gehen davon aus, dass „ein Exempel statuiert werden soll“.

    Initiatoren sind die Münchner Kinderärzte Dr. Steffen Rabe und Dr. Martin Hirte. Sie waren über Medienberichte auf den Fall aufmerksam geworden. Hirte erklärt den offenen Brief mit der Befürchtung, die freie Meinungsäußerung in der Wissenschaft sei infrage gestellt. „Man hat unter Umständen Nachteile, wenn man sich kritisch zu Pandemie-Maßnahmen äußert“, so Hirte. „Es muss die Freiheit da sein, zu diskutieren“, ergänzt er.

    Schon im Oktober hatten rund 20 Ärzte, überwiegend aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Pürner in einer öffentlichen Stellungnahme den Rücken gestärkt.

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