Affings Grundschule ist erst vor gut vier Jahren erweitert worden. Bald aber wird sie wieder zu klein sein. Vor einem erneuten Bauprojekt will die Gemeinde nun das Thema Schule neu denken. Dafür könnte sie wie die Gemeinde Adelzhausen die Firma LernLandSchaft eventuell als Berater mit ins Boot. Deren Ziel ist es, dass an Schulen Pädagogik, Architektur und Ausstattung verbunden werden und ein Schulstandort langfristig entwickelt werde.
Aus Affings Grundschule soll kein Luftschloss werden
Geschäftsführerin Karin Doberer stellte dem Gemeinderat jüngst den Ansatz ihres Unternehmens vor. Sie sieht eine "Riesenchance" darin, pädagogisch neu zu denken. Basis ihrer Überlegungen ist, den Kindern die Lust am Lernen nicht abzuerziehen. Deshalb schlägt sie eine aufeinander abgestimmte Lern-, Team- und Raumkultur vor. Ins Boot geholt werden sollen dazu auch die Pädagogen, aber auch die Gemeinde oder weitere Interessierte. Doberer versicherte, es entstehe "sicher kein Luftschloss", Quadratmeter seien nicht das Maß aller Dinge. Auch eine Mehrfachnutzung von Räumen ist denkbar, im Falle Affings auch die Einbeziehung der neuen Mittagsbetreuung. Dabei geht es Doberer darum, wie sie sagte, Schule zu einem Wohlfühlort zu machen und Mauern in den Köpfen abzureißen.
Affing: Vor der Schulerweiterung ist ein pädagogisches Konzept nötig
Auf entsprechende Fragen aus dem Gemeinderat erklärte die Geschäftsführerin, dass ihre Firma eine Moderationsrolle übernehme. Wichtig sei ein ordentliches Grundkonzept, das unter anderem in Workshops erarbeitet werde. In etwa sechs Monaten sei ein sogenanntes Raumfunktionsbuch zu schaffen. Auf dieser Basis kann der Flächenbedarf abgeleitet und dann mit der Regierung von Schwaben abgestimmt werden. Eine reine Fleißarbeit ist dieser Weg nicht unbedingt. Die Genehmigungsbehörde verlangt inzwischen erst ein pädagogisches Konzept, bevor es um die Ausmaße einer Schulerweiterung geht. Rudi Fuchs wies darauf hin, dass das Zeit kostet und so ein förderfähiger Antrag frühestens bis Herbst 2022 fertig sein könne.
Der Gemeinderat zeigte sich aufgeschlossen der Idee gegenüber. Bürgermeister Markus Winklhofer resümierte, Doberer habe einem Gedanken die Tür geöffnet. Das Gremium nahm den Vortrag einstimmig positiv zur Kenntnis. In nichtöffentlicher Sitzung beriet der Rat einen Tag später über eine mögliche Auftragsvergabe. Das Ergebnis wird demnächst bekannt gegeben. Zur Debatte stand ein Auftrag für die erste Phase des Prozesses, die bis zur Abstimmung des Raumprogrammes mit der Regierung geht. Bis dahin wäre mit 14.000 bis 16.000 Euro Kosten zu rechnen.
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