Der letzte Anbau liegt erst drei Jahre zurück. Seither hat die Affinger Grundschule drei Klassenzimmer mehr. Diese reichen im Moment aus. Spielraum gibt es laut Schulleiter Karsten Weigl aber nicht. Doch es ist bereits absehbar, dass die Schule bald wieder zu klein sein wird.
Weigl gab dem Affinger Gemeinderat jüngst einen Einblick in den Bedarf. Es gibt zehn Klassenzimmer für exakt zehn Klassen. Der Mehrzweckraum, in dem vor Corona-Zeiten auch der Gemeinderat tagte, wird unter anderem für Religionsunterricht genutzt. Einen Ausweichraum oder ein Elternsprechzimmer gibt es nicht. Weigls Fazit: „Es funktioniert optimal, doch wir sind schon am Limit.“
Grundschule Affing: Schon 2023 könnte es eng werden
Wegen der Geburtenzahlen kommen wieder mehr Erstklässler. In diesem September werden es 54 Kinder sein, ein Jahr später etwas weniger. Doch bereits 2023 erwartet Weigl über 60 Schulneulinge. Affing hat eine „Flexible Grundschule“. Das bedeutet: Erste und zweite Klassen werden gemeinsam in derzeit fünf Klassen unterrichtet. Eventuell schon 2023, spätestens 2024 sind sechs Kombi-Klassen nötig, sodass dann insgesamt mit bis zu elf, ab 2025 mit zwölf Klassen zu rechnen ist. Nach jetzigem Stand fehlen dann zwei Zimmer. Die neuen Baugebiete sind hier noch nicht berücksichtigt.
Die Affinger Zahlen entwickeln sich laut Weigl etwas schneller nach oben. Regelmäßig verbringen Kinder drei Jahre in der Kombi-Klasse. Und: Die flexible Grundschule muss – je nach Elternwunsch – auch auswärtige Schüler, etwa aus Rehling, aufnehmen. Weigl schloss die Bitte an, „dafür zu sorgen, dass genügend Platz ist mit einem Neubau, Anbau oder Container“. Carlos Waldmann fasste zusammen: „Wir müssen uns Gedanken machen, dass wir die Schule erweitern müssen.“
Affinger Grundschule will Tablets anschaffen
Einstimmig genehmigte der Gemeinderat das Medienkonzept, das Weigl vorlegte. Er versicherte, die Schule sei sehr zurückhaltend bei der digitalen Ausstattung. Man sei sich einig, dass Unterricht in der Grundschule vor allem analog stattfinden müsse. Der digitalen Erziehung verschließen wolle man sich aber nicht. Ein Teil des aus 2017 stammenden Konzeptes, dazu gehört auch die Ausstattung des Lehrerzimmers, ist schon verwirklicht. Jedes Klassenzimmer soll mit Smartboard oder Großbildschirm, zwei Schüler-Computern und drei Tablets ausgestattet werden. Die Tablets anzuschaffen hält Weigl aber nur für sinnvoll, wenn die Schule auch einen Fachmann für die Einrichtung, einen sogenannten IT-Support, an der Hand hat.
Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Affing
Einwohner: Rund 5500 Bürger waren es Ende 2019. Seit 1950 mit rund 2890 Einwohnern ist die Zahl kontinuierlich gestiegen. Mitte der 80er Jahre waren es über 4000 Einwohner, zum Jahrtausendwechsel bereits über 5000.
Geburten: Die Zahl schwankt in den vergangenen 20 Jahren. Zum Jahrtausendwechsel waren es über 60 Geburten jährlich, im ersten Jahrzehnt gab es einen spürbaren Rückgang auf bis zu gut 40 pro Jahr. Nun ist wieder ein Anstieg zu beobachten. Im Schnitt waren es zuletzt um die 50 Geburten.
Todesfälle: Zu Beginn des neuen Jahrtausends waren es jährlich um die 30 Todesfälle. Seit 2014 gibt es einen spürbaren Anstieg. Erklärung: Geburtenstarke Jahrgänge kommen nun in die Jahre. Von 2017 bis 2019 starben im Schnitt 41 Bürger.
Zuwanderung: Mitte der 90er Jahre zogen im Schnitt um die 45 Menschen in die Gemeinde. Die Zahl nahm seither stetig ab. Ende des vergangenen Jahrzehnts wurde sogar ein Minus verzeichnet. Seither gibt es wieder eine stattliche Zuwanderung. In den vergangenen drei Jahren waren es durchschnittlich zwölf, in den drei Jahren zuvor im Schnitt 28 Menschen.
Altersverteilung: Aktuell sind 21 Prozent aller Gemeindebürger 19 Jahre und jünger, 24 Prozent sind bis zu 39 Jahre, 31 Prozent bis zu 59 Jahre, 19 Prozent bis zu 79 Jahre alt und fünf Prozent älter. Bis 2037, so die Prognose, erhöht sich der Anteil der jüngsten Gruppe auf 23 Prozent. Zugleich summieren sich die beiden älteren Gruppen auf 30 Prozent. (jca)
Quelle: SAGS 2020
Auch Aula und Mehrzweckhalle sollen noch mit Beamer ausgestattet werden. Nötig ist zudem unter anderem eine neue Telefonanlage. Das Budget aus Fördermitteln beträgt 75.000 Euro. Bislang liegt die Schule mit ihren Ausgaben laut Weigl „weit darunter“. Der Pferdefuß: Der IT-Support werde zwar für die Einrichtung gefördert, nicht aber für den laufenden Betrieb. Das sei dann wiederum Sache der Gemeinde.
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