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Affing: Rücktritt bei der Feuerwehr: Der Affinger Kommandant geht

Affing

Rücktritt bei der Feuerwehr: Der Affinger Kommandant geht

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    Der Kommandant der Affinger Feuerwehr, Michael Lichtenstern, ist von seinem Amt zurückgetreten.
    Der Kommandant der Affinger Feuerwehr, Michael Lichtenstern, ist von seinem Amt zurückgetreten. Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Der Kommandant der Affinger Feuerwehr, Michael Lichtenstern, ist von seinem Amt zurückgetreten. Der Schritt des 37-Jährigen kommt überraschend. Auch für Bürgermeister Markus Winklhofer. Er bestätigt am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion den Rücktritt des Kommandanten und bedauert zugleich: „Es ist sehr schade, dass so jemand wie er nicht mehr weitermacht.“ Nach Einschätzung des Bürgermeisters stehen unterschiedliche Auffassungen innerhalb der

    Kommandant Lichtenstern hat den Tornado in Affing gemeistert

    Michael Lichtenstern wurde Ende 2014 als erst 32-Jähriger in das verantwortungsvolle Amt gewählt. Wenige Monate später, im Mai 2015, fegte der Tornado über Affing hinweg. Der gewaltige Sturm wurde für Lichtenstern zur doppelten Belastungsprobe: Als Kommandant stand er bei den Aufräumarbeiten nach der Katastrophe in der Verantwortung, als Privatmann war er selbst betroffen und musste erhebliche Schäden an seinem Wohnhaus verkraften.

    Das Foto zeigt Kommandant Michael Lichtenstern (Zweiter von rechts) bei der Leistungsprüfung 2019 inmitten der Aktiven. Der 37-jährige ist nun überraschend von seinem Posten zurückgetreten.
    Das Foto zeigt Kommandant Michael Lichtenstern (Zweiter von rechts) bei der Leistungsprüfung 2019 inmitten der Aktiven. Der 37-jährige ist nun überraschend von seinem Posten zurückgetreten. Foto: Helmut Kosub (Archiv)

    Winklhofer sagt im Rückblick, Lichtenstern habe die Situation damals gut gemeistert. Der junge Kommandant etablierte sich aber nicht nur im eigenen Verein, er fungierte seit einiger Zeit auch als federführender Kommandant der Feuerwehren in der Gemeinde.

    Rücktritt: Bürgermeister sieht Hintergründe in der Feuerwehr Affing

    Lichtenstern selbst war zuletzt nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Als Dienstherr stellt ihm der Bürgermeister allerdings ein sehr gutes Zeugnis aus. Er sei ein „sehr pflichtbewusster Kommandant“ gewesen. Auch weil Lichtenstern als Hausmeister der Affinger Grundschule tagsüber immer vor Ort ist, war er eine Idealbesetzung für den Posten des Kommandanten. Die Hintergründe für den Rücktritt Ende Mai macht Winklhofer innerhalb der Feuerwehr aus, in der es viele engagierte Leute gebe. Offenbar habe es unterschiedliche Arbeits- und Dienstauffassungen innerhalb der Wehr gegeben. Als Dienstherr sei ihm wichtig, dass die Feuerwehr weiter gut arbeits- und einsatzfähig bleibe. „Ich gehe davon aus, dass es auch künftig weiter gut laufen wird“, so der Bürgermeister.

    Der Stellvertreter führt jetzt in Affing das Kommando

    Letzteres betont auch Wolfgang Rieß, der seit Ende 2014 Zweiter Kommandant der Affinger Feuerwehr ist. Lichtensterns Schritt bezeichnet auch er als überraschend. Rieß zufolge, hat Lichtenstern „persönliche Gründe“ dafür angegeben. Mehr wisse er nicht. Rieß spricht davon, dass sie beide in den vergangenen Jahren ein gutes Team gewesen seien, und versichert, dass die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr weiterhin gegeben sei. Sie werde nicht untergehen.

    Er selbst sieht sich gewappnet für die kommissarische Leitung. Dass so etwas passieren könne, sei ihm schon bewusst gewesen, als er das Amt des Stellvertreters übernommen habe, so Rieß, der als Automechaniker in Augsburg arbeitet. Wann die Neuwahl, die regulär im Dezember stattfinden sollte, über die Bühne gehen kann, steht noch nicht fest. Das hänge auch von den Bedingungen in der Corona-Krise ab. Es gebe potenzielle Kandidaten in der Affinger Feuerwehr. Er selbst werde es sich überlegen, ob er antrete, so Rieß.

    Wegen Corona: Fest zum 150-jährigen Bestehen wird verschoben

    2020 wird die Affinger Feuerwehr 150 Jahre alt. Das Jahr sollte ursprünglich ein ganz besonders Fröhliches werden. Daraus ist nichts geworden. Wegen Corona musste der Verein sein großes Fest verschieben. Es wird nun erst 2021 stattfinden – mit einem neuen Kommandanten.

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