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Affing-Mühlhausen: Archäologen untersuchen gefragtes Baugebiet "Am Weberanger"

Affing-Mühlhausen

Archäologen untersuchen gefragtes Baugebiet "Am Weberanger"

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    Archäologen könnten im Baugebiet „Am Weberanger“ Ausgrabungen anordnen.
    Archäologen könnten im Baugebiet „Am Weberanger“ Ausgrabungen anordnen. Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbol)

    Wann können die Grundstücke im Baugebiet „Am Weberanger“ in Mühlhausen verkauft werden? Diese Frage stellt Gerhard Faltermeier in der Sitzung des Gemeinderats von Affing am Dienstag in der Mehrzweckhalle gleich mehrere Male. Weil ihm das Thema als sehr wichtig erscheint – und das aus zwei Gründen. Es soll in diesem Zusammenhang über 200 Interessenten geben. Und daneben betonte der ehemalige Zweite Bürgermeister die unmittelbare Auswirkung auf den kommunalen Haushalt: „Wir haben in diesem Jahr 6,5 Millionen Euro aus dem Verkauf dieser Grundstücke eingeplant.“

    Erstmal haben die Archäologen im Baugebiet "Am Weberanger" das Wort

    So hartnäckig sich Faltermeier auch zeigte, eine konkrete, verlässliche Aussage erhielt er nicht. Denn wie Ralf Scherbauer als Bauamtsleiter mitteilte, haben in dem Zusammenhang erst einmal die Archäologen das Sagen. Findet man in diesem Bereich Spuren alter Siedlungen, werden Ausgrabungen angeordnet. Die Ausschreibungen für die Erdarbeiten sind vor einer Woche rausgegangen. Verwaltungsleiter Bernhard Frank teilte mit, das Landesamt für Denkmalpflege rate ausdrücklich davon ab, schon jetzt Flächen zu verkaufen. Scherbauer gab zu bedenken, im schlimmsten Fall würde es 60 Archäologie-Baustellen geben. Im Jahr 2021 ist die Erschließung vorgesehen. Andreas Widmann riet, den Humus in einem Zug abtragen zu lassen, um schneller Klarheit zu gewinnen.

    Es wird noch einige Zeit dauern, ehe die Verkehrssituation in Mühlhausen so geregelt ist, dass es auf Dauer zu einer echten Entspannung kommen kann. Zunächst wird ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben; dabei sollen die Ansichten vom Bund Naturschutz ebenso Berücksichtigung finden wie die des Augsburger Verkehrsverbundes. Dann soll geprüft werden, mit welchen Fördermitteln bei einer Kreuzung mit Ampel zu rechnen sei. „Ein sehr wichtiges Thema. Ich finde es gut, dass der Gemeinderat eine einstimmige Entscheidung gefällt hat“, urteilte Markus Winklhofer, der Erste Bürgermeister. Am Dienstag war bei der Ampel von geschätzten Gesamtkosten von über 573000 Euro die Rede; der größte Teil würde auf die Gemeinde entfallen.

    Ursprünglich war in Affing-Miedering die Rede von Sandabbau

    Gleich fünfmal kam es zu Abstimmungen über Anträge der Firma Lorenz Leitenmaier KG. Eine Mehrheit kam nur beim gemeindlichen Einvernehmen für die Waage und die Reifenwaschanlage zustande. Abgelehnt wurde die Teilung des Standorts der Sand- und Tongrube Miedering in zwei Verfüllkategorien. Auch die Herstellung einer neuen Abbausohle fand keine Mehrheit. „Man wird wieder vor Fakten gesetzt“, schimpfte Andreas Widmann: „Ich finde das Vorgehen der Firma Leitenmaier nicht in Ordnung.“ Ursprünglich sei die Rede davon gewesen, Sand abzubauen. In Wirklichkeit aber sei das Ganze von Anfang an als Deponie gehandhabt worden. Ähnlich argumentierte Gerhard Faltermeier: „Mir fehlt die Vertrauensbasis.“

    Viel Zeit nahm der Erlass der Geschäftsordnung für den Gemeinderat in Anspruch. Vertagt wurden die Fragen um den digitalen Sitzungsdienst. Der Finanzausschuss wird in dieser Gemeinde vorberatend tätig, der Bau- und Verkehrsausschuss beschließend. Außerdem wird ein Rechnungsprüfungsausschuss installiert. Dieses Gremium sollte mehr Informationen über die finanzielle Lage dieser Kommune erhalten und quartalsweise die Entwicklung darlegen, forderte Gerhard Faltermeier. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass „das aus dem Ruder laufe“. Der Verfügungsrahmen des Bürgermeisters beträgt im Einzelfall 22000 Euro. Kaspar Wallner war mit seinem Antrag erfolgreich, das Protokoll der nichtöffentlichen Sitzung sollte künftig verlesen werden. Und Matthias Brandmeir setzte sich mit seinem Vorschlag durch, auch künftig Besuchern von Sitzungen bei Bedarf Rederecht zu erteilen.

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