Affing - Mit der
"Der Glücksfaden hielt in dieser Familie bis zum Jahre 1940. Deutschland stand im Krieg, alle drei Söhne waren bei der Reichswehr und kämpften an den Fronten. Da passierte es. Am 22. November stürzte die 28-jährige Kreszenz, älteste Tochter der 'Goins', vom Heuboden und starb. Sie war 1912 geboren. Ein Jahr später erhielt die Familie die Nachricht, dass ihr Sohn Martin am 19. Oktober 1941 gefallen sei. Wieder ein Jahr später, am 28. Dezember 1942, wurde Sohn Kaspar als "in Russland vermisst" gemeldet. Nur einen Monat später fand auch der dritte Sohn der Familie im Krieg den Tod. Albert Schmid ereilte die feindliche Kugel zwei Tage vor seinem 22. Geburtstag, am 28. Januar 1943."
Konrad Golling schreibt weiter: "'Gefallen' nannte und nennt man dies auch neuerdings wieder. Aber der Gebrauch dieses Wortes im Zusammenhang mit Krieg will mir absolut nicht gefallen. Diese Wortschöpfung ist eine Verharmlosung der Schmerzen dieser oft grausam umgebrachten Menschen und dieser Ausdruck ist eine Herabwürdigung des Leides, welches der Tod der Lieben in ihren Familien auslöste."
Vater Pankratz Schmid, starb nicht ganz sechs Jahre nach seinem letzten Sohn im Alter von 67 Jahren. Seine Frau Kreszenz folgte ihm nach 14 Jahren. Mit dem Tod aller drei Söhne blieben noch die drei jungen Frauen übrig. Von ihnen heiratete nur Johanna, geboren am 14. April 1915, während des Krieges den aus Gebenhofen stammenden Xaver Gutmann. Die beiden kauften sich den "Weinberg" zwischen Sankt Jodok und Igenhausen. Aus der Ehe gingen drei Buben hervor.
Die übrig gebliebenen beiden Schwestern Sofie und Maria arbeiteten nach dem Tod fast aller ihrer Familienmitglieder auf ihrem "Goin"-Hof weiter bis zum Jahr 2000. Freilich ohne eine Zukunft für ihr Anwesen sehen zu können, ohne Vision, wie es damit weitergehen könnte. Von den beiden Schwestern von Johanna starb die 1913 geborene Sofie 1997. Maria Schmid lebte lange im Altersheim in Blumenthal und starb jetzt im Alter von 83 Jahren.