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Affing: Die Affinger Grundschule muss wieder erweitert werden

Affing

Die Affinger Grundschule muss wieder erweitert werden

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    Die Affinger Grundschule, erst 2016 um drei Klassenzimmer erweitert (oben rechts) ist schon wieder zu klein. Nun ist die nächste Erweiterung geplant. Eine Überlegung ist ein Anbau im Bereich des Lehrerparkplatzes (rechts).
    Die Affinger Grundschule, erst 2016 um drei Klassenzimmer erweitert (oben rechts) ist schon wieder zu klein. Nun ist die nächste Erweiterung geplant. Eine Überlegung ist ein Anbau im Bereich des Lehrerparkplatzes (rechts). Foto: Martin Golling

    Vor fünf Jahren hat die Gemeinde Affing drei Klassenräume an die Grundschule anbauen lassen. Ein neues Gebäude für die Mittagsbetreuung ist vor einem Jahr dazu gekommen. Doch schon damals war klar: Die Schule braucht mehr Platz. Jetzt kommt sie gerade noch so über die Runden. Doch die Schülerzahlen steigen. Deshalb packt die Gemeinde nun erneut eine Erweiterung an. Grundlage ist ein modernes pädagogisches Konzept. Es ist ein großer Wurf für die Zukunft geplant, der über 6,8 Millionen Euro kosten könnte.

    Das Konzept für die Affinger Schulerweiterung steht

    Um eine Erweiterung sinnvoll planen zu können, holte sich der Gemeinderat das Beraterunternehmen Lernlandschaften mit ins Boot. Es sollte helfen, Pädagogik, Architektur und Ausstattung zu verbinden und den Schulstandort Affing langfristig zu entwickeln. Das Konzept wurde in einem knappen dreiviertel Jahr in Workshops und Sitzungen ausgearbeitet. In einer Sondersitzung befasste sich der Gemeinderat am Mittwoch auch mit den Konsequenzen daraus. Dazu präsentierte Architekt Markus Schneider eine Machbarkeitsstudie für Umbau und Erweiterung der Schule.

    Die Grundstruktur der Affinger Schule basiert auf diesem Bau aus den 1960-er Jahren. Anfang der 80-er Jahre folgte ein Anbau für Klassenzimmer und Aula sowie die Mehrzweckhalle.
    Die Grundstruktur der Affinger Schule basiert auf diesem Bau aus den 1960-er Jahren. Anfang der 80-er Jahre folgte ein Anbau für Klassenzimmer und Aula sowie die Mehrzweckhalle. Foto: Gerlinde Drexler (Archivbild)

    Das Konzept geht von drei Klassen in jeder Jahrgangsstufe aus, insgesamt also zwölf Klassen. Aktuell sind es zehn. Ausgelegt ist das Gebäude jedoch nur auf neun Klassen. Rein rechnerisch beläuft sich der Platzbedarf auf 634 Quadratmeter. Um das pädagogische Konzept jedoch in Einklang mit dem Bestand bringen zu können, sind rund 1200 Quadratmeter nötig. Lassen sich die überhaupt auf dem beengten Gelände unterbringen? Möglich ist es, wie Schneider zeigte. Zum Beispiel mit einem dreistöckigen, unterkellerten Anbau im Norden auf dem Lehrerparkplatz. Nötig sind außerdem Umbauten im Bestand. Der Architekt betonte allerdings: Das alles sei nicht in Beton gegossen. Schon allein deshalb, weil die Planung wegen des Projektvolumens europaweit ausgeschrieben werden muss. Was sich dann ein anderes Büro ausdenkt, ist auch abhängig davon, wie konkret die Vorgaben der Gemeinde sind.

    Der Erweiterungsbau der Grundschule in Affing könnte 2024 stehen

    Klar ist aber: Das kostet. Schneider kommt in einer Kostenschätzung auf rund 6,87 Millionen Euro. Und es dauert: Der Architekt geht von einem Jahr Planungszeit aus, dann könnte das Projekt rechtzeitig zum Stichtag Ende September '22 bei der Regierung von Schwaben beantragt werden. Kommt die Förderzusage bis Sommer 2023, könnte der Bau bis Schulbeginn 2024 realisiert sein.

    Bürgermeister Markus Winklhofer sprach vor rund 20 Besuchern, darunter Eltern und Lehrkräfte, von einem rundum schlüssigen Konzept und einem "sehr großen Gegenwert" für den hohen Betrag. Er lobte die Vorarbeit von Lernlandschaften-Chefin Karin Doberer. Im Gemeinderat aber gab es zunächst viele Bedenken. Sie galten nicht dem Konzept. Es wurde rundum gelobt und stand nicht in der Kritik. Stattdessen ging es um Details und Nebenaspekte wie die Mittagsbetreuung. Mit dessen Neubau sind viele eher unglücklich. Gerhard Faltermeier etwa bekundete, den Neubau "ganz massiv" zu bereuen. Der Grund: Die Hoffnung, diesen für die Schule nutzen zu können, hat sich zerschlagen. Die Gruppenräume sind zu klein, um am Vormittag als Klassenräume dienen zu können.

    Paul Moll befürchtete "schon wieder Zeitdruck". Jutta Hahn zeigte sich erschreckt von den Kosten. Sie brachte einen alleinstehenden Neubau auf dem Hartplatz ins Spiel. 1000 Quadratmeter Nutzfläche könnten mit zwei oder drei Millionen Euro geschaffen werden, bezog sie sich auf den Rathausbau, den die Gemeinde Eurasburg für 1,8 Millionen Euro realisiert hat. Vor allem aber äußerte Gerhard Faltermeier Bedenken: angefangen vom unguten Gefühl angesichts der Zeitschiene über den Erweiterungsstandort bis hin zum "erheblichen Volumen" und zur Befürchtung, mehr zu bauen als nötig und etwas "übers Knie zu brechen".

    Fachleute räumen Bedenken zum Konzept der Schulerweiterung aus

    Kurzzeitig zeigte sich Karin Doberer erschreckt: "Mir macht das Angst, was grad passiert." Einzelheiten seien jetzt nicht an der Reihe. Es gehe nur um das Konzept. Details würden erst im Zuge der konkreten Planung festgelegt, betonte sie. Auch Schulleiter Karsten Weigl versicherte: "Wir schließen heute nichts aus." Zu Hahns Neubau-Idee sagte der Architekt, auch hier gelte der zugrunde gelegte Kostenfaktor. Ein solches Gebäude koste rund 5,5 Millionen Euro.

    Den Fachleuten gelang es schließlich, alle Bedenken auszuräumen. Doberer erläuterte, es könnte an die 2,5 Millionen Euro Fördermittel geben. Möglich sei sogar, eine Förderung für 14 statt 12 Klassenräume zu beantragen, weil zwei Differenzierungsräume im Notfall umgenutzt werden könnten. Und sie versicherte, es sei völlig egal, welche Art der Kinderbetreuung komme: Das Konzept funktioniere beim Ganztag ebenso wie bei einer Mittagsbetreuung. Als schließlich das Wort "Vorentwurf" im Beschlussvorschlag noch in "Machbarkeitsstudie" geändert wurde, war jeder überzeugt. Einstimmig nahm der Gemeinderat das Konzept zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung, die Ausschreibung der Planung in die Wege zu leiten.

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