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Adelzhausen: Warum in Adelzhausen alle Grundschüler zurück im Präsenzunterricht sind

Adelzhausen

Warum in Adelzhausen alle Grundschüler zurück im Präsenzunterricht sind

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    In der Grundschule in Adelzhausen ist genug Platz, damit alle Schüler wieder in die Schule gehen und mit ausreichend Abstand sitzen können.
    In der Grundschule in Adelzhausen ist genug Platz, damit alle Schüler wieder in die Schule gehen und mit ausreichend Abstand sitzen können. Foto: Gerlinde Drexler

    Die Grundschüler in Adelzhausen sind zurück. Zurück an der Schule, zurück in ihren Klassenzimmern. Seit zwei Wochen findet hier wieder Präsenzunterricht statt. Und zwar für alle rund 150 Schüler gleichzeitig. Wie ist das möglich, wo doch in vielen anderen Schulen im Landkreis nach wie vor Wechselunterricht gehalten wird?

    Not macht erfinderisch - das ist derzeit die Devise an der Grundschule in Adelzhausen. Schulleiterin Gudrun Daniel und ihr Team räumten die Fachräume aus und nutzen sie als Klassenzimmer. Mit dem zusätzlichen Platz schafften sie es, dass seit zwei Wochen alle rund 150 Schüler wieder zum Präsenzunterricht an die Schule kommen und die Pandemie-Vorgaben trotzdem eingehalten werden können. Die Adelzhauser Schule ist damit eine von ganz wenigen im Landkreis, wo wieder fast normaler Unterricht stattfindet.

    Leiterin der Grundschule Adelzhausen: "Endlich wieder Normalität"

    Die faltbare Trennwand im Handarbeitsraum ist geöffnet. Aus zwei Räumen ist in der Grundschule ein großer geworden. Genug Platz, damit die Schüler mit ausreichend Abstand an ihren Schulbänken sitzen können. An der hinteren Wand sind die Tische und Stühle zusammengeschoben, die normalerweise im Handarbeitsraum stehen. Ähnlich sind Daniel und ihre Kollegen auch mit dem Werk- oder dem EDV-Raum verfahren.

    Für die Schulleiterin eine Lösung, die sich anbot, weil die Fachräume zurzeit sowieso nicht genutzt werden dürfen. Sie erklärt den Grund: "Wir dürfen mit den Kindern nicht von einem Raum in den anderen gehen. Wir müssten sonst wieder desinfizieren." Damit die Zimmer größer werden und der vorgeschriebene Abstand von anderthalb Metern eingehalten werden kann, wurden Möbel teilweise hinausgeräumt oder bewegliche Regale zwischen die Kinder gestellt.

    Ein anderer Punkt war laut Daniel entscheidend: "Wir haben das Glück, dass wir viele kleine Klassen mit nur 15 Schülern haben." Ihr Stoßseufzer kommt aus tiefstem Herzen, als sie sagt: "Endlich wieder Normalität." Endlich sind wieder alle Schüler da, und der Unterricht findet fast wieder wie früher statt. Nur fast, weil natürlich die Hygieneauflagen eingehalten werden müssen. Die Kinder müssen sich zum Beispiel vor und nach der Pause die Hände waschen und im Klassenzimmer eine Maske tragen.

    Adelzhauser Schulkinder melden, wenn die nächste Lüftpause ansteht

    Etwa alle 20 Minuten wird eine kurze Pause zum Lüften gemacht, während der die Masken abgenommen werden dürfen. Alle 45 Minuten gibt es eine größere Pause zum Luftholen. Die Kinder seien die besten Melder, wenn es darum gehe, wieder zu lüften, erzählt die Schulleiterin.

    Der Unterricht in der Grundschule Adelzhausen findet fast wieder wie früher statt.
    Der Unterricht in der Grundschule Adelzhausen findet fast wieder wie früher statt. Foto: Alice Lauria (Archivbild)

    Während des Lockdowns gab es in der Grundschule - bis auf die Notbetreuung - Online-Unterricht. Den gestaltete jede Lehrkraft anders. Manche hätten den ganzen Vormittag Unterricht gemacht, andere eine Art virtuellen Sitzkreis, in dem sie den Schülern die Aufgaben erklärten, sagt Daniel. Eine Lehrkraft habe sogar gemeinsamen Unterricht mit den Kindern daheim und denen in der Notbetreuung gemacht. Die Schulleiterin betont: "Es ist wichtig, dass die Kinder täglich Kontakt mit den Lehrkräften haben."

    Rektorin in Adelzhausen: Krise hat Zusammenhalt gestärkt

    Sie hat das Gefühl, dass die Krise den Zusammenhalt zwischen Schule, Eltern und Kindern gestärkt hat. Sie habe während des Lockdowns viele positive Rückmeldungen von Eltern bekommen, sagt Daniel. Die Eltern würden sich "total freuen", dass alle Kinder wieder gemeinsam die Schule besuchen können. Sofern eine Begründung vorliegt, könnten Eltern laut einem Schreiben des Kultusministeriums ihre Kinder daheim lassen. Von dieser Möglichkeit habe jedoch niemand Gebrauch gemacht, freut sich die Rektorin.

    Gemeinsamen Unterricht wünscht sich scheinbar ein Großteil der Eltern. Schulamtsdirektorin Ingrid Hillenbrand erzählt, sie habe Vorschläge erhalten wie zum Beispiel, Vereinsheime für den Unterricht zu nutzen. Sie bedauert: "Es ist nicht alles möglich." Räume müssten geheizt werden und auch die passende Ausstattung haben.

    Manchen Eltern gehen Lockerungen zu weit, anderen nicht weit genug

    An insgesamt fünf der 25 Grundschulen im Landkreis gehen laut der Schulamtsdirektorin seit den Öffnungen wieder alle Schüler in die Schule. Es seien alles kleine Schulen, die zum Teil auch kleine Klassengrößen haben, sagt sie. Eltern gehen mit der Situation unterschiedlich um, ist ihre Erfahrung: "Den einen ist es ein Anliegen, dass alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden. Den anderen sind es viel zu viele." Hillenbrand weiter: "Den einen Eltern kämen die Lockerungen zu früh. Den anderen gingen sie nicht weit genug."

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