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Aichach: AWO: Für den Neubau des Seniorenheims wird Platz gemacht

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AWO: Für den Neubau des Seniorenheims wird Platz gemacht

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    Die Abrissbirne hat gleich zu Beginn die westlichen Anbauten dem Erdboden gleich gemacht.
    Die Abrissbirne hat gleich zu Beginn die westlichen Anbauten dem Erdboden gleich gemacht. Foto: Alice Lauria

    Verändert hat sich in den vergangenen Tagen und Wochen das Areal am Maria-Simon-Seniorenheim in Aichach. Dort, an der Oskar-von-Miller-Straße, hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ihr lange geplantes Bauprojekt begonnen: den von langer Hand geplanten Neubau. Derzeit laufen aber noch Abrissarbeiten.

    Für den Neubau müssen die westlichen Anbauten des Seniorenheims weichen. Dazu rückte zuerst die Abrissbirne an. Der Speisesaal, der bisher in dem Anbau zu finden war, ist nun provisorisch im Hauptgebäude untergebracht. Heimleiter Dieter Geßler sagt mit Blick auf die Bewohner: „Einschränkungen gibt es nicht wirklich.“ Trotz des Teilabrisses könne das Heim sein Angebot aufrechterhalten, sagt er: „Oder besser gesagt: Wir könnten – ohne Corona.“

    Auf diesem Teil des Grundstücks wird Ende Mai der Bau des neuen modernen AWO-Heims begonnen.
    Auf diesem Teil des Grundstücks wird Ende Mai der Bau des neuen modernen AWO-Heims begonnen. Foto: Alice Lauria

    So wirkt sich die Corona-Krise auf den Heim-Alltag aus

    Denn die Corona-Krise hat enorme Auswirkungen auf den Heimalltag. Abgesehen vom geltenden Besuchsverbot für Angehörige, mussten auch Besuchsdienste von Ehrenamtlichen, Freizeitangebote wie Musizieren, Vorlesen oder Gottesdienste für die Senioren komplett eingestellt werden. Außer Ärzten, Notärzten und Bestattern darf derzeit niemand ins Heim. Die Türen sind geschlossen. Dies betrifft auch Ergotherapeuten, Logopäden, Friseure und Fußpfleger. Zu groß ist die Ansteckungsgefahr für die Bewohner, nachdem ältere Menschen zu den Hochrisiko-Gruppen zählen.

    Auf das Bauprojekt hat die Ausnahmesituation durch das Coronavirus bisher keine Auswirkungen. Läuft alles weiter nach Plan wie bisher, so wird Ende Mai mit dem Neubau begonnen. Geplant ist, dass dann in circa einem Jahr die Bewohner in den modernen, barrierefreien Neubau umziehen können. Heinz Münzenrieder, Präsidiumsvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Schwaben, ist froh, dass der Betrieb in Aichach fast ohne Einschränkungen weiterlaufen kann. Normalerweise würden solche Umbaumaßnahmen erhebliche Unannehmlichkeiten für den laufenden Betrieb bedeuten, sagt er.

    Rechts des Eingangs, der aufgrund von Corona geschlossenen ist, sind die laufenden Umbaumaßnahmen anhand der abgerissenen Cafeteria zu erkennen.
    Rechts des Eingangs, der aufgrund von Corona geschlossenen ist, sind die laufenden Umbaumaßnahmen anhand der abgerissenen Cafeteria zu erkennen. Foto: Alice Lauria

    Einzig die Anzahl der Bewohner hat sich leicht reduziert, weil Lagerplatz gebraucht wird. Im Neubau wird es drei Betreuungsplätze weniger geben als davor: 105 statt bisher 108. Eigentlich hätte die AWO das neue Haus gerne auf dem Neusa-Gelände an der Flurstraße gebaut. Da dies nicht möglich war, freut sich Münzenrieder, dass an der Oskar-von-Miller-Straße „damals zum Glück ein großes Grundstück gekauft wurde“. So habe man nach dem Abriss der Anbauten genug Platz für den Neubau und die Bewohner müssen während der Bauzeit nicht umziehen.

    AWO: Das ist für das neue Seniorenheim geplant

    Im neuen Heim werden alle Zimmer einen Vorraum und ein behindertengerechtes Bad haben. Bewohnt werden die Geschosse dann in je zwei Wohngruppen mit je 15 Bewohnern. Zwei Lichthöfe sollen für viel Tageslicht im Inneren sorgen. Auch ist ein großflächiger Balkon geplant. Ein Wohnbereich für schwer demente Bewohner besteht aus 15 Einzelzimmern mit Wohnraum und Bad sowie einem Ausweichzimmer. Für diesen Bereich soll es auch einen separaten Garten geben.

    Wenn 2021 der Neubau bezogen worden ist, wird der Altbau komplett abgerissen. Für diesen läuft 2021 die Betriebserlaubnis aus. An seiner Stelle soll ein Wohnkomplex für betreutes Wohnen mit Mehrgenerationen-Charakter entstehen. Hier wären 20 bis 25 Wohnungen denkbar. Betreutes Wohnen sei zum Pflegeheim eine „tolle Ergänzung“, sagt Münzenrieder. „Keiner will ins Altersheim.“ Mit beiden Einrichtungen nebeneinander könnten Berührungsängste abgebaut werden und der Übergang würde leichter, so Münzenrieder. Denkbar wäre auch, im Dachgeschoss zwei bis drei Wohnungen für junge Leute wie Studenten zu vergünstigtem Mietzins zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug könnten diese einige Stunden im Monat mithelfen, zum Beispiel bei Ausflügen oder Sommerfesten, so Münzenrieder. Dieses Projekt könne sich allerdings durchaus bis ins Jahr 2022 hinziehen. Genauere Planungen für das betreute Wohnen könnten allerdings nicht vor dem Abriss des Altbaus in Angriff genommen werden.

    Der Neubau des Pflegeheims wird voraussichtlich circa 14,5 Millionen Euro kosten. Für das Mehrgenerationenhaus mit betreutem Wohnen kommen vermutlich noch einmal rund 4,5 Millionen Euro dazu.

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