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80. Geburtstag und goldene Hochzeit bei Ottilingers

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80. Geburtstag und goldene Hochzeit bei Ottilingers

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    Mit dem 80. Geburtstag von Cilli Ottilinger aus Schnellmannskreuth und der goldenen Hochzeit bringen die beiden Jubilare Cilli und Alois 130 Jahre auf die Lebenswaage. Das wurde groß gefeiert. 	Foto: Vicky Jeanty
    Mit dem 80. Geburtstag von Cilli Ottilinger aus Schnellmannskreuth und der goldenen Hochzeit bringen die beiden Jubilare Cilli und Alois 130 Jahre auf die Lebenswaage. Das wurde groß gefeiert. Foto: Vicky Jeanty

    Wer 130 Jahre auf die Lebenswaage bringt, hat allen Grund zu feiern. In diesem Fall geht es um Cilli und Alois Ottilinger aus dem Pöttmeser Ortsteil Schnellmannskreuth. Die beiden feierten vor Kurzem in kleinem Kreis ihr goldenes Hochzeitsjubiläum. Zudem legten sie mit

    Im rappelvollen Kreuther Sportheim gratulierten die Familie, samt der vier Enkel, Freunde, Bekannte und ein Großteil der Dorfgemeinschaft den Jubilaren zum zweifachen Fest. Landrat Klaus Metzger und Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko schickten Glückwünsche, Bürgermeister Franz Schindele brachte einen Geschenkkorb. Pfarrer Thomas Rein und Kaplan Helmut Wißmiller zelebrierten den Dankgottesdienst. Der Landfrauenchor, zu dessen Gründungsmitgliedern vor 26 Jahren Cilli Ottilinger gehörte, sang beim Stehempfang.

    Cilli und Alois Ottilinger sind geborene Kreuther. Beide kommen aus landwirtschaftlichen Betrieben und haben den Hof an der Schulstraße bis zur Verpachtung 2010 bewirtschaftet. Cilli Ottilinger wuchs am elterlichen Hof mit sechs Geschwistern auf, zwei Brüder starben im Kindesalter. Mit 20 Jahren heiratete sie Michel Fischer aus Unterbachern und bekam drei Kinder. 1968 starb ihr Mann plötzlich. Am Tag der Beerdigung schlug der Blitz ein und zerstörte den Stall. Jahre später kam ihre knapp 20-jährige Tochter Cilli bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Doch das Leben nahm seinen Lauf, die Arbeit musste weitergehen. Cilli heiratete Alois Ottilinger, den jüngsten von sechs Geschwistern des Anwesens an der Dorfstraße. Der gelernte Landwirt ist eine wichtige Arbeitskraft beim „Drittl-Bauer“. Ein neues, größeres Wohnhaus wurde gebaut. 1970 kam Tochter Monika zur Welt, die seit vielen Jahren mit ihrer Familie im eigenen Haus in Rufweite wohnt und der „Mutti“ viel Arbeit abnimmt.

    Zwischenzeitlich wurde Spargel angebaut, den Alois samt der Kreu-ther Erdäpfel im Landkreis vermarktete. Eine Zeit lang arbeitete er in der Tränkmühle nahe Aichach.

    Seitdem der Hof verpachtet ist, ist die Arbeit weniger und das Leben gemächlicher geworden. Cilli Ottilinger hat sich gesundheitlich stabilisiert, sie kann sich mithilfe der Tochter um ihren geliebten Garten kümmern. Sie bestrickt die Familie mit Strümpfen, singt im Landfrauenchor, ist die Meisterin der besten Schmalznudeln und Herrin von weit über 100 Engerln. Ein Großteil davon flattert zurzeit in der überaus liebevoll und aufwendig gestalteten Krippe im Hausflur. Ihr Mann geht zum Stammtisch, kartelt mit Gleichgesinnten und beliefert nach wie vor seine Landkreis-Kunden mit den Kreuther Produkten.

    Erst im Nachhinein werde ihr immer wieder bewusst, wie schwierig und arbeitsintensiv ihr Leben zeitweise gewesen sei, sagt Cilli Ottilinger. „Damals habe ich das oft nicht so empfunden. Das war nun mal so. Man wurde nicht gefragt, und dann hat man’s halt gemacht“, sagt sie im echten Kreuther Dialekt. (vj)

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