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Aichach-Friedberg: Der Landkreis Aichach-Friedberg ist jetzt ein Corona-Hotspot

Aichach-Friedberg

Der Landkreis Aichach-Friedberg ist jetzt ein Corona-Hotspot

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    Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Aichach-Friedberg liegt jetzt mit 44,6 über dem Warnwert 35. Damit gelten   ab Sonntag, 0 Uhr strengere Regeln.
    Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Aichach-Friedberg liegt jetzt mit 44,6 über dem Warnwert 35. Damit gelten ab Sonntag, 0 Uhr strengere Regeln. Foto: Robert Michael, dpa (Symbolbild)

    Am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Aichach-Friedberg noch bei 28,7. Am Samstag stieg der Wert bereits auf 44,6 und damit deutlich über den sogenannten Warnwert von 35. Am Sonntag erhöht sich die Inzidenz zu den Neuinfektionen in einer Woche auf 51,2. Das bedeutet: Der Landkreis ist jetzt ein sogenannter Corona-Hotspot mit erhöhtem Infektionsgeschehen. Ab Montag, 19. Oktober, 0 Uhr gelten im Wittelsbacher Land deshalb deutlich strengere Regeln.

    Von der Sieben-Tage-Inzidenz hängt ab, welche zusätzlichen Corona-Auflagen in den jeweiligen Landkreisen und Städten gelten. Wenn mehr als 35 oder 50 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen dazugekommen sind, gelten neue Regelungen vor allem zu Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen. Konkret sind am Samstag und auch Sonntag im Wittelsbacher Land deutlich mehr neue Infektionen gemeldet worden als vor einer Woche. Bereits am Sonntag wurden die Auflagen verschärft, weil am Samstag der Warnwert 35 überschritten war. Jetzt gehen die Einschränkungen noch einen Schritt weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ermittelt. Dann treten die neuen Regelungen in den jeweiligen Regionen über eine Allgemeinverfügung automatisch in Kraft. Allerdings nicht sofort, sondern immer erst ab Mitternacht desselben Tages. Sie gelten auch mindestens eine Woche, so Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes. Das ist unabhängig von den gemeldeten Neuinfektionen in dieser Woche. Der Inzidenzwert muss nicht nur einmal, sondern wieder dauerhaft unter 50 liegen, damit die Regelungen zurückgenommen werden können.

    Es gelten die Corona-Auflagen des Freistaats

    Im Wittelsbacher Land gelten damit die gleichen Auflagen des Freistaats wie in anderen betroffenen Kreisen Bayerns: Weil die Inzidenz über 50 liegt, müssen zum Beispiel Schulkinder (auch in Grundschulen) ab Montag im Unterricht eine Maske tragen, und die Sperrstunde in der Gastronomie ist ab Montag um 22 Uhr. Weiter: Ab 22 Uhr darf an Tankstellen kein Alkohol mehr verkauft werden und auf öffentlichen Plätzen besteht ab 22 Uhr ein Alkoholverbot. Maskenpflicht gilt, wo Menschen dichter und länger zusammenkommen, in allen öffentlichen Gebäuden, auf Begegnungs- und Verkehrsflächen (zum Beispiel Fahrstühle, Kantinen) und für Zuschauer bei sportlichen Veranstaltungen. Für viele Menschen die vielleicht größte Einschränkung: Private Feiern und generell Kontakte werden ab Montag auf fünf Personen oder zwei Hausstände (auch mit mehr als fünf Personen) begrenzt.

    Ab der Inzidenz 50 ist ein Kreis oder eine Stadt Corona-Hotspot

    Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 wird ein Landkreis oder eine kreisfreie Stadt als sogenannter Corona-Hotspot eingestuft. Das Wittelsbacher Land galt um Fronleichnam schon einmal als Hotspot, als 96 Erntehelfer in Inchenhofen positiv auf Corona getestet wurde. Vor wenigen Tagen stellte das Gesundheitsamt dann 115 Erntehelfer aus Adelzhausen und Inchenhofen unter Quarantäne. Allerdings sind seit Freitag die Testergebnisse da: Insgesamt waren nur fünf der Getesteten positiv. Somit hatten diese Fälle keinen starken Einfluss auf die Sieben-Tage-Inzidenz und auch nicht auf die enorme Steigerung am Samstag und Sonntag. Laut Landratsamtssprecher Müller gibt es keinen großen auffälligen Ausbruch an einem Ort. Das Geschehen lasse sich nicht eingrenzen. Die neu gemeldeten Infektionen seien über den Landkreis verteilt. Das Landratsamt und speziell das Gesundheitsamt sei auf die Entwicklung vorbereitet. Müller: "Das war zu erwarten." Schließlich seien auch die benachbarten Regionen mittlerweile stark betroffen. Man habe aber gehofft, dass die 50er-Marke im Wittelsbacher Land nicht so schnell gerissen wird, sagt Müller.

    LGL meldet Aichach-Friedberg zu hohe Sieben-Tage-Inzidenz

    In einem Punkt der Corona-Regelungen hat der Landkreis Spielraum: Offiziell ist bereits ab einer Inzidenz von 35 vorgegeben, an "stark frequentierten Plätzen" auch im Freien eine Maske zu tragen. Was genau ein solcher Platz ist, bestimmt jeder Landkreis aber selbst. Dazu gibt es aktuell aber noch keine Informationen. Spätestens Anfang dieser Woche will das Landratsamt diesen Punkt entschieden haben. Laut Müller wurden die Kommunen zu ihrer Einschätzung angefragt. Es gebe im Wittelsbacher Land, im Vergleich zu Großstädten, aber kaum Plätze wo viele Menschen aufeinander treffen. Laut Polizei Aichach hat es am Wochenende keine Beschwerden über Partys in ihrem Zuständigkeitsbereich gegeben.

    Neue Corona-Regeln bei den Kliniken an der Paar

    Die Kliniken an der Paar mit den beiden Krankenhäusern in Aichach und Friedberg beschränken seit Samstag auch wieder die Besuchszeiten. Pro Tag darf nur eine Person eine Stunde lang zu Besuch kommen. Besuchszeit ist zwischen 14.30 und 18.30 Uhr. Der Zutritt ist nur mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Schal, Halstuch oder Gesichtsvisier reichen nicht aus. In den Seniorenheimen im Landkreis gibt es dagegen keine einheitliche Regelung – jede Einrichtung hat ihren eigenen Plan, um die Bewohner und Mitarbeiter vor dem Virus zu schützen.

    Hier kommen Sie zum Kommentar zum Thema: Zusammenhalten im Wittelsbacher Land gegen Corona

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