![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Fünf Monate nach dem Tornado: Noch heute kommen die Tränen
![Schwerer Schaden: So sah es im Mai nach dem Tornado auf dem Hof der Familie Haas aus. Der Bullenstall war weg. Schwerer Schaden: So sah es im Mai nach dem Tornado auf dem Hof der Familie Haas aus. Der Bullenstall war weg.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
![Fünf Monate nach dem Tornado: Noch heute kommen die Tränen Carmen Jung, Redakteurin, Aichacher Nachrichten](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop64896606/6283052925-cv1_1-w40-owebp/Carmen-Jung?t=.jpg)
Der Tornado hat in Affing viele Probleme hinterlassen – manche Opfer fürchten um ihre Existenz. Betroffene erzählen, warum sie auf Geld aus dem Härtefallfonds hoffen.
Es klingt nach Apokalypse. „Dann ist alles rot geworden“, erzählt Theresia Holzapfel. Kurz danach denkt ihr Mann Michael: „D’Welt bricht z’amm.“ Die Wucht der Naturgewalt dauert ein paar Minuten. Dann liegen in ihrem Hof im Affinger Ortsteil Gebenhofen 20 Zentimeter hoch kaputte Dachplatten, eine umgerissene Stromleitung und das Blech vom Dach der Maschinenhalle hinterm Haus. Bis heute können die Holzapfels kaum begreifen, was da am 13. Mai über sie hereingebrochen ist. Die Scherben des Tornados sind schon lange aufgeräumt, geblieben aber sind schlaflose Nächte und finanzielle Sorgen. Ähnlich geht es Stefan Haas. Die Sicherheit, „zuhause kann dir nichts passieren, die ist weg“, sagt der Gebenhofener. Als wäre das nicht genug, plagen ihn ebenso wie die Holzapfels existenzielle Sorgen. Sie sind zwei von zehn Betroffenen, die Geld aus dem Härtefallfonds des Freistaats beantragt haben.
Es kommen noch heute die Tränen
In jener Nacht haben die Holzapfels noch andere Sorgen. Beim Erzählen kommen noch heute die Tränen. Sie fürchten um ihren Sohn. Der 40-Jährige bringt gerade das Auto seiner Lebensgefährtin in den Stadel, als der Sturm kommt. Ein Acht-Tonnen-Kipper wird aus der Maschinenhalle gelupft, der Sohn bleibt heil, obwohl die Dachplatten fliegen. Die Schreckensnacht nimmt kein Ende. Der 69-jährige Michael Holzapfel, 2014 wegen eines Gehirntumors operiert, bricht zusammen und muss ins Krankenhaus. Seine 68-jährige Frau, zuckerkrank, bangt im Notquartier um ihn. Am nächsten Tag wird Holzapfel entlassen. Der Arzt sagt: „Gehen Sie nach Hause und schauen Sie Ihr Elend an.“ Das Elend – das sind kaputte Fenster, ein zerstörtes Dach am renovierten Haus, Schäden an den landwirtschaftlichen Gebäude – summa summarum 120000 Euro. Die Holzapfels haben Haftpflicht, Krankenversicherung, Berufsgenossenschaft, Wohngebäudeversicherung, Rechtsschutz – nur eine Unwetterversicherung hatten sie nicht. Der Landwirt hat seither viele Berufskollegen gefragt: Wärst Du versichert gewesen? „Fast alle haben nein gesagt.“
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.