Friedberg Es ist schnell passiert: Ein Unfall, eine schlimme Verletzung, eine schwere Operation. Jeder kann in die Situation kommen, Blutkonserven zu brauchen. Doch dieses Blut muss vorher jemand gespendet haben. 150 Friedberger sind dem Aufruf des Roten Kreuzes gefolgt, sich einen halben Liter abzapfen zu lassen. Wie zum Beispiel Anna Dichtl: Zum 85. Mal kam sie schon zur Spende. Sie gibt ihr Blut gerne für Verletzte ab. Obwohl sie selbst auch Nutzen daraus zieht. "Mit 18 Jahren hatte ich immer Kopfweh, das nach dem Aderlass verschwunden war." Seitdem spende sie regelmäßig und es gehe ihr gut. Im Schlepptau hat sie ihre Tochter Tanja, die zum 20. Mal dabei ist. Anna und Tanja Dichtl sind mit dem Ablauf vertraut. Routiniert melden sie sich bei Anna Mahl an, die seit 29 Jahren die Blutspendetermine organisiert. Ganz ist alles dagegen für Kerstin Hahner. "Ich wollte das einfach mal ausprobieren", erklärt sie ihren Entschluss zur Erstspende. Nebenbei ist dies die Gelegenheit für einen kleinen Gesundheitscheck. Das Blut, das Waldemar Glück sammelt und ordnet, durchläuft das Labor und wenn die Werte nicht in Ordnung sind, benachrichtigt das Rote Kreuz den Spender sofort. Die Friedberger spendeten fleißig, trotzdem: es ist zu wenig. Etwa drei Prozent der Bevölkerung geben ihr Blut regelmäßig ab. Um 100 Prozent der Bevölkerung zu versorgen, müssten es mindestens doppelt so viele sein. Es ist bis heute nicht gelungen, Blut oder einen gleichwertigen Ersatz synthetisch herzustellen. Und Blutkonserven müssen immer frisch sein. Dr. Fischer-Ollech hält die relativ kurze Haltbarkeit derzeit für kein Problem: "Da geht das Blut eher aus, als dass es verdirbt." Gerade im Sommer in der Ferienzeit werden die Bestände knapp. Einerseits sind die Spender in Urlaub, andererseits passieren durch den Reiseverkehr mehr Unfälle. Um noch mehr Leute zu motivieren, gibt es heuer besondere Präsente. (brgl)
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War gar nicht so schlimm: Kerstin Hahner lacht nach ihrer ersten Blutspende
