- Das Zika-Virus löst bei Babys im Mutterleib Schädelfehlbildungen aus. Jetzt gibt es Belege, dass es Mikozephalie auslöst.
- Das Virus kann laut Forschern auch die Gehirne Erwachsener schädigen, nicht nur die von Babys.
- Auch in Deutschland gibt es jetzt mehrere Zika-Erkrankungen.
- Wegen der hohen Zika-Ausbreitung in Brasilien droht auch Besuchern und Sportlern bei den Olympischen Spielen möglicherweise Gefahr.
5. Mai: Brasilien registrierte seit Oktober 1271 Fälle von Mikrozephalie
Brasilien hat seit dem Ausbruch der Zika-Epidemie im Oktober vergangenen Jahres 1271 Fälle von Mikrozephalie bei Babys registriert. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch außerdem mitteilte, starben mindestens 57 Babys an dem schweren Defekt, bei weiteren 178 Todesfällen werde ein Zusammenhang vermutet. Normalerweise gibt es in Brasilien jährlich rund 150 Fälle von Mikrozephalie - dabei haben die Neugeborenen einen abnormal kleinen Kopf und häufig auch schwere Hirnschäden.
29. April: Zika sucht Brasilien seit einem Jahr heim
Am 29. April 2015 veröffentlichten Gúbio Soares und Silvia Sardi eine kleine Mitteilung: Die Forscher der Universität Federal da Bahia in Salvador hatten das bis dahin in Brasilien unbekannte Zika-Virus bei einem Patienten festgestellt. Seitdem hat sich das Virus stark verbreitet. Mittlerweile gibt es auch Belege dafür, dass Zika Schädelfehlbildungen bei Babys im Mutterleib auslösen kann.
25. April: WHO warnt vor Zika-Ausbreitung in Europa
Vor einem Übergreifen des Zika-Virus auf bislang nicht betroffene Regionen wie Europa warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Mit dem Beginn der Stechmücken-Saison in Europa könne die "Möglichkeit örtlicher Übertragungen zusammen mit der Wahrscheinlichkeit sexueller Übertragungen zu einer deutlichen Zunahme der Zahl der Menschen mit Zika" führen, sagte WHO-Vizegeneraldirektorin Marie-Paule Kieny am Montag bei einer Zika-Konferenz in Paris. Mit den ansteigenden Frühlingstemperaturen würden zwei Mückenarten aktiv, die das Virus übertragen könnten, sagte Kieny. "Mücken kennen keine Grenzen." Wissenschaftler befürchten, dass Mücken in Europa jemanden stechen könnten, der sich beispielsweise bei einer Südamerika-Reise infiziert hat - die Stechmücke könnte das Virus dann auf andere Menschen übertragen.
In Paris beraten rund 600 Experten aus mehr als 40 Ländern über das bislang vor allem in Lateinamerika grassierende Zika-Virus. "Die Zika-Notlage verlangt nach einer schnellen Entwicklung unserer Wissensgrundlage, nach einem gemeinsamen Vorgehen und nach Innovationen", sagte WHO-Vertreterin Kieny. So müssten neue Tests entwickelt werden, um eine Infektion mit dem Virus schnell nachweisen zu können. Notwendig sei auch ein Impfstoff, sagte Kieny. Es werde aber Jahre dauern, bis ein solcher alle Tests durchlaufen habe und für den Markt zugelassen werde. Bislang werde weltweit in 23 Projekten an Zika-Impfstoffen gearbeitet.
15. April: Zika-Virus wohl auch bei Männern durch Sexualkontakt übertragbar
Die US-Gesundheitsbehörden haben einen Fall bestätigt, bei dem das Zika-Virus durch Sexualkontakt zwischen Männern übertragen wurde. Ein Mann, der in Venezuela gewesen sei, habe seinen Partner nach seiner Rückkehr im Januar in den US-Bundesstaat Texas infiziert, teilte die Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention am Donnerstag (Ortszeit) mit. Bislang sind bereits mindestens fünf Fälle bekannt, in denen Männer ihre Frauen durch Sexualkontakte infiziert hatten. Die US-Behörden rieten Männern, die mit dem Zika-Virus infiziert sind, daher zu einem mindestens sechsmonatigen Verzicht auf ungeschützten Geschlechtsverkehr. Die Empfehlung gelte sowohl bei einer entsprechenden Diagnose als auch für den Fall, dass typische Symptome aufträten.
14. April: Deutschland: Bisher 37 importierte Infektionen mit Zika-Virus bekannt
Bei 37 Menschen in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) seit Herbst 2015 eine Infektion mit dem Zika-Virus registriert worden. In allen Fällen handele es sich um Reise-Rückkehrer. "Nach unserer Kenntnis ist keine Schwangere darunter", sagte RKI-Pressesprecherin Susanne Glasmacher am Donnerstag in Berlin. Die tatsächliche Zahl der Infektionen könnte aber höher liegen; es gebe noch keine Meldepflicht.
Schädelfehlbildungen: Zika-Virus löst Mikrozephalie aus
Das Zika-Virus löst wohl wirklich Schädelfehlbildungen aus. Bisher gab es schon viele Anhaltspunkte, dass ein Zusammenhang mit Mikrozephalie besteht. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC ist dieser Zusammenhang nun bewiesen. Entsprechende Ergebnisse der CDC-Forscher zu Schädelfehlbildungen durch Zika wurden im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht. Mikrozephalie führt häufig zu Entwicklungsverzögerungen und geistigen Beeinträchtigungen.
11. April: Urlaubszeit: Wird das Zika-Virus nach Europa importiert?
Die bevorstehende Urlaubszeit könnte nach Einschätzung von Experten das Zika-Virus zu Überträgermücken in Europa und den USA bringen - eine richtige Epidemie halten sie jedoch für unwahrscheinlich. Reisende, die aus Lateinamerika zurückkehrten, könnten das von Mücken übertragene Virus im Blut tragen, sagte der Tropenmediziner Eskild Petersen von der Universität Aarhus in Dänemark am Montag bei einer Konferenz zu Infektionskrankheiten in Amsterdam. Dies könne der Beginn einer Übertragung sein.
"Ich würde sagen, dass der Süden der USA und das südliche Europa definitiv einem Risiko ausgesetzt sind", sagte Petersen der Nachrichtenagentur AFP am Rande der Konferenz von Tropenärzten und Wissenschaftlern. Aber die Gefahr dürfe nicht überbewertet werden. In den meisten Fällen verlaufe die Krankheit mild. Auch seien nur wenige Fälle von sexueller Übertragung des Virus bekannt.
8. April: Falle für die Zika-Mücke: Wie alte Autoreifen helfen
Im Kampf gegen die Zika-Epidemie haben Wissenschaftler eine neuartige Falle für die Mücken entwickelt, die das gefährliche Virus übertragen. Wie die Zeitschrift "The Zika & Arbovirus Outbreaks channel" in ihrer neuen Ausgabe berichtet, wird die Falle aus alten Autoreifen gebaut und ist sehr preiswert - die Kosten der Anti-Zika-Kampagne lassen sich damit also womöglich deutlich senken.
In der Falle werden die Eier der Ägyptischen Tigermücke gesammelt, die nicht nur Zika, sondern auch das Dengue-Fieber überträgt. Diese Eier werden dann eingesammelt und vernichtet. Die neue Vorrichtung wurde dem Bericht zufolge bereits zehn Monate lang erfolgreich in Guatemala getestet.
Die von kanadischen und mexikanischen Wissenschaftlern entwickelte Falle wird der Zeitschrift zufolge aus zwei 50 Zentimeter langen Stücken alter Autoreifen in Form eines kleinen Schiffes zusammengebaut. Durch ein Ventil wird eine giftige Flüssigkeit auf der Basis von Milch eingelassen. Auf die so entstandene Lache wird ein Stück Holz oder Papier gelegt, auf dem sich die Mücken niederlassen.
Das Stück Holz oder Papier wird nach Angaben der Wissenschaftler zwei Mal in der Woche eingesammelt und auf Eier untersucht. Die Eier werden verbrannt oder mit Ethanol vernichtet. Die weiblichen Mücken hinterlassen in der Flüssigkeit weibliche Lockstoffe, die wiederum weitere Mücken anziehen.
Die Falle kostet nach Angaben der Forscher nur 3,50 Dollar (rund drei Euro). Sie sei effektiver als die Fallen, die bisher im Kampf gegen Zika eingesetzt würden. Während des Tests in der guatemaltekischen Kleinstadt Sayaxché seien 18.000 Eier monatlich zerstört worden, die in 84 Fallen gesammelt worden seien. Im selben Ort seien mit anderen Fallen nur 2700 Eier im Monat gesammelt worden.
31. März: Wissenschaftler erforschen Zika-Struktur
Das Zika-Virus ähnelt in seiner Struktur weitgehend dem Dengue-Erreger, hat jedoch entscheidende Unterschiede. Das ergab eine Analyse der Virenhülle, die sogar noch nahezu atomgroße Strukturen zeigte. Die Zika-Viren stehen im Verdacht, über Infektionen von Schwangeren bei ihren Ungeborenen die Schädelfehlbildung Mikrozephalie auszulösen. Die Strukturunterschiede auf der Virenhülle könnten entscheidend für die beobachteten Fehlbildungen sein, meinte Devika Sirohi von der Purdue University in West Lafayette, die Erstautorin der Studie. Im Blickfeld der Forscher steht vor allem ein spezifisches Glykoprotein auf der Oberfläche von Zika-Viren. Das Team um Sirohi und Richard Kuhn (ebenfalls Purdue University) veröffentlichte seine Studie im Fachmagazin "Science".
25. März: Zika-Virus wohl schon seit 2013 in Brasilien
Das Zika-Virus wurde im Mai 2015 in Brasilien entdeckt, soll dort laut Forschern aber schon 2013 eingeschleppt worden sein - also noch vor der Fußball-WM. Erbgut-Untersuchungen ergaben eine einzelne Einschleppung zwischen Mai und Dezember 2013, wie das Team um Nuno Rodrigues Faria von der Universität Oxford und dem brasilianischen Evandro-Chagas-Institut im Fachblatt Science berichtet. In dem Zeitraum sei auch die Zahl der Flugreisenden aus Ländern mit Zika-Infektionen gestiegen.
23. März: In Westafrika kehrt das Ebola-Virus zurück
In Guinea sollen mittlerweile fünf Menschen an Ebola gestorben sein. Liberia schließt deswegen die Grenze zum Nachbarland.
15. März: Die EU unterstützt die Zika-Forschung mit zehn Millionen Euro
Die Europäische Union stellt zehn Millionen Euro zur Erforschung der Zika-Erkrankung zur Verfügung. Das Geld soll in Projekte fließen, die den Zusammenhang zwischen dem Virus und Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen nachweisen sollen, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Bislang gibt keine Behandlung oder Impfung gegen das vor allem von Stechmücken übertragene Zika-Virus. 41 Länder haben in den vergangenen neun Monaten Fälle von Zika-Infektionen gemeldet. In der EU gilt das Risiko einer Zika-Infektion als gering, allerdings wurde das Fieber in den vergangenen Wochen in wenigen Fällen von Reisenden nach Europa eingeschleppt.
15. März: Laut Medienbericht bis zu sieben Zika-Fäle in Belgien
In Belgien sind bislang sieben Fälle registriert, bei denen Reisende sicher oder wahrscheinlich mit dem Zika-Virus infiziert wurden. Das berichtet das Portal Grenzecho.net. Das Institut für Tropenmedizin in Antwerpen habe bei vier Patienten den Virus mit Sicherheit feststellen können.
13. März: WHO warnt, Zika sei gefährlicher als gedacht
Fünf Wochen nach Ausrufung eines globalen Gesundheitsnotstands wegen des Zika-Erregers zieht die WHO eine erste größere Bilanz. Sie fällt alarmierend aus. Die Verbreitung des Erregers dürfte weiter zunehmen. Das Zika-Virus ist nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefährlicher als bisher angenommen. "Die geografische Verbreitung ist weiter, die Risikogruppe größer und zu den Übertragungswegen gehört neben Mückenstichen auch Geschlechtsverkehr", sagte WHO-Direktorin Margaret Chan. "Das ist alarmierend." Im Zentrum der Sorge stünden weiterhin Schwangere. Die WHO riet ihnen ab, betroffene Gebiete zu bereisen. Schnelle Erfolge seien weder beim Impfstoff noch bei der Bekämpfung der krankheitsübertragenden Mücken zu erwarten. Neue Forschungen zeigen laut WHO, dass der Erreger nicht nur als Ursache für Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen (Mikrozephalie) gelten müsse, sondern wohl auch eine Rolle bei anderen neurologischen Störungen spiele. "Mikrozephalie ist nur eine von verschiedenen möglichen Anomalien", sagte Chan weiter.
13. März: Welt immer noch schlecht auf Epidemien vorbereitet
Etwa zwei Jahre nach dem Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika mit mehr als 11.000 Toten sieht der frühere UN-Sonderbeauftragte David Nabarro die internationale Gemeinschaft immer noch nicht gut auf kommende Epidemien vorbereitet. "Wir wissen, dass wenn die großen Ausbrüche kommen, dass wir dann weder die Arbeitskräfte noch das Geld haben, um damit umzugehen", sagte Nabarro in der Nacht zum Freitag bei einer Veranstaltung des TV-Senders HBO in New York. Die derzeitige Verbreitung des Zika-Virus sei ebenfalls "sehr besorgniserregend", sagte Nabarro, der inzwischen als Sonderbeauftragter für die Zukunftsziele der UN arbeitet.
12. März: Erster Mensch stirbt in Honduras an Folgen einer Zika-Infektion
In Honduras ist vermutlich der erste Mensch an den Folgen einer Zika-Infektion gestorben. Wie die Behörden mitteilten, starb er am Guillain-Barré-Syndrom. Diese wurde mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vom Zika-Virus ausgelöst. Ob es sich bei dem Toten um eine Frau oder einen Mann handelte, wurde nicht mitgeteilt. In Honduras wurde die schwere Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom mittlerweile bei insgesamt 57 Menschen nachgewiesen.
11. März: Studie: Zika-Virus kann auch Gehirne Erwachsener schädigen
Das Zika-Virus kann laut französischen Forschern offenbar nicht nur Gehirne von Ungeborenen, sondern auch von Erwachsenen schädigen. Die Wissenschaftler schilderten am Donnerstag in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" den Fall eines 81-jährigen Manns, der nach einer Kreuzfahrt im Januar in ein Krankenhaus in Créteil nahe Paris eingeliefert worden sei. In seiner Rückenmarksflüssigkeit sei das Zika-Virus gefunden worden.
10. März: Zika-Virus bei Schwangerer in Norwegen nachgewiesen
In Norwegen ist das gefährliche Zika-Virus bei mindestens einer Schwangeren nachgewiesen worden. Drei Menschen seien nach ihrer Rückkehr von Reisen nach Südamerika positiv getestet worden, berichtete die norwegische Gesundheitsbehörde Folkehelseinstituttet am Donnerstag. Darunter seien ein oder mehrere Schwangere, sagte Jørgen Bjørnholt von der Behörde der Nachrichtenagentur NTB. Genauer wollte der Arzt sich demnach nicht äußern. Seit Februar seien 50 Proben analysiert worden.
WHO gibt Reisewarnung für Schwangere in Zika-Gebiete heraus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Reisewarnung für Schwangere in Zika-Gebiete herausgegeben. Schwangeren Frauen sei geraten, sich "nicht in Regionen zu begeben, die von der Zika-Epidemie betroffen sind", erklärte die UN-Sonderorganisation am Dienstag. Das Zika-Virus ist nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation für Schwangere gefährlicher als bisher angenommen. Zwar fehlten weiterhin letzte Beweise dafür, dass das Virus Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen (Mikrozephalie) verursache. Aber es sei klar, dass das Virus auch die Plazenta oder das Nervensystem schädigen könne, sagte WHO-Direktorin Margaret Chan am Dienstagabend in Genf.
7. März
Erster Zika-Fall seit mehreren Jahren auf Philippinen
Die Philippinen haben den seit Jahren ersten Zika-Fall in dem südostasiatischen Inselstaat gemeldet. Es handele sich um einen Einzelfall, betonte am Montag Präsidentensprecher Herminio Coloma. Die Bevölkerung solle aufmerksam und ruhig bleiben. Demnach drohte keine Ausbreitung. Eine Amerikanerin, die die Insel Luzon bereist hatte, war nach ihrer Rückkehr in die USA positiv auf Zika getestet worden. Zuletzt hatten die Philippinen 2012 eine Infektion mit dem durch Mücken übertragenen Virus festgestellt.
3. März
Zika: Google gibt eine Million Dollar für Kampf gegen Virus
Google arbeitet nach eigener Aussagen mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef daran, Ausbrüche des Zika-Virus auf einer Karte darzustellen. Es sollen Daten aus verschiedenen Quellen einfließen, auch Wetter und Reiserouten. So soll die Entwicklung des Zika-Virus besser beobachtet werden können. Google unterstützt das Vorhaben nach eigenen Angaben mit einer Million Dollar.
WHO: Schwangere in Zika-Gebieten sollen konkrete Vorsichtsmaßnahmen beachten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Schwangeren in Zika-Gebieten zu konkreten Vorsichtsmaßnahmen. Die Frauen sollten ihre Haut zum Schutz vor Mückenstichen möglichst vollständig bedecken, heißt es in einer aktuellen Empfehlung der Organisation. Außerdem sollten sie unter Moskitonetzen schlafen und Insektenschutzmittel auftragen. Alle Türen und Fenster sollten mit Fliegengitter ausgestattet sein. Sex mit möglicherweise infizierten Partnern sollte nur mit Kondom erfolgen, heißt es in der Empfehlung weiter.
Das gelte für Einheimische ebenso wie für Touristinnen, teilte die WHO in Genf mit. Wichtig ist es laut der UN-Behörde auch, alle vorgesehenen vorgeburtlichen Untersuchungen in Anspruch zu nehmen. Mit Zika infizierte Frauen sollten über alle Optionen aufgeklärt werden, auf Wunsch auch über Abtreibungen. Oft könne eine Mikrozephalie aber erst nach der Geburt diagnostiziert werden.
2. März
Löst Zika-Virus Mikrozephalie aus? 641 Babys mit Fehlbildungen in Brasilien
Verursacht das Zika-Virus tatsächlich Fehlbildungen bei Babys? Neue Zahlen aus Brasilien könnten diesen Verdacht bestätigen: 641 Babys sind in Brasilien seit Beginn der Zika-Epidemie im Oktober mit Mikrozephalie, d.h. Fehlbildungen, auf die Welt gekommen. Außerdem teilte das brasilianische Gesundheitsministerium mit, dass 139 Sägulinge an dem schweren Defekt starben. In Brasilien treten normalerweise in einem Jahr rund 150 Fälle von Mikrozephalie auf. Die brasilianischen Behörden untersuchen derzeit außerdem noch über 4200 weitere mögliche Fälle von Mikrozephalie, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Mikrozephalie bedeutet, dass Babys mit einem abnormal kleinem Kopf auf die Welt kommen. Davon tragen sie häufig schwere Hirnschäden davon. Das Zika-Virus steht im Verdacht, bei ungeborenen Babys Mikrozephalie auszulösen. Deshalb ist das Virus vor allem für Schwangere besonders gefährlich. Inwieweit das Virus mit der Schädelfehlbildung zusammenhängt, wird momentan erforscht. 1,5 Millionen Menschen sind in Brasilien insgesamt mit dem Zika-Virus infiziert. In Süd- und Mittelamerika breitet sich die Epidemie rasch aus, weil dort die Mücken vermehrt vorkommen.
Erste Zika-Infektion in Kuba registriert
Auf der Karibikinsel Kuba ist der erste Fall einer Zika-Infektion registriert worden. Das Virus sei von einer venezolanischen Medizin-Studentin eingeschleppt worden, die am 21. Februar nach Kuba einreiste, wie das Gesundheitsministerium in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Die 28-Jährige zeige die typischen Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen und Ausschlag. Eine Laboruntersuchung habe die Infektion bestätigt. Nach Angaben der Frau waren bereits ihr Ehemann und ihr Schwager an Zika erkrankt.
Bislang 26 Zika-Fälle in Deutschland bekannt
In Deutschland sind seit Oktober vergangenen Jahres 26 Infektionen mit dem Zika-Virus erfasst worden. Schwangere seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht darunter, sagte eine Sprecherin des Robert Koch-Instituts am Dienstag in Berlin. Auch Übertragungen durch Geschlechtsverkehr seien nicht bekannt. Diese Informationen würden aber auch nicht notwendigerweise übermittelt. Unklar sei darüber hinaus, ob weitere Fälle vorkamen. Für Zika-Infektionen gibt es demnach keine Meldepflicht.
---Trennung _Armee kämpft in Kuba gegen Zika_ Trennung---
28. Februar
Erste Zika-Infektion durch Sex in Frankreich
In Frankreich ist die landesweit erste Zika-Infektion durch ungeschützten Sex nachgewiesen worden. Eine Frau habe sich bei ihrem aus Brasilien zurückgekehrten Lebensgefährten angesteckt, bestätigte Frankreichs Gesundheitsministerin Marisol Touraine am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Der Infizierten, die nicht schwanger sei, gehe es gut. Sie lebe im Ballungsraum Paris.
25. Februar
Erste Zika-Fälle in Tschechien festgestellt
In Tschechien sind erstmals zwei eingeschleppte Zika-Infektionen nachgewiesen worden. Eine Frau habe sich bei einer Reise in die Dominikanische Republik, ein Mann bei einem Besuch auf der Karibik-Insel Martinique angesteckt, sagte Gesundheitsminister Svatopluk Nemecek am Donnerstag in Prag. Bei beiden hätten sich grippeähnliche Symptome und ein Hautaussschlag gezeigt. Eine Laboruntersuchung habe die Diagnose bestätigt.
WHO: Mütter sollen ihre Babys trotz Zika stillen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Müttern, die sich mit dem Zika-Virus angesteckt haben, ihre Kinder zu stillen. Auch infizierte Babys sollten unbedingt angelegt werden, teilte die UN-Organisation am Donnerstag in Genf mit. Derzeit gebe es keinen dokumentierten Nachweis, dass sich das Virus über die Muttermilch übertragen habe. "Die Vorteile des Stillens für das Kind und die Mutter überwiegen die möglichen Risiken einer Virenübertragung durch die Muttermilch", heißt es in dem neuesten WHO-Bericht.
24. Februar
14 neue Zika-Fälle bei Frauen
US-Behörden prüfen 14 möglicherweise durch ungeschützten Sex entstandene Zika-Infektionen. Unter den Infizierten seien auch schwangere Frauen, teilte die Gesundheitsbehörde CDC in Atlanta mit. In zwei dieser Fälle hätten Frauen sexuellen Kontakt mit einem infizierten Mann gehabt, der kürzlich in eine vom Virus stark betroffene Region gereist sei. Deren Testergebnisse stünden aber noch aus. Um eine mögliche Infektion durch Geschlechtsverkehr auszuschließen, empfahl die CDC Schwangeren aber, auf Kondome zu bestehen oder auf Sex zu verzichten.
23. Februar
In Kuba kämpft die Armee gegen Zika-Virus
Kuba setzt im Kampf gegen das Zika-Virus jetzt auch die Armee ein. Wie Staatschef Raúl Castro am Montag in den Staatsmedien bekanntgab, werden 9000 Soldaten und 200 Polizisten mobilisiert, um den Inselstaat vor dem Virus zu schützen. Bisher wurden in Kuba noch keine Zika-Fälle registriert. Castro rief daher auch die Bevölkerung auf, strikte Hygieneregeln einzuhalten und die das Virus übertragende Stechmücke zu bekämpfen. Das Zika-Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika, besonders betroffen sind Brasilien und Kolumbien.
Gesundheitsministerin Huml rät zur Kondom-Benutzung
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) rät Rückkehrern aus Gebieten mit Zika-Virus-Risiko zu noch intensiveren und längeren Schutzmaßnahmen. Dazu zähle für heimkehrende Männer die Verwendung von Kondomen für ein halbes Jahr, sagte sie am Montag. Vor zwei Wochen hatte sie zunächst noch zu nur 28 Tagen Kondomnutzung geraten. "Hintergrund ist, dass die tatsächliche Ansteckungsgefahr durch sexuelle Kontakte noch geklärt werden muss", erläuterte sie nun den verlängerten Zeitraum.
22. Februar
Bund fördert Stechmücken-Forschung mit 2,2 Millionen Euro
Angesichts von Zika-, Dengue- und West-Nil-Viren verstärkt Deutschland die Erforschung von Stechmücken. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Projekt "CuliFo" (Culicidae-Forschung) am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin mit 2,2 Millionen Euro. Exotische Arten wie die Asiatische Tigermücke und der Japanische Buschmoskito übertragen gefährliche Tropenkrankheiten und sind auch schon in Deutschland nachgewiesen worden. Ob auch einheimische Mücken eingeschleppte Erreger verbreiten können, ist noch weitgehend ungeklärt. Agrar-Staatssekretärin Maria Flachsbarth (CDU) wies am Montag in Hamburg auch auf den wirtschaftlichen Schaden hin, der in der Tierhaltung bereits durch das Schmallenberg-Virus entstanden ist.
Wassersprung-Bundestrainer sieht keine Zika-Gefahr in Rio
Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow sieht für die Olympischen Spiele keine Gefahr durch das von Moskitos übertragene Zika-Virus. "Ich habe hier noch keine einzige Tigermücke gesehen", sagte Buschkow am Rande der Olympia-Qualifikation in Rio de Janeiro. Im Maria-Lenk-Stadion finden auch im August die Olympia-Wettbewerbe statt. Rund um das Teamhotel würde mit Pestiziden gegen mögliche Moskito-Brutstellen vorgegangen. Zudem verweisen die Organisatoren seit Wochen darauf, dass die Spiele im brasilianischen Winter stattfinden. Dann gibt es in der Regel kaum Moskitos.
Die Olympischen Spiele in Rio und das Zika-Virus
Was die Smog-Debatte vor Peking 2008 und die Terrorangst vor London 2012 war, ist vor Rio 2016 nun das von Moskitos übertragene Zika-Virus. Aber bei aller Aufregung, Olympia findet im brasilianischen Winter statt - Rios Bürgermeister Eduardo Paes betont: "Im Monat August gibt es keine Verbreitung dieses Moskitos."
Auch Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow sieht für die Olympischen Spiele keine Gefahr durch das von Moskitos übertragene Zika-Virus. "Ich habe hier noch keine einzige Tigermücke gesehen", sagte Buschkow am Rande der Qualifikation in Rio de Janeiro. Im Maria-Lenk-Stadion finden auch im August die Olympia-Wettbewerbe statt. Rund um das Teamhotel würde mit Pestiziden gegen mögliche Moskito-Brutstellen vorgegangen.
21. Februar
Mehr als 5000 Schwangere in Kolumbien mit Zika infiziert
Die Zahl der Zika-Infektionen bei schwangeren Frauen in Kolumbien steigt weiter an. Bisher wurden 5546 von Kliniken und Laboren bestätigte Infektionen festgestellt, teilte die nationale Gesundheitsbehörde in einem neuen Bulletin mit. Es gibt weitere 810 Verdachtsfälle. Im ganzen Land gibt es nun 37 011 Fäll. Dabei ist es aber bei 5251 Personen vorerst nur der Verdacht einer Infektion mit dem mysteriösen Virus.
Auch in Deutschland gibt es rund 20 Fälle - in der Regel bei Personen, die zuvor in Lateinamerika waren. Doch in 80 Prozent der Zika-Fälle wird eine Infizierung gar nicht bemerkt - anders als bei Dengue, das allein in Brasilien 2015 den Behörden zufolge zu 843 Todesfällen geführt hat.
19. Februar
WHO legt sich fest: Zika für Schädelfehlbildungen von Neugeborenen verantwortlich
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es zunehmend Hinweise auf eine Verbindung zwischen dem Zika-Virus und dem Auftreten von Mikrozephalie bei Neugeborenen. Bei Mikrozephalie werden Kinder mit ungewöhnlich kleinen Köpfen und zu kleinen Gehirnen geboren, was zu dauerhaften Behinderungen führen kann. Bis ein Zusammenhang eindeutig nachgewiesen sei, könne es noch Monate dauern, sagte der WHO-Verantwortliche für Gesundheitskrisen, Bruce Aylward, am Freitag in Genf. Das Virus werde aber als "schuldig betrachtet, bis seine Unschuld nachgewiesen ist".
Wegen Zika ist Papst Franziskus offen für Verhütung, aber nicht für Abtreibung
Wegen des Zika-Virus zeigt sich Papst Franziskus gegenüber künstlicher Verhütungsmethoden offen. So schließt der Papst im Fall einer Bedrohung wie durch das Zika-Virus eine Verwendung von Verhütungsmitteln nicht mehr aus. Verhütung sei dem Oberhaupt der katholischen Kirche zufolge "nichts absolut Böses" und in einigen Fällen - wie einer drohenden Zika-Infektion - sogar einleuchtend. Abtreibung lehnte er jedoch auch in solchen Fällen ab. Das Zika-Virus steht im Verdacht, bei Infektionen von Schwangeren Schädelfehlbildungen und damit schwere geistige Behinderungen bei ihren Babys zu verursachen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, wollte sich zur Papst-Einschätzung nicht äußern. Die Aussage von Franziskus stehe für sich, teilte eine Sprecherin des Erzbischöflichen Ordinariats München mit.
"Wir sind Kirche" begrüßt Papst-Äußerungen zu Verhütung wegen Zika
Die Reform-Initiative "Wir sind Kirche" hat Äußerungen von Papst Franziskus zur Verhütung im Kampf gegen das Zika-Virus begrüßt. "Es ist gut, wenn der Papst in diesem Fall künstliche Verhütungsmittel nicht ausschließt", sagte Sprecher Christian Weisner am Freitag. "Ich halte es für angemessen und richtig, dass Papst Franziskus sich differenziert in dieser komplexen Situation äußert." Auch die Stiftung Weltbevölkerung begrüßt Papst-Äußerung zu Verhütung.
Weltbank: Zika verursacht Kosten von 3,5 Milliarden Dollar
Der Kampf gegen das Zika-Virus und seine Folgen in Lateinamerika und der Karibik wird nach einer Schätzung der Weltbank 3,5 Milliarden Dollar (3,15 Milliarden Euro) kosten. Sollte das in der Regel von Stechmücken übertragene Virus nicht bald gestoppt werden, könnte es sogar noch teurer werden, schätzen die Experten in Washington. Einen entsprechenden Bericht veröffentlichte die Weltbank am Donnerstag (Ortszeit). Besonders die karibischen Länder, die in hohem Maße auf Touristen angewiesen sind, könnte dies treffen.
"Unsere Analyse unterstreicht, wie wichtig es ist, schnell zu handeln, um das Zika-Virus zu stoppen und die Gesundheit der Menschen in den betroffenen Regionen zu erhalten", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong. Die Weltbank selbst hilft derzeit mit Leistungen im Wert von 150 Millionen Dollar.
---Trennung _Zika-Virus: Papst überrascht mit Aussage_ Trennung---
18. Februar
Papst hält Verhütung im Kampf gegen Zika ausnahmsweise für vertretbar
Papst Franziskus hält vor dem Hintergrund der Zika-Epidemie in Mittel- und Südamerika Verhütung ausnahmsweise für vertretbar. Nach Methoden im Kampf gegen den Erreger befragt stellte das katholische Kirchenoberhaupt am Donnerstag klar, dass Abtreibung "kein kleineres Übel, sondern ein Verbrechen" sei. Eine "Schwangerschaft zu verhindern" sei hingegen kein "absolutes Übel". Zusammenfassung Pk Radio Vatikan, Deutsch
17. Februar
Fötus womöglich an Zika-Virus gestorben - WHO legt Aktionsplan vor
In Rio de Janeiro ist womöglich erstmals seit dem Ausbruch der Zika-Epidemie ein Fötus im Mutterleib an dem Virus gestorben. Das Institut Fiocruz werde die Todesursache nun untersuchen, berichtete das Portal "Globo" am Mittwoch.
Die 34 Jahre alte Mutter habe eine völlig normal verlaufende Schwangerschaft gehabt, sich dann aber im sechsten Monat mit Zika infiziert. Bei einer Untersuchung wurde nun festgestellt, dass der Fötus seit zehn Tagen tot ist. Die letzte Ultraschalluntersuchung am 25. Dezember habe noch keine Auffälligkeiten gezeigt, hieß es. Nun werde von Fachleuten untersucht, ob die Zika-Infektion eine Rolle gespielt haben könnte.
17. Februar
Sechs Schwangere unter 80 Zika-Fällen in Mexiko
In Mexiko haben sich sechs schwangere Frauen mit dem Zika-Virus infiziert. Das Gesundheitsministerium erklärte am Dienstag, die Frauen gehörten zu landesweit bislang 80 Zika-Fällen. Das Zika-Virus steht im Verdacht, bei den Babys Mikrozephalie auszulösen, eine gefährliche Fehlbildung des Kopfes.
16. Februar
WHO-Chefin reist wegen Zika-Virus nach Brasilien
Wegen der rasanten Ausbreitung des Zika-Virus wird die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan, nach Brasilien reisen. Chan werde vom 22. bis zum 24. Februar in dem südamerikanischen Land sein und dort Vertreter der Regierung und von Gesundheitsbehörden treffen, teilte eine WHO-Sprecherin am Dienstag in Genf mit. Auf dem Programm stehe eine Zusammenkunft mit Brasiliens Außenminister Mauro Vieira und der amerikanischen WHO-Chefin Carissa F. Etienne.
Brasilianische Forscher entdecken Zika-Virus in Babygehirnen
Brasilianische Forscher haben das Zika-Virus in Gehirnen von Neugeborenen lokalisiert und damit einen weiteren Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen dem Erreger und einer gefährlichen Fehlbildung des Kopfes gefunden. Die Ärztin Lucia Noronha von der Brasilianischen Gesellschaft für Pathologie sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, das Virus sei im Hirngewebe nachgewiesen worden. Es sei aber noch nicht klar, wie der Erreger wirke.
Das ist das Zika-Virus
Das Zika-Virus kann vor allem für schwangere Frauen und deren Kinder gefährlich werden. Ein Überblick.
Das Zika-Virus wurde erstmals 1947 in Uganda bei einem Affen entdeckt. Benannt ist es nach einem südlich der ugandischen Hauptstadt Kampala gelegenen Wald.
Der erste Fall beim Menschen wurde nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1952 bekannt.
Dengue- und Chikungunya-Fieber werden durch die Tigermücke übertragen. Auch das Zika-Virus wird durch Stechmücken übertragen.
Das Zika-Virus kam bislang nur im tropischen Afrika, in Südostasien und auf den pazifischen Inseln vor. Experten vermuten, dass es durch die Fußball-WM nach Brasilien gelangen konnte und sich von dort ausgebreitet hat.
In bis zu 80 Prozent der Fälle bleibt die Infektion unbemerkt. In den anderen Fällen ähneln die Symptome einer Grippe: Die Infizierten leiden unter Fieber, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Häufig treten auch Hautausschlag und Bindehautentzündungen auf.
In einigen Fällen kann es nach einer Zikavirus-Infektion zu einem Guillain-Barré-Syndrom kommen, einer entzündlichen Nervenerkrankung. Dabei können Empfindungsstörungen und Lähmungserscheinungen in Beinen und Armen auftreten. In den meisten Fällen bilden sich die Symptome wieder zurück.
Besonders gefährlich kann das Virus für Schwangere sein: Es kann sich offenkundig auf das ungeborene Kind übertragen und zu Hirnfehlbildungen führen, einer sogenannten Mikrozephalie.
Sowohl das Robert-Koch-Institut (RKI) als auch Tropenmediziner und Viren-Experten sehen keine Gefahr, dass sich das Virus auch hierzulande verbreitet. Es fehlen die klimatischen Bedingungen; die Gelbfiebermücke als Hauptüberträgerin kommt hier gar nicht vor. Und bei der vereinzelt in Süddeutschland auftauchenden Asiatischen Tigermücke ist gar nicht klar, ob sie das Virus tatsächlich überträgt.
Es gibt bislang weder einen Impfstoff noch ein gezieltes Medikament zur Behandlung Erkrankter.
15. Februar
Brasiliens Regierung: Pestizid nicht für Schädelfehlbildungen verantwortlich
Brasiliens Gesundheitsministerium hat in der Zika-Debatte einen möglichen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Schädelfehlbildungen und einem eingesetzten Pestizid zurückgewiesen. "Es gibt keine epidemiologische Studie, die eine Verbindung zwischen dem Einsatz von Pyriproxifen und Mikrozephalie beweist", teilte das Ministerium mit. Argentinische Ärzte hatten unter Verweis auf Analysen einer brasilianischen Nicht-Regierungsorganisation die Häufung in Verbindung mit diesem Stoff gebracht. Er wird dem Wasser zugemischt, um die Vermehrung von Moskitos, die das Zika-Virus übertragen können, zu verhindern.
Zika-Virus in Deutschland: Bisher 20 Menschen infiziert
Bislang haben 20 Menschen das mysteriöse Zika-Virus von Lateinamerika nach Deutschland eingeschleppt. Das teilte das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch in Russland wurde erstmals eine Infektion bei einem Reiserückkehrer nachgewiesen.
14. Februar
Brasilien startet Offensive gegen Zika mit 220.000 Soldaten
Mit Hilfe von 220 000 Soldaten hat Brasilien den Großeinsatz gegen das mysteriöse Zika-Virus gestartet. Das Militär verteilte am Samstag vier Millionen Flugblätter mit Tipps zur Moskitobekämpfung, bevor als nächste Etappe Zehntausende Soldaten ab Montag mit Insektiziden den Mücken zu Leibe rücken. Zika wird von der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragen. "Bis zu den Olympischen Spielen werden wir beachtliche Erfolge bei der Vernichtung der Moskitos schaffen", versprach Staatspräsidentin Dilma Rousseff. Erste Sportler erwägen bereits einen Verzicht auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, die vom 5. bis 21. August 2016 stattfinden.
13. Februar
US-Virologe: Test von Zika-Impfstoff wird schon 2016 starten
Wissenschaftler werden wohl noch in diesem Jahr einen Impfstoff gegen das Zika-Virus testen. Zum Ende des Sommers werde man einen Impfstoff-Kandidaten haben und der werde noch in diesem Jahr bereit für erste Tests sein, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, bei einer Wissenschaftskonferenz in Washington. Das Virus steht im Verdacht, bei Schwangeren im Falle einer Infektion Schädelfehlbildungen ihrer Babys zu bewirken.
12. Februar: RKI informiert über Zika
Viele Informationen zum Zika-irus, etwa zu Symptomen, Ausbreitung und Gefahren, hält das Robert-Koch-Institut auf seinen Webseiten bereit.
11. Februar
USA und Brasilien treiben Suche nach Zika-Impfstoff voran
Die USA und Brasilien haben ein Abkommen zur raschen Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Zika-Virus unterzeichnet. Wie der brasilianische Gesundheitsminister Marcelo Castro mitteilte, sollen die Universität Texas und das Institut Evandro Chagas im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará den Impfstoff entwickeln. Er soll in spätestens zwei Jahren zur Verfügung stehen. US-Präsident Barack Obama und Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hatten zuvor vereinbart, das von Moskitos übertragene und womöglich gerade für Schwangere gefährliche Zika-Virus gemeinsam zu bekämpfen. AZ