Yoga ist wohl als Therapie bei psychischen Erkrankungen sinnvoll. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Jenaer Mediziner jüngst im Ärzteblatt veröffentlichten. In einer Metaanalyse untersuchten sie für ihre Studie rund 25 ältere Arbeiten, die sich damit beschäftigten, welche Auswirkungen Yoga auf die Psyche hat.
Die Auswahlkriterien der Jenaer Mediziner waren streng. Die älteren Arbeiten mussten jeweils eine Gruppe mit und ohne Yoga gegenüberstellen, außerdem musste die Auswahl der Studienteilnehmer zufällig erfolgt sein und bei der Art des Yoga musste es sich um Hatha-Yoga handeln, erklärt die Leiterin der Studie Jenny Rosendahl vom Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie des Uniklinikums Jena in einer Pressemitteilung.
Yoga kann gegen Depression und Schizophrenie helfen
Vor allem dem Hatha-Yoga oder körperorientiertem Yoga, bei dem verschiedene Atem- und Körperübungen kombiniert werden, wird nachgesagt, dass es bei verschiedenen körperlichen Beschwerden hilft. Daher lag es für die Wissenschaftler nahe, auch den Einfluss der Sportart auf die Psyche zu untersuchen.
Die untersuchten Studien setzten Yoga bei der Behandlung von verschiedenen psychischen Krankheiten ein. Am häufigsten kamen jedoch Depressionen und Schizophrenie vor. Doch auch Substanzabhängigkeiten wurden in den verschiedenen Studien mit Yoga therapiert. Wie Rosendahl sagt, war der Sport jedoch nie die einzige Therapieform. Er wurde meist von einer Behandlung mit Medikamenten begleitet.
Yoga in der Therapie: Genauer Effekt muss noch erforscht werden
„Insgesamt zeigte sich ein signifikanter Effekt von Yoga, was die Linderung der Symptome der betrachteten Störungen anbetrifft. Allerdings waren die Studieneffekte sehr heterogen“, fasst Jenny Rosendahl das Ergebnis in der Pressemitteilung zusammen. Dennoch lasse sich aus den Ergebnissen ableiten, dass Yoga im Vergleich zu anderen Sportarten und der Aufmerksamkeitskontrolle ein wenig effektiver sei. Auch als Ergänzung zur Behandlung mit Medikamenten hilft Yoga - es ist in etwa so wirksam wie eine psychotherapeutische Standardbehandlung.
Die Ergebnisse seien jedoch noch nicht endgültig. Denn in den Studien fanden die Wissenschaftler auch verschiedene Einflussfaktoren, die weiter berücksichtigt werden müssen. So sahen sie etwa, dass der Effekt von Yoga in den jüngeren Arbeiten geringer war.
Das lag vermutlich an der weiteren Standardisierung der Studien. Auch profitierten ambulant und stationär behandelte Probanden weniger vom Yoga als Studienteilnehmer, die sich gerade nicht in Behandlung befanden. Also auch die Schwere der Störung könnte eine Rolle spielen. "Um die spezifischen Effekte von Yoga besser bewerten zu können, sind aber weitere, qualitativ hochwertige Studien notwendig", so Rosendahl. hhc