Heute ist wieder Sternschnuppen-Nacht! Jedes Jahr im August kreuzt die Erde die Staubspur des Kometen Swift-Tuttle. Treten seine Partikel in die Erdatmosphäre ein, verglühen sie. Das sorgt für einen Meteorschauer, die Perseiden - kurz aufleuchtende Sternschnuppen, die in einer außergewöhnlich hohen Frequenz am nächtlichen Himmel sichtbar werden.
20 bis 30 Sternschnuppen in der Stunde sind heute realistisch, teilweise sogar noch mehr. De Perseiden bieten damit wieder ein echtes Himmelschauspiel - wie praktisch jedes Jahr. Zum Höhepunkt am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche rasen sogar bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde über den nächtlichen Himmel.
Wie sehe ich die Sternschnuppen am besten?
Wer die Sternschnuppen heute beobachten will, sollte sich einen dunklen und möglichst wolkenfreien Ort jenseits von bewohntem Gebiet suchen, sich auf den Rücken legen und senkrecht nach oben schauen. Je weiter man dabei von künstlicher Beleuchtung wie Straßenlaternen entfernt ist, umso besser. Und sollte ein Auto vorbeikommen, vermeiden Sie einen Blick in die Scheinwerfer. Sonst müssen sich Ihre Augen wieder mühsam an die Dunkelheit gewöhnen.
Am besten orientiert man sich dabei am Sternbild des Perseus, das dem Phänomen Perseiden seinen Namen gab. Denn man glaubt mit Blick in den Himmel, die Sternschnuppen, die auch Laurentius-Tränen genannt werden, kämen direkt aus diesem Sternbild.
Sternschnuppen - kosmische Staubkörner in der Atmosphäre
Sternschnuppen entstehen, wenn kleine Objekte in die Erdatmosphäre eindringen und dort aufgrund der Reibung mit Luftmolekülen verglühen.
Die weit sichtbaren Leuchtstreifen stammen dabei jedoch nicht von den verglühenden Staubkörnchen, sondern von den Luftmolekülen: Denn die schnellen kosmischen Geschosse übertragen einen Teil ihrer Energie auf die Luftmoleküle, die daraufhin Licht aussenden.
Ursprung der Bruchstücke (Meteoroide) sind oft Kometen, die diese Teilchen entlang ihrer Bahn um die Sonne verstreuen. Die überwiegende Zahl der kosmischen Partikel ist recht klein, von Staubkörnchen- bis etwa Tennisballgröße.
Gerät die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne in eine solche Trümmerwolke, entwickeln sich Sternschnuppen-Schauer. Den einzelnen Lichtstreif nennen Astronomen auch Meteor.
Die wohl auffallendsten Meteorströme der Gegenwart sind die Perseiden Mitte August und die Leoniden im November.
Ist ein Teilchen so groß, dass es nicht komplett verglüht, sondern auf die Erde fällt, heißt es Meteorit. (dpa)
Freie Sicht auf die Perseiden haben heute die meisten Menschen in Bayern. Dann es ist nachts fast überall klar, auch in Augsburg.
Die Perseiden sind der aktivste Meteorstrom des gesamten Jahres. Man sieht also mehr Sternschnuppen am Himmel als bei ähnlichen Spektakeln. Gefährlich sind die Sternschnuppen übrigens nicht. Sie treten zwar mit rund 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Allerdings sind die Partikel des Kometen oft nur stecknadelgroß. In einer Höhe von 80 bis 100 Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilchen dann die Lichterscheinung, die wir Sternschnuppen nennen. Ein Einschlag auf der Erde, wie im März 2015 beim grell-grünen Feuerball, dessen Trümmer in der Schweiz niedergingen, ist also nicht zu erwarten.
Perseiden 2015: Wann ist die Nacht mit den meisten Sternschnuppen?
Der Höhepunkt der Perseiden-Aktivität ist in den Morgenstunden des 13. August zu erwarten. Pro Stunde flammen dann über hundert Meteore auf, darunter auch sehr helle Exemplare. In den Tagen vor und nach dem Maximum ist immer noch mit rund fünfzig Meteoren pro Stunde zu rechnen.
Wie man Sternschnuppen am besten fotografiert, weiß Astrofotograf Roman Breisch: "Im Prinzip kann jeder Sternschnuppen fotografieren, der eine Kamera mit der Möglichkeit der Langzeitbelichtung und ein Stativ hat", sagt er. Und zur optimalen Technik: "Am besten nimmt man für die Perseiden ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv und die höchst mögliche ISO-Einstellung. bei der die Kamera noch nicht zu sehr rauscht."
Und nun viel Spaß beim Blick in den Himmel - und auf den Sternschnuppen-Strom der Perseiden. AZ