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Himmelsspektakel: Venus-Transit beobachten: Das müssen Sie wissen

Himmelsspektakel

Venus-Transit beobachten: Das müssen Sie wissen

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    Der Venus-Transit 2012 wirft seine Schatten voraus. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten für alle, die den Transit am Mittwochmorgen beobachten wollen.
    Der Venus-Transit 2012 wirft seine Schatten voraus. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten für alle, die den Transit am Mittwochmorgen beobachten wollen. Foto: dpa

    Der Venus-Transit 2012 begeistert nicht nur Astronomen. Auch Hobby-Himmelsgucker warten gespannt darauf, wie die Venus vor der Sonne entlang ziehen wird. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zur "Mini-Sonnenfinsternis" am Mittwoch zusammengestellt.

    Was ist ein Venus-Transit?

    Von einem Venustransit spricht man, wenn die Venus sich vor die Sonne schiebt. Die Venus ist der innere Nachbarplanet der Erde und überholt uns regelmäßig auf der Innenbahn. Meist zieht sie dabei ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Nur sehr selten stehen Erde, Venus und Sonne so exakt in einer Reihe, dass die Venus genau über die Sonnenscheibe wandert. Genau das ist am Mittwoch der Fall. Während des Transits verdeckt unser Nachbarplanet für ein paar Stunden einen winzigen Teil der Sonne.

    Wie oft kommt es einem Venus-Transit?

    Sehr selten. In der Geschichte der Astronomie wurden bisher erst sechs Venusdurchgänge beobachtet: 1639, 1761, 1769, 1874, 1882 und 2004.

    Wann kann ich den nächsten Venus-Transit beobachten?

    Nach Mittwoch leider überhaupt nicht mehr. Denn das nächste Ereignis dieser Art ist erst wieder im Dezember 2117 - also erst in über 105 Jahren.

    Warum sind Venus-Transits etwas Besonderes?

    In der Wissenschaftsgeschichte haben Venusdurchgänge eine herausragende Rolle gespielt: Der Transit von 1761 und der von 1769 wurden dazu benutzt, durch Beobachtungen und Messungen des Naturschauspiels von verschiedenden Kontinenten aus die Entfernung zwischen Erde und Sonne zu bestimmen - die sogenannte Astronomische Einheit, die heute aufgrund entsprechend genauerer Messungen mit 149,6 Millionen Kilometern angegeben wird.

    Aber auch moderne Astronomen nutzen Venusdurchgänge für Experimente. Sie erhoffen sich unter anderem weitere Erkenntnisse über die dichte Venus-Atmosphäre, die in bestimmten Phasen des Transits vom Sonnenlicht durchstrahlt wird.

    Wann ist der Venus-Transit 2012?

    Wer den Venustransit 2012 beobachten will, muss früh aufstehen. Im Gegensatz zu 2004 ist das seltene Himmelsereignis diesmal in unseren Breiten nicht in ganzer Länge zu beobachten: Beim Sonnenaufgang am Mittwoch befindet sich das Venus-Scheibchen bereits in der Schlussphase seiner Wanderung über die Sonne. Um kurz vor sieben Uhr ist die Mini-Sonnenfinsternis dann schon vorbei.

    Was muss ich beachten, wenn ich den Transit beobachten will?

    Astronomen warnen ausdrücklich davor, das Schauspiel ohne geeignete Schutzvorkehrungen zu verfolgen. Auf keinen Fall sollten Beobachter durch rußgeschwärzte Glasscheiben, belichtete Filme oder getönte Brillen zur Sonne schauen - schlimme Augenverletzungen können die Folge sein. Wer gar durch ein Fernglas oder Teleskop ohne Spezialfilter auf die Sonne blickt, nimmt sofortige Erblindung in Kauf. Eine spezielle Sonnenfinsternis-Brille und scharfe Augen dürften übrigens schon ausreichen, um auf der Sonne die "schwarze Venus" als kleinen Punkt auszumachen.

    Wo ist der Venus-Transit gut zu sehen?

    Für das kosmische Schauspiel am Mittwochmorgen sagen Meteorologen gute Beobachtungschancen vor allem der Osthälfte Deutschlands voraus. In den übrigen Landesteilen müssen  Astronomie-Begeisterte auf Wolkenlücken hoffen. So auch in Schwaben und Oberbayern. Für Mittwochmorgen ist in Augsburg und im Raum Landsberg leichter Regen angesagt, in Nordschwaben bedeckter Himmel. AZ, afp, dpa

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