Vegetarier zu sein, ist offenbar schwere als zunächst gedacht. Denn viele Lebensmittel, die als vegetarisch oder vegan beworben werden, enthalten versteckte tierische Inhaltsstoffe. Das gab die Verbraucherorganisation Foodwatch bekannt.
Zwar sei es bereits besser geworden, da einige Hersteller auf die Beschwerden von Verbrauchern reagiert hätten. Doch es würden sich immer noch zahlreiche Nahrungsmittel finden, die tierische Zutaten enthalten, ohne dass diese auf den Verpackungen angegeben werden müssten. "Noch immer fehlt eine klare Kennzeichnungsregelung", kritisierte Foodwatch.
Wirklich vegan? Foodwatch hat eine Liste mit Produkten veröffentlicht
Foodwatch hatte 2012 eine Liste mit Beispielprodukten veröffentlicht, die versteckte tierische Bestandteile enthielten und dem Bundesverbraucherministerium einen Vorschlag für Kennzeichnungsregeln vorgelegt. Bislang sind die Begriffe "vegetarisch" und "vegan" nicht gesetzlich definiert. Foodwatch rief Verbraucher auf, der Forderung nach einer entsprechenden Regelung Nachdruck zu verleihen. An der E-Mail-Aktion beteiligten sich über 65.000 Verbraucher.
Vegetarischer Saft? Fehlanzeige: Tierische Inhaltsstoffe auch in dem Fruchtgetränk
Nach wie vor würden einzelne Fruchtsaftproduzenten auf ihren Internetseiten zu Unrecht damit werben, ihr Saft werde ohne tierische Bestandteile hergestellt und sei damit für Veganer geeignet, erklärte Foodwatch.
Bei einer Sorte mit Orange, Mango und Ananas etwa erfahre der Verbraucher aber nicht, dass diese mithilfe von Gelatine von Trübstoffen befreit werde.
Bestandteile von Schwein, Rind und Geflügel auch in Chips
Auch Hersteller von Kartoffelchips verwendeten noch immer tierische Bestandteile, ohne dass dies auf den Verpackungen nachzulesen sei - je nach Sorte vom Schwein, Rind oder Geflügel.
Dies zeige, dass es für Verbraucher nach wie vor "nahezu unmöglich" sei, mit letzter Gewissheit Tierprodukte in Lebensmitteln zu meiden, kritisierte Foodwatch. Im deutschen Lebensmittelgesetz gebe es keine verpflichtende Regelung zur Kennzeichnung von Zutaten tierischen Ursprungs in Produkten. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) müsse die entsprechende Gesetzeslücke schließen, forderte die Organisation.
Eckes-Granini verwendet statt tierischer Gelatine nun einen pflanzlichen Träger
Bislang reagiert auf Kritik von Foodwatch an versteckten tierischen Inhaltsstoffen hätten der Safthersteller Eckes-Granini und der Molkereikonzern Deutsches Milchkontor (DMK) mit der Marke Milram, teilte die Verbraucherorganisation mit. Eckes-Granini verwende im Multivitaminsaft "Hohes C" nun anstatt tierischer Gelatine einen pflanzlichen Stoff als Träger für das zugesetzte Provitamin A. In einem Schreiben des Konzerns heißt es, Eckes-Granini produziere seit Januar alle Produkte der Marke frei von Gelatine.
So halten Lebensmittel länger frisch
Richtige Lagerung: Lebensmittel behalten ihre Qualität länger, wenn sie richtig gelagert werden.
Kartoffeln und Tomaten mögen es gerne dunkel und kühl. Beide sollten auf keinen Fall im Kühlschrank gelagert werden.
Andere Gemüsesorten können gut im Kühlschrank untergebracht werden. Allerdings sollte Gemüse immer in die entsprechenden Fächer unten im Kühlschrank gelegt werden.
Obst gehört nicht in den Kühlschrank, sollte aber auf jeden Fall dunkel gelagert werden, beispielsweise in einem Schrank.
Richtige Reihenfolge: Die Ablage über dem Gemüsefach ganz unten im Kühlschrank ist die kälteste Stelle. Hier sollte Fleisch gelagert werden. Ganz oben in den Kühlschrank gehören Milchprodukte.
Auspacken: Gemüse und Obst, das in Plastik verpackt ist, sollte aus der Verpackung herausgenommen werden. Ausgepackt reifen die Lebensmittel nämlich weniger schnell.
Resteverwertung: Selbst kleine Restmengen an Gemüse oder Käse können eingefroren werden und später beispielsweise als Pizzabelag oder Zutaten für ein Pfannengericht dienen.
Auch der Milram-Hersteller DMK habe bei seinem "Frühstücksquark leicht" reagiert, teilte Foodwatch mit. Dieser enthalte keine Gelatine mehr als Verdickungsmittel. Aufgedruckt ist auf Verpackungen nun ein Vermerk "Ohne Zusatz von Gelatine".
Auch Schokolade enthält häufig tierische Stoffe
Der Hersteller Ritter Sport sorgte nach Angaben von Foodwatch für mehr Klarheit bei einzelnen Schokoladensorten. Zwar habe sich der Produzent noch 2012 in seinem Internet-Blog an die "Freunde veganer Schokolade" gewandt und diesen die Geschmacksrichtungen Marzipan, Halbbitter und Edel-Bitter empfohlen. Zugleich aber hatte das Unternehmen darauf verwiesen, dass auf den Verpackungen ein Milchzuckergehalt von 0,4 Prozent angegeben ist. Als Hintergrund nannte der Hersteller, dass Schokolade mit und ohne Milchbestandteile auf der gleichen Anlage produziert werde und eine Verunreinigung deswegen nicht ausgeschlossen werden könne.
Ritter Sport: "keine rein vegane Schokolade"
Ende Januar erklärte Ritter Sport dann, dass es "keine rein vegane Schokolade" der Firma geben werde. Solange Verunreinigungen nicht ausgeschlossen werden könnten, werde das Unternehmen "nie 'vegan' auf eine Sorte schreiben" afp/AZ