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NASA: USA wollen Raumstation ISS privatisieren

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USA wollen Raumstation ISS privatisieren

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    Kritiker merkten an, dass die USA die ISS nicht alleinverantwortlich privatisieren könnten, weil sie an internationale Abkommen zu ihrem Betrieb gebunden seien.
    Kritiker merkten an, dass die USA die ISS nicht alleinverantwortlich privatisieren könnten, weil sie an internationale Abkommen zu ihrem Betrieb gebunden seien. Foto:  Nasa (dpa)

    Wenige Monate vor dem Flug des deutschen Astronauten Alexander Gerst zur Raumstation ISS gibt es eine Debatte um die Zukunft des Labors. Bis 2024 gilt die Finanzierung als sicher, dann wollen die USA aussteigen, heißt es. Bedeutet dies das Aus für die ISS?

    Die Washington Post berichtete am Sonntag von den Plänen der US-Regierung unter Berufung auf ein internes Dokument der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Demnach könnten die amerikanischen Module der ISS nach dem Ende der bislang geplanten Finanzierung 2024 an einen privaten Betreiber übertragen werden.

    ISS: Werden die US-amerikanischen Teile der Raumstaion privatisiert?

    Seit fast 20 Jahren betreiben die Raumfahrtbehörden der USA, Russlands, Japans, Kanadas sowie die europäische Esa gemeinsam die ISS. Zuletzt hatten die Mitglieder eine Finanzierung bis 2024 bestätigt. Zwar gab es etwa in Russland immer wieder Debatten über den Bau einer nationalen Raumstation, doch aufgrund hoher Kosten war bislang auch eine Fortsetzung des ISS-Programms nicht ausgeschlossen.

    Das milliardenschwere Projekt startete im Herbst 1998. Seit 2000 ist das fliegende Forschungslabor rund 400 Kilometer über der Erde dauerhaft bewohnt und rast mit rund 28 000 Kilometern pro Stunde um den Blauen Planeten. Die meist sechsköpfige Besatzung verrichtet Grundlagenforschung in der Schwerelosigkeit.

    Derzeit leben drei Amerikaner, zwei Russen und ein Japaner auf der ISS. Für Juni ist der Start des Deutschen Alexander Gerst geplant, der auch für einige Monate das Kommando übernehmen soll.

    Das Ende der staatlichen Finanzierung bedeute nicht, dass die Station dann außer Betrieb genommen werde, heißt es nun in dem Nasa-Dokument. "Es ist möglich, dass die Industrie beginnen könnte, bestimmte Teile oder Fähigkeiten der ISS als Teil einer künftigen kommerziellen Plattform weiterzubetreiben."

    Ziel der US-Regierung unter Donald Trump sei es, den erdnahen Orbit für "nicht-staatlichen menschlichen Weltraumflug" zu nutzen. Die Nasa könne dabei einer von vielen Kunden sein, zitierte die Washington Post.

    Russische Experten kritisieren Trumps Privatisierungspläne

    Der russische Experte Iwan Moissejew kritisierte die US-Pläne für die ISS als Unsinn. "Das wird nichts", sagte er der Agentur Ria Nowosti zufolge. Die Kosten der ISS seien so hoch, dass nur Staaten sie tragen könnten. "Unternehmen arbeiten für ihren Gewinn, das ist ihr einziges Ziel. Aber die ISS bringt keinen Gewinn, denn die Ausgaben sind deutlich höher als alle erdenklichen Einnahmen", sagte der Leiter des Moskauer Instituts für Weltraumpolitik.

    Weniger ablehnend kommentierte der Raumfahrtexperte Andrej Ionin von der russischen Akademie der Wissenschaften den Bericht. Früher oder später müsse der Dienst der ISS eingestellt werden. Man könne den USA daher nur danken, dass sie viele Jahre im Voraus Bescheid gäben.

    Berichten zufolge zahlt allein die Nasa drei bis vier Milliarden Dollar pro Jahr für den Betrieb der ISS. Russland gilt als zweitgrößter Geldgeber. Kritiker verweisen darauf, dass Beschlüsse über die Zukunft nur im Konsens getroffen werden können.

    Trump hatte der Nasa im Dezember eine klare Marschrichtung jenseits der ISS vorgegeben: Die USA wollen Astronauten auf den Mond und auf den Mars schicken. Dafür plant die Nasa eine neue Raumstation. Dieser sogenannte Deep Space Gateway soll um den Mond kreisen und von dort aus Landungen auf dem Erdtrabanten und Flüge tiefer ins All ermöglichen. Russland hat eine Mitarbeit schon zugesagt. Experten schließen nicht aus, das sich die Kräfte künftig von der ISS auf ein solches Projekt verlagern könnten. (dpa)

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