Die Zeiten, in denen man beim Kaffeetrinken ein schlechtes Gewissen haben musste, könnten vorbei sein: Denn US-Wissenschaftler kommen in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass Erwachsene, die Kaffee trinken, offensichtlich länger leben. Das Risiko, an Herzleiden, Atemwegserkrankungen, Diabetes oder Infektionen zu sterben sei bei Kaffeetrinkern deutlich geringer.
400.000 US-Bürger nahmen an Langzeitstudie teil
An der Langzeitstudie der National Institutes of Health (NIH) des amerikanischen Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste nahmen zwischen 1995 und 2008 insgesamt 400.000 US-Bürger zwischen 50 und 71 Jahren teil. "Kaffee ist eines der am häufigsten konsumierten Getränke", sagt Neal Freedman von den NIH. "Der Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und dem Sterberisiko war jedoch bislang unklar." Er und sein Team hätten herausgefunden, dass ein erhöhter Kaffeekonsum mit einem geringeren Sterberisiko einhergehe.
US-Wissenschaftler gibt Entwarnung für Kaffeeliebhaber
Auch wenn die Forscher nicht feststellen konnten, dass tatsächlich der Kaffeekonsum für das geringere Sterberisiko der Probanden verantwortlich war, so kann Neal Freedman trotzdem eine Entwarnung geben: Kaffee wirke sich zumindest nicht - wie lange angenommen - negativ auf die Gesundheit aus.
Welcher der Inhaltsstoffe womöglich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit nehmen könnte, sei derzeit noch nicht klar. Denn: "Kaffee besteht aus mehr als 1000 Inhaltsstoffen, die die Gesundheit möglicherweise beeinflussen", erklärt Freedman.
Auf Kaffeesahne oder Zucker sollte man eher verzichten
Die amerikanische Ernährungswissenschaftlerin Amelia Baker rät indes, den Kaffee möglichst schwarz zu trinken. "Natürlich ist es nicht gut, Sahne oder Zucker in den Kaffee zu mischen", erklärt sie. Diese Zusätze seien bekanntlich schlecht für die Gesundheit. "Was den puren Kaffee angeht, darf es aber ruhig eine Tasse mehr sein", so die Wissenschaftlerin.