Am Dienstag ist der Arzneiverordnungs-Report in Berlin vorgestellt worden. Dabei stellte der Herausgeber Ulrich Schwabe fest: "Die Arzneimittelpreise in Deutschland sind nach wie vor zu hoch." Experten vermuten, dass die Ausgaben für Medikamente 2014 noch rasanter ansteigen werden.
Medikamente sind teuer - vor allem mit Patent
Alte Medikamente? Darauf sollten Sie achten
Tinkturen, Tropfen, Säfte: Einmal angebrochen, verderben flüssige Zubereitungen meist relativ schnell. Notieren Sie das Anbruchsdatum und benutzen Sie das Mittel nur innerhalb der Frist, die auf dem Beipackzettel ("nach Anbruch verwendbar") angegeben ist. Alte Hustensäfte sollte man entsorgen, weil sie bedenkliche Stoffe und Bakterien enthalten können. Hände weg von abgelaufenen Augentropfen! Sie können verkeimt sein.
Nasensprays: Sollten aus hygienischen Gründen nur von einem Familienmitglied verwendet werden (auf der Packung notieren). Sie sind nach Anbruch nur wenige Monate haltbar.
Antibiotika: Angebrochene Packungen nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden. Sonst kann es zu Resistenzen kommen - das heißt, dass Antibiotika nicht mehr wirken. Angerührte antibiotische Säfte für Kinder gehören in den Kühlschrank und sind nur wenige Tage haltbar.
Salben und Cremes: Wenn sie ranzig riechen, verfärbt sind oder sich ölige Tröpfchen gebildet haben, gehören sie in den Abfall. Ansonsten sind Salben, die kein Wasser enthalten, jedoch relativ lange haltbar. Dennoch sollte man vor allem Augensalben und -cremes wegen Infektionsgefahr nicht mehr nach dem Ablaufdatum verwenden.
Tabletten und Kapseln: Trocken, kühl und luftdicht gelagert, können sich Tabletten zum Teil jahrelang halten. Wenn sie bröselig oder fleckig sind, sollte man sie wegwerfen. Acetylsalicylsäure-Tabletten ("Aspirin"), die nach Essig riechen, haben mit Feuchtigkeit reagiert und sollten entsorgt werden. Giftig sind sie aber nicht.
Der Herstellerabschlag für patentgeschützte Medikamente ist gesenkt worden. Das heißt für die Gesetzliche Krankenversicherung, dass sie etwa eine weitere Milliarde mehr zahlen muss. Wenigstens liegen die Preise neuer Medikamente in Deutschland niedriger als in Frankreich. Nach wie vor sind patentgeschützte Medikamenter teurer als ihre Nachahmerprodukte.
Der jährliche Arzneiverordnungs-Report erscheint seit 1985. Für die aktuelle Ausgabe wurden 819 Millionen Verordnungen vom Wissenschaftlichen Institut der AOK ausgewertet. dpa/sh