Sie ist kleiner als zehn Millimeter, aber hochgefährlich: die asiatische Tigermücke. Das Insekt kann tropische Krankheiten wie das Dengue- und das Chikungunyafieber auf Menschen übertragen und lebt für gewöhnlich in subtropischen Gebieten. Das Tier liebt es warm. Bisher fiel damit Deutschland als potenzieller Lebensraum aus.
Doch Forscher der Universität Bayreuth erwarten, dass die asiatische Tigermücke weiter nach Europa vordringt - bedingt durch den Klimawandel. Und mit der stetigen Erwärmung kommen neue Krankheitsüberträger in die alte Welt. Nach Angaben der Hochschule werden zunächst der Nordwesten der iberischen Halbinsel, der Südwesten Frankreichs und größere Bereiche Norditaliens mit hoher Wahrscheinlichkeit von dieser Entwicklung betroffen sein.
"Bis Mitte des Jahrhunderts entwickeln sich dann auch größere Bereiche Deutschlands zu potenziellen Lebensräumen dieser Insektenart", sagten die Biogeografen Professor Carl Beierkuhnlein und Dominik Fischer.
Aus den Forschungsergebnissen lasse sich aber nicht zwingend ableiten, dass die Asiatische Tigermücke auch tatsächlich in allen klimatisch attraktiven Lebensräumen heimisch werde. "Und selbst wenn sie in Europa weiter nach Norden und Osten hin vordringt, muss dies nicht bedeuten, dass sie überall als Krankheitsüberträger wirksam wird", so die Forscher. Entscheidend sei, ob die in den Mücken transportierten Viren mit den künftigen Klimabedingungen und insbesondere mit zunehmenden Klimaschwankungen zurecht kämen. (dpa, AZ)