Patienten mit Multipler Sklerose (MS) leiden typischerweise an Symptomen wie Müdigkeit und Depressionen. Die übliche Behandlung ist eine Medikation, die das Immunsystem reguliert. Forscher aus dem Iran und der Schweiz sind nun der These nachgegangen, dass körperliche Übungsprogramme einen positiven Einfluss auf psychologische Beeinträchtigungen durch Multiple Sklerose haben könnten. Sie testeten, ob Yoga und Wassergymnastik (Aquafitness) positive Auswirkungen auf Müdigkeit und Depressionen durch MS haben können.
Multiple Sklerose: Yoga und Aquafitness senken Depressions-Risiko
Im medizinischen Fachblatt "Medicine & Science in Sports & Exercise" veröffentlichten die Forscher ihre Studie dazu, ob Aquafitness und Yoga als Ergänzung zur typischen Medikation psychologische Symptome von Multipler Sklerose lindern können. In ihrer Studie wurden 54 Frauen durch Zufall entweder Yoga, Wassergymnastik oder keine körperliche Zusatztherapie zugewiesen. Nach acht Wochen wurde das allgemeine Wohlbefinden der Probanden durch einen Fragebogen überprüft. Dabei ging es vor allem um Müdigkeit, Depression und Parästhesie als Symptome Multipler Sklerose.
Tatsächlich bestätigte sich die untersuchte These. Probanden, die Yoga oder Aquafitness betrieben, empfanden weniger Müdigkeit, Depressionen und Parästhesie (Missempfinden). Letztendlich ergab die Studie, dass Patienten mit Multipler Sklerose ein 35 Mal höheres Risiko hatten, an einer schweren Depression zu erkranken, wenn sie ihre Medikation nicht durch Yoga oder Aquafitness ergänzten. Die Forscher empfehlen, solche Übungsprogramme zukünftig in die Therapie Multipler Sklerose mitaufzunehmen. sh