Der heftige Sonnensturm, der am Dienstag über die Erde hinwegfegte, hat für beeindruckende Polarlichter gesorgt. In naher Zukunft werden die Sonnenstürme zunehmen.
Auffälligstes Merkmal seien intensive Polarlichter über dem Norden Europas gewesen, sagte der Leiter des Bereiches Weltraumwetter der Europäischen Raumfahrtbehörde, Juha-Pekka Luntama, am Mittwoch. "Die Stürme vom Dienstag waren ein klares Zeichen, dass die Sonne aktiver wird." Noch hätten sie aber längst nicht die Ausmaße von vor zehn Jahren erreicht. Satelliten wurden bei dem Sturm jedoch nicht beeinträchtigt.
Sonnensturm beeinflusste das Magnetfeld der Erde
Luntama rechnet für Mitte 2013 mit einem Maximum der Sonnenaktivität - aus ihren Außenschichten werden dann besonders häufig mächtige Gaswolken ins All geschleudert. Die Aktivität schwankt im Rhythmus von etwa elf Jahren und nimmt seit 2010 wieder zu. In den nächsten eineinhalb Jahren werde es deshalb mehrere Sonnenstürme geben, die immer stärker würden. Wie viele es sein werden, könne nicht vorhergesagt werden.
Die hohe Sonnenaktivität am Wochenende zu zwei Stürmen geführt. "Der erste, der Protonensturm, war stark und dauerte recht lange an", sagte Luntama. Satelliten seien nach ersten Erkenntnissen aber nicht beeinträchtigt worden. Am Dienstagabend sei ein geomagnetischer Sturm gefolgt. Dieser habe die beeindruckenden Polarlichter verursacht, die sogar über ungewöhnlich südlichen Regionen wie England zu beobachten waren. US-Wetterbehörde NOAA.
In den nächsten Jahren noch mehr Sonnenstürme
Das deute darauf hin, dass der Sturm Auswirkungen auf das Magnetfeld der Erde gehabt habe, erklärte Luntama. Normalerweise sind die Nordlichter wegen des gebogenen Magnetfeldes nur in der Nähe der Pole, also zum Beispiel über Schweden und Norwegen, zu sehen.
Die US-Fluggesellschaft Delta Airlines hatte wegen des Sonnensturms sicherheitshalber sechs ursprünglich am Nordpol vorbeiführende Flüge umgeleitet, wie der amerikanische Sender Fox News auf seiner Internetseite meldete. Der Sonnensturm war nach Berechnungen der US-Wetterbehörde NOAA der stärkste seit dem Jahr 2003. (dpa/AZ)