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Fragen und Antworten: Sonnensturm: Aktuell auch Polarlichter in Deutschland möglich

Fragen und Antworten

Sonnensturm: Aktuell auch Polarlichter in Deutschland möglich

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    Ein Sonnensturm und seine Folgen: Gelegentlich zeigen sich Polarlichter auch in unseren Breiten, wie hier im Jahr 2006 über Ottobeuren.
    Ein Sonnensturm und seine Folgen: Gelegentlich zeigen sich Polarlichter auch in unseren Breiten, wie hier im Jahr 2006 über Ottobeuren. Foto: mke-

    Aktuell rast ein starker Sonnensturm auf die Erde zu und wird sie am frühen Samstagmorgen treffen - wieder einmal. Denn im Laufe des Jahres 2012 hatten solche magnetischen Stürme immer wieder die Wissenschaftler alarmiert - und nicht nur sie. Ein Sonnensturm wie an diesem Wochenende wird zwar nicht uns Menschen gefährden. Trotzdem kann er gravierende Folgen haben.

    Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum aktuellen Sonnensturm:

    Was hat es mit dem Sonnensturm auf sich?

    Wie die Weltraumagenturen Nasa und Esa sowie die US-Wetterbehörde NOAA am Freitag berichteten, hatte sich der aktuelle Sonnensturm am Donnerstag von der 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne gelöst. Die Eruptionsregion auf der Sonne liege leicht südlich, teilte der Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen mit. Der sogenannte koronale Massenauswurf (CME) sei mit mehr als 1500 Kilometern pro Sekunde losgerast, in Erdnähe werde er voraussichtlich rund 800 Kilometer pro Sekunde schnell sein. "Er rast mit hoher Geschwindigkeit Richtung Erde", sagte ein Sprecher des Esa-Satellitenkontrollzentrums Esoc in Darmstadt.

    Was ist ein Sonnensturm?

    Ein Sonnensturm ist, unwissenschaftlich ausgedrückt, eine Störung des Magnetfelds rund um die Erde. Die Magnetosphäre wird gestört, wenn auf der Sonne zum Beispiel eine heftige Eruption stattfand.

    Welche Folgen kann ein Sonnensturm haben?

    Ein geomagnetischer Sturm kann unterschiedlich stark ausfallen: Meist bleibt er unbemerkt, schwere Stürme können jedoch Satelliten, elektrische Anlagen und Funkverbindungen stören oder sogar beschädigen. Bei besonders starken magnetischen Stürmen könnten auch Oberlandleitungen beschädigt werden. Bekannteste Folge eines Sonnensturms sind die Polarlichter.

    Was ist beim jetzigen Sonnensturm zu erwarten?

    Stromnetze und Handy-Verbindungen könnten den Experten zufolge beeinträchtigt werden, ebenso der Flugverkehr. Die Auswirkungen könnten Skandinavien, Kanada und Nordeuropa treffen. Und auch in Deutschland könnten am Samstag sogenannte Polarlichter zu sehen sein.

    Wann wird der magnetische Sturm eintreffen?

    Er wird am Samstag gegen 10.30 Uhr europäischer Sommerzeit eintreffen. Die Hauptphase werde aber erst nach 18 Uhr erwartet, Bei klarem Wetter könnten dann Polarlichter in Nordeuropa zu beobachten sein, hieß es.

    Wie entsteht ein Sonnensturm?

    Das sind Asteroiden, Meteoriten und Meteoroiden

    Feuerschweife, Explosionen, gleißendes Licht: Himmelserscheinungen wie Meteore und Kometen faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden. Aber was sind Asterioden, Meteorite und Kometen eigentlich genau?

    Asteroiden sind Klein- und Kleinstplaneten, die sich in einer Umlaufbahn um unsere Sonne bewegen. Bekannt sind bislang über eine halbe Million dieser Gesteinsköper, von denen die meisten nur ein paar Kilometer groß sind.

    Meteoroiden sind kleine und kleinste Körper, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne bewegen. Sie sind also den Asterioden sehr ähnlich, eine genaue Abgrenzung zwischen beiden Formen von Himmelskörpern gibt es auch nicht.

    Einige Meteoroiden kreuzen auf ihrem Weg die Erdbahn. Wenn sie in unserer Atmosphäre verglühen, nennt man die dabei entstehende Leuchterscheinung Meteor oder auch Sternschnuppe.

    Meteorite sind Körper aus Gestein oder Metall, die auf ihrer Reise durch das All in den Anziehungsbereich der Erde geraten und auf sie stürzen. Jedes Jahr fallen etliche Meteorite auf die Erde und ziehen dabei eine gleißend helle Spur durch die Atmosphäre.

    Meteorite, die auf der Erde einschlagen, können beträchtlichen Schaden anrichten - bis hin zu globalen Katastrophen. So entstand etwa das Nördlinger Ries durch den Einschlag eines 1,5 Kilometer großen Meteoriten.

    Ein Komet ist ein Himmelskörper aus Gestein und gefrorenen Gasen. Wenn sich Kometen bei ihrem Zug durch unser Sonnensystem der Sonne nähern, erhitzt sich ihr Gas und beginnt zu leuchten.

    Manchmal haben helle Himmelserscheinungen einen irdischen Ursprung. So können zum Beispiel verglühende Reste von Raketen oder sogenannter Weltraumschrott aussehen wie Meteore.

    Unsere Sonne schwankt im Rhythmus von etwa elf Jahren zwischen ruhigen und besonders aktiven Phasen mit vielen Sonnenflecken, Gasausbrüchen und Strahlungsstürmen. Bei Eruptionen auf der Sonne, von den Wissenschaftlern als "koronaler Massenauswurf" (KMA) bezeichnet, werden geladene Partikel aus den sogenannten Sonnenflecken ausgestoßen. Diese erreichen nach einer gewissen Zeit - in der Regel etwa nach zwei Tagen - die Erde und prallen dort auf die Magnetosphäre. Diese wird durch die Partikel geschwächt und beeinflusst.

    Was war der bisher stärkste Sonnensturm?

    Experten sehen den Sonnensturm von 1859 als den bisher Stärksten in der jüngeren Geschichte an. Die dadurch verursachten Polarlichter waren weltweit zu beobachten. Etliche Telegrafenleitungen wurden damals massiv beschädigt und beeinträchtigt. 1989 verursachte ein Sonnensturm in Kanada eine Überlastung des Stromnetzes und dadurch einen großflächigen Stromausfall.

    Ist ein magnetischer Sturm für Menschen gefährlich?

    Für Menschen auf dem Erdboden ist das Phänomen nicht gefährlich. Für Passagiere in Langstreckenflügen kann sich in Extremfällen eine erhöhte Strahlenbelastung ergeben. Zudem können Menschen die Folgeschäden eines solchen Sonnensturms treffen - etwa Stromausfälle oder ein Ausfall der Satellitenkommunikation. AZ/bo

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