Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat eine repräsentative Befragung zum Gesamtthema Aids durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass viele Deutsche nicht ausreichend über sexuell übertragbare Krankheiten informiert sind.
Chlamydien und Syphilis
Die Krankheiten Syphilis oder Gonorrhoe (Tripper) sagten 90 Prozent der Männer und Frauen ab 16 Jahren etwas. Von Chlamydien hatten aber nur 62 Prozent der Frauen etwas gehört, bei den Männern waren es sogar nur 51 Prozent. Und auch Feigwarzen und Trichomonaden kannten weniger als 40 Prozent der Befragten - obwohl gerade Trichomonaden relativ verbreitet sind.
Deutsche kennen nur Syphilis und Tripper
Bei der Frage, welche sexuell übertragbaren Infektionen ihnen bekannt seien, nannten nur zehn Prozent der befragten Chlamydien, Feigwarzen kannten nur sieben und Trichomonaden nur drei Prozent. Außer Syphilis und Tripper scheinen die deutschen die verbreiteten Sex-Krankheiten gar nicht zu kennen. Kein Wunder also, dass nur ein Viertel der Frauen unter 25 Jahren ihr kostenloses Chlamydien-Screening machen.
Entzündung der Harnwege und Geschlechtsorgane
Doch gerade Chlamydien können für Frauen gefährlich werden. Denn die Infektionen bleiben oft unbemerkt und können im schlimmsten Fall sogar zu Unfruchtbarkeit führen. Kondome können das Risiko einer Infektion zwar reduzieren, doch sie bieten keinen hundertprozentigen Schutz. Trichomonaden verursachen Entzündungen der Harnwege und Geschlechtsorgane.
Humane Papillomviren: Symptome, Impfung, Krebsrisiko
Humane Papillomviren, abgekürzt als HPV, sind Erreger, die Zellen der Haut- und/oder der Schleimhaut infizieren.
Die meisten Erwachsenen sind vermutlich schon mit HPV in Kontakt gekommen. In Studien zeigte sich, dass sich das Virus bei etwa der Hälfte aller sexuell aktiven jungen Frauen und ebenso bei der Hälfte der Männer nachweisen ließ.
Meistens verursachen humane Papillomviren keine Symptome. Einige Typen sind für die Entstehung von gewöhnlichen Hautwarzen verantwortlich - zum Beispiel in Gesicht, Händen und Füßen, aber auch Geschlechtsteilen und After.
Je nach Virustyp kann eine HPV-Infektion aber auch zu auffälligen Gewebeveränderungen führen. In seltenen Fällen kann daraus ein bösartiger Tumor bzw. Krebs entstehen. Die häufigste Erkrankung ist dann meist Gebärmutterhalskrebs.
Die Ansteckung mit genitalen HPV erfolgt über Kontakt mit infizierten Haut- oder Schleimhautpartien, der Hauptübertragungsweg ist Geschlechtsverkehr. Nicht eindeutig geklärtist bislang, ob HPV auch auf nicht-sexuellem Weg übertragbar ist - zum Beispiel durch verunreinigte Gegenstände, wie Toiletten, Handtücher oder Seife.
Bislang gibt es keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit. Es existieren aber effektive Methoden zur Früherkennung und Therapie HPV-bedingter Erkrankungen
Kondome schützen nur bedingt vor einer Ansteckung mit HPV, da sie nicht immer alle infizierten Hautpartien vollständig abdecken.
Seit 2007 gilt in Deutschland die offizielle Empfehlung für Mädchen zwischen zwölf und siebzehn Jahren, sich gegen humane Papillomviren impfen zu lassen. Ist die Infektion bereits erfolgt oder sind schon Krankheitszeichen aufgetreten, nützt die Impfung nach bisherigem Kenntnisstand nichts.
Feigwarzen entstehen durch Humane Papillomaviren (HPV). Diese Erreger können außerdem auch das Risiko für bösartige Tumore erhöhen, beispielsweise Gebärmutterhalskrebs. dpa/sh