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Melanome: Rothaarige haben auch ohne Sonnenstrahlen stärkeres Hautkrebsrisiko

Melanome

Rothaarige haben auch ohne Sonnenstrahlen stärkeres Hautkrebsrisiko

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    Rothaarige haben auch ohne Sonnenstrahlen stärkeres Hautkrebsrisiko
    Rothaarige haben auch ohne Sonnenstrahlen stärkeres Hautkrebsrisiko Foto: DPA, Symbolbild

    Menschen mit blasser Haut und roten Haaren sind unabhängig von Sonnenstrahlen stärker gefährdet, an einer tödlichen Form von Hautkrebs zu erkranken. Eine Studie an Mäusen habe gezeigt, dass der für rote Haare verantwortliche Farbstoff die Krankheit auslösen könne, hieß es am Mittwoch in einer Studie, die in der neuen Ausgabe der US-Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde. Selbst ohne den Einfluss von ultravioletten Strahlen (UV) müssten Rothaarige daher eher mit der Bildung von Melanomen rechnen, schrieb Co-Autor David Fisher, Direktor des Krebszentrums am Massachusetts General Hospital.

    Rothaarige haben auch ohne Sonnenstrahlen stärkeres Hautkrebsrisiko

    Was sind weißer und schwarzer Hautkrebs?

    Hautkrebs ist nach Angaben der Deutschen Krebshilfe die am häufigsten auftretende Krebserkrankung. Menschen mit heller Haut und vielen Pigmentmalen sind eher davon betroffen als andere.

    Als weiterer Risikofaktor für den sogenannten schwarzen Hautkrebs gilt UV-Strahlung durch Sonne oder Solarien, insbesondere in der Kindheit und Jugend.

    Nach einer Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) erkrankten im Jahr 2008 hierzulande etwa 17 800 Menschen neu an schwarzem Hautkrebs, 2500 starben daran.

    Der schwarze Hautkrebs ist gefährlicher als der sogenannte weiße Hautkrebs. Der Grund ist nach Angaben des Krebsinformationsdienstes, dass sich bei dieser Form die Krebszellen schnell über das Lymphgefäßsystem oder die Blutbahn ausbreiten können. Oft bilden sich Metastasen.

    Daher gehört neben einer Operation auch eine Immuntherapie und gegebenenfalls eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung zur Behandlung.

    Beim weißen Hautkrebs kommen Metastasen sehr selten vor, deshalb reicht es meist aus, die betroffene Stelle zu entfernen.

    Das RKI geht davon aus, dass es bei dieser Krebsart in Deutschland im Jahr 2008 zu 160 000 bis 170 000 Neuerkrankungen und etwa 600 Todesfällen kam. (dpa)

    Die Untersuchungsgruppe hatte in Laborversuchen Mäuse mit dunklem und rötlichem Fell sowie Albino-Mäuse untersucht. Bei den roten Mäusen kam es der Studie zufolge häufiger zur Bildung von tödlichem Hautkrebs. Das Ergebnis habe sie überrascht, schrieb Fisher. Bisher seien die Forscher davon ausgegangen, dass nur ein schlechter Schutz vor Sonnen- und UV-Strahlen ein Melanom begünstigt. Hellhäutige Menschen mit roten Haaren und Sommersprossen, die sich nicht bräunen können, hätten Schwierigkeiten bei der Produktion des Farbstoffs Eumelanin, der gefährliche UV-Strahlen absorbiert.

    Studie: Haarfarbstoff kann Melanome auslösen

    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation werden jährlich 132. 000 Melanome diagnostiziert, das ist die tödlichste Form von Hautkrebs. Zudem werden demnach bis zu drei Millionen andere Hautkrebsarten festgestellt. Die US-Krebsforscher Mizuho Fukunaga-Kalabis und Meenhard Herlyn schrieben in einem Kommentar für "Nature", es müsse an einem Medikament geforscht werden, das die Produktion von Eumelanin oder krebshemmenden Antioxidantien anregt. Rothaarige sollten außerdem regelmäßige Hautuntersuchungen vornehmen lassen, forderten sie. afp

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