Im Aufzug, im Büro, im Zug: Es gilt als unhöflich, in öffentlichen Räumen seine Darmgase entweichen zu lassen. Dabei ist der Drang zu Pupsen ganz normal: Nach Angaben von Forschern pupst ein Mensch im Schnitt 12,7 Mal täglich.
Im Flugzeug steigt dieser Drang zusätzlich. Besonders in der Luft fördern die Druckunterschiede den Drang zu Blähungen. Das hat der Forscher Hans C. Pommergaard in einer Studie herausgefunden. Titel der Untersuchung: "Just let it go" frei übersetzt: "Lass ihn fliegen".
Blähungen in luftiger Höhe
Pommergaard beschreibt ein Dilemma hinsichtlich der Blähungen in luftiger Höhe: Diese würden einerseits deutliches körperliches Unwohlsein herbeiführen, andererseits zu sozialen Spannungen führen, wenn der Betroffene den Drang unterdrückt, schreibt der Wissenschaftler in seiner Veröffentlichung im "New Zealand Medical Journal".
Als unkomplizierte Lösung schlagen die Wissenschaftler vor, das Klo aufsuchen und sich dort zu erleichtern. Kautabletten könnten auch helfen. Mit einem vorgespielten Husten könnten Betroffen zudem den Darm-Ausstoß kaschieren schreiben die Forscher. Alternativ könnten Fluggäste im Vorhinein trainieren, wie man auch leise pupsen kann.
Forscher empfehlen Aktivkohle-Elemente im Flugzeug
Als langfristige Lösung empfehlen die Experten Aktivkohle-Elemente in Flugzeugsitzen. Sie könnten die entstehenden Gerüche am besten neutralisieren.
Bereits im Jahr 2010 hat sich der Pharma-Konzern Bayer dem Thema Flatulenz im Flugzeug angenommen. Bayer empfiehlt, seinen Speiseplan schon im Vorfeld an das Reisevorhaben anzupassen: Fluggäste sollten blähende Speisen wie Bohnen oder Paprika vermeiden. "Pro Mahlzeit bilden sich bei der Spaltung der Nahrung etwa 1,5 Liter Darmgase. Die Menge entspricht in etwa der Füllung eines Luftballons", schreibt Bayer. AZ