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Krebsforschung: Rauchen: E-Zigaretten sind weniger schädlich als Tabak

Krebsforschung

Rauchen: E-Zigaretten sind weniger schädlich als Tabak

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    Elektrische Zigaretten - Alternative zu herkömmlichen Glühstängeln? Auch wenn sie weniger krebserregend sind, bergen auch sie gesundheitliche Gefahren.
    Elektrische Zigaretten - Alternative zu herkömmlichen Glühstängeln? Auch wenn sie weniger krebserregend sind, bergen auch sie gesundheitliche Gefahren. Foto: Julian Leitenstorfer

    Raucher, die E-Zigaretten rauchen, konsumieren ein weniger schädliches Produkt als diejenigen, die die herkömmliche Variante aus Tabak bevorzugen. "Es ist nicht davon auszugehen, dass sie genauso schädlich wie normale Zigaretten sind", sagt Ute Mons, Abteilungsleiterin für Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, über die Gefahren der elektronischen

    E-Zigaretten sind noch kaum erforscht

    Die E-Zigarette: Zahlen und Fakten

    Die E-Zigarette ist nicht nur gesundheitlich, sondern auch rechtlich umstritten und beschäftigt inzwischen auch die Gerichte.

    Deutschland gilt als lukrativer Markt für E-Zigaretten. Es gibt schätzungsweise drei Millionen Konsumenten in Deutschland (2015).

    Die elektronische Zigarette, kurz E-Zigarette, verbrennt keinen Tabak, sondern verdampft eine Aroma-Flüssigkeit mit oder ohne Nikotin.

    Nach Angaben des Verbandes des E-Zigarettenhandels im niedersächsischen Seevetal enthält der Dampf weniger Schadstoffe als herkömmlicher Zigarettenrauch.

    Die E-Zigarette setzt sich aus einem Batterieteil mit Elektronik und Luftsensor, Tank sowie einer Verdampferkammer zusammen.

    Im Verdampfer wird die Aroma-Flüssigkeit, auch Liquid genannt, erhitzt und bei 65 bis 120 Grad verdampft. Dieser Mechanismus wird entweder per Tastendruck oder bei jedem Zug automatisch aktiviert.

    Trägersubstanz bei allen auf dem deutschen Markt erhältlichen E-Zigaretten-Liquids ist Propylenglykol. Aus dieser Flüssigkeit und oft außerdem aus Glycerin entsteht der Dampf. Darüber hinaus sind Aromen wie Menthol, Mandel oder Vanille und gegebenenfalls Nikotin zugesetzt.

    E-Zigaretten sind laut ihren Befürwortern weniger schädlich für die Umgebung: Mancher E-Zigarettenraucher inhaliere den Dampf so tief, dass beim Ausatmen keine messbaren Schadstoffe mehr austreten. Außerdem entsteht kein Dampf, wenn man nicht an der E-Zigarette zieht - anders als bei herkömmlichen Zigaretten, die auch dann qualmen.

    Belastbare Studien zu Langzeitfolgen des E-Zigaretten-Konsums gibt es noch nicht. Dennoch warnen Bundesregierung, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Deutsche Krebsforschungszentrum vor den Gesundheitsrisiken.

    Gestritten wird vor allem darum, ob E-Zigaretten ein Genußmittel sind oder - wegen des Nikotins - ein Arzneimittel.

    Dennoch sind E-Zigaretten wegen des enthaltenen Nikotins und der Aromastoffe ungesund. Das Thema ist unter Forschern stark umstritten. Generell sei die Langzeitwirkung der elektronischen Glimmstängel schwer einzuschätzen, da viele unterschiedliche Typen und Zusatzstoffe verkauft werden. Klar ist, dass E-Zigaretten zwar weniger krebserregend sind als Zigaretten aus Tabak - doch welche anderen Folgen ihr Konsum haben könnte, ist noch nicht erforscht.

    "Wir können nicht sagen, wie viel weniger schädlich sie sind", sagt Mons über E-Zigaretten. "Aber beim Verbrennen des Tabaks entstehen unglaublich viele Verbrennungsprodukte, die toxisch und krebserzeugend wirken. Das passiert bei der E-Zigarette nicht." Durch die Aromen, die in Liquids enthalten sind, könnten womöglich andere gesundheitliche Gefahren entstehen.

    Auch Passivrauchen von E-Zigaretten schadet

    Viele glauben, von E-Zigaretten gehe keine Gefahr aus. Dass das nicht stimmt, sollten vor allem Eltern bedenken, die in der Nähe ihrer Kinder qualmen. Denn die elektronischen

    Zigaretten

    enthalten nicht nur wie die herkömmliche Variante Nikotin, sondern auch andere gefährliche Stoffe. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (

    BVKJ

    ) hin. Acetaldehyd und Acrolein reizen demnach beispielsweise Haut und Schleimhäute von Kindern und schaden den Flimmerhärchen in den Atemwegen. Viele Auswirkungen von E-Zigaretten lassen sich noch nicht abschätzen.

    dpa/sh

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