Ginkgo ist nutzlos, wenn man damit Alzheimer vorbeugen will, berichtet Stiftung Warentest und beruft sich dabei auf eine aktuelle Vergleichsstudie aus Frankreich. Bei der Untersuchung namens "GuidAge" wurden knapp 3000 Teilnehmer über 70 Jahren, die über Gedächtnisprobleme klagten, entweder mit dem Ginkgo-Extrakt EGb 761 oder mit einem Scheinmedikament behandelt.
Knapp fünf Jahre lang dauerte die Langzeitstudie. Wie sich dabei herausstellte, unterschied sich die Zahl der Alzheimer-Erkrankungen in dieser Zeit kaum zwischen den beiden Gruppen. "Ginkgo ist also nach derzeitigen Erkenntnissen zur Vorbeugung von Alzheimer nutzlos", lautet das Fazit der Stiftung Warentest.
Gingko: Geringer Nutzen in der Alzheimer-Therapie
Etwas anders sehe das Ergebnis aus, wenn es um die Therapie von Menschen geht, die bereits an Alzheimer erkrankt sind. "Hier können rezeptfreie Arzneimittel mit dem Ginkgo-Extrakt EGb 761, die Ärzte zu Lasten der Krankenkassen verordnen dürfen, einen geringen Nutzen bringen", so die Stiftung unter Berufung auf eine Auswertung früherer Studien durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Dabei müsse den Patienten aber eine recht hohe Dosis verordnet werden.
Gingko: Baum stammt eigentlich aus China
Gingko - auch Ginko geschrieben - ist ein Baum, der ursprünglich in China beheimatet war. Heute wird Gingko auf der ganzen Welt angepflanzt. Pharmazeutisch genutzt werden die Blätter des Baums. Zum einen gibt es Nahrungsergänzungsmittel mit Ginkgo-Extrakten. Zum anderen werden in Apotheken Arzneimittel mit einem speziellen Ginkgo-Extrakt namens EGb 761 vertrieben. AZ