Bei dem Erdbeobachtungs-Satelliten Envisat waren vor gut vier Wochen alle Kommunikationssysteme ausgefallen. Experten versuchten zwar dann, die Kontrolle über Envisat zurück zu bekommen. Doch die Versuche schlugen fehl. Deshalb erklärte die Esa die Mission des "Öko-Polizisten" jetzt offiziell für beendet.
Esa versucht weiter, Envisat zu kontaktieren
Nun ist "Envisat" voraussichtlich Weltraumschrott. Noch zwei Monate lang werden Experten versuchen, den Kontakt zum Satelliten wiederherzustellen, und dabei weitere mögliche Ausfallszenarien prüfen. Der Abbruch der Mission deutet allerdings darauf hin, dass dem Vorhaben kaum noch Erfolgsaussichten eingeräumt werden. Bislang ist nicht einmal klar, warum die Kommunikationssysteme versagten.
Eines der Szenarien ist nach Esa-Angaben der Ausfall eines Leistungsreglers, durch den die Telemetrie und Fernsteuerung blockiert worden wäre. Als andere Möglichkeit gilt ein Kurzschluss und eine anschließende Panne beim automatischen Einleiten des sogenannten "abgesicherten Modus". Dieser soll eigentlich das Überleben des Satelliten sichern.
Envisat: Ein Sturz auf die Erde droht so schnell nicht
Das künftige Schicksal von "Envisat" scheint nun klar. Sollte es wie erwartet nicht mehr gelingen, ihn flott zu kriegen, wird er als Weltraumschrott die nächsten Jahrzehnte weiter die Erde umkreisen. Ein Sturz auf die Erde droht also lange Zeit nicht.
Für Wissenschaft und Forschung ist das Ende von "Envisat" ein bitterer Verlust - auch wenn er doppelt so lange arbeitete wie beim Bau geplant. Mit seinen zehn Instrumenten, darunter dem Mikrowellenradar "Asar", beobachtete der über acht Tonnen schwere Satellit in den vergangenen zehn Jahren die Landmassen der Erde, die Atmosphäre, die Ozeane und die Polkappen. AZ, dpa