Ebola sorgt für neue Gefahr: Am Freitag hat die WHO bestätigt, dass die Todesursache einer am Dienstag verstorbenen Studentin Ebola gewesen sei. Nur einen Tag zuvor hatte die Organisation das Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika verkündet. Nach diesem neuen Fall hat die Regierung von Sierra Leone nun mehr als 100 Menschen unter Quarantäne gestellt, weil sie mit der Verstorbenen Kontakt gehabt hatten. Das erklärten am Samstag die Behörden in Freetown.
Das jüngste Opfer der Ebola-Epidemie soll eine 22-jährige Studentin gewesen sein, die aus dem Dorf Baomoi Luma kam. Zwei Tests haben bestätigt, dass sie das Ebola-Virus im Körper trug. Ein Sprecher der nationalen Sicherheitsbehörde erklärte, dass der Ebola-Krisenstab sofort reaktiviert worden sei. Die WHO hatte schon am Donnerstag davor gewarnt, dass die Ebola-Epidemie jederzeit wiederaufflammen könne, da das Virus in Überlebenden monatelang überdauern könne.
Ebola: Studentin aus Sierra Leone stirbt
In Sierra Leone war die Ausbreitung der Seuche zuvor bereits am 7. November für beendet erklärt worden, in Guinea am 29. Dezember. Liberia ist das dritte Land, das von der vor zwei Jahren ausgebrochenen und bislang verheerendsten Ebola-Epidemie mit mehr als 11 300 Toten betroffen war. Ein Land wird für ebolafrei erklärt, wenn es 42 Tage - die doppelte Zeitspanne des maximalen Inkubationszeitraums - keine neuen Fälle gegeben hat.
Das Ebola-Virus
Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.
Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.
Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.
Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.
Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren Blutungen und Organversagen.
Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.
In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.
Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.
Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.
Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.
Der nun als Ebola-Opfer eingestufte Junge war den Angaben zufolge im Norden Sierra Leones gestorben. Die Tests an seiner Leiche nahmen demnach britische Experten vor. AFP/sh