Nach knapp fünf Monaten im All sind drei Astronauten sicher von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. US-Astronaut Kevin Ford sowie die russischen Kosmonauten Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin landeten am Samstag wohlbehalten in der verschneiten kasachischen Steppe. Gebremst von einem Fallschirm schwebte die russische Sojus-Kapsel planmäßig zu Boden, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos der Agentur Interfax zufolge mitteilte. Die Ankunft war wegen schlechten Wetters am Landeort um knapp 24 Stunden verschoben worden.
Drei Astronauten von der ISS auf der Erde gelandet
Roskosmos-Chef Wladimir Popowkin lobte im Flugleitzentrum nahe Moskau die Raumfahrer für hervorragende Arbeit während ihres 144-tägigen Aufenthaltes im All. Dabei hätten die Männer insgesamt 34 Experimente durchgeführt. "Auf sie wartet eine große kosmische Zukunft", sagte Popowkin.
Helfer geleiteten die Raumfahrer nach der Landung rund 85 Kilometer nordöstlich der Stadt Arkalyk zu Klappstühlen, wo sie gut gelaunt und in dicke Decken gehüllt in die Kameras winkten. Ihre Muskeln sind durch den viermonatigen Aufenthalt in der Schwerelosigkeit geschwächt. Die Sojus-Kapsel TMA-06M hatte rund dreieinhalb Stunden zuvor von der ISS abgedockt.
Russen fliegen in Weltall
Für Ende März ist der nächste Start eines Sojus-Raumschiffs mit drei Mann Besatzung vom Kosmodrom Baikonur in der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien zur ISS geplant. Dann soll eine Sojus in der Rekordzeit von knapp sechs statt bisher 48 Stunden die Raumfahrer ins All fliegen. Russland ist nach dem Aus für die US-Space-Shuttles das einzige Land, das bemannte Flüge zur Raumstation organisiert.
Rekorde im Weltraum
108 Minuten dauerte der erste Ausflug ins All von Juri Gagarin am 12. April 1961.
Nur wenige Wochen später flog mit Alan Shepard der erste Amerikaner in den Weltraum. Er umkreiste aber nicht die Erde wie Gagarin.
Valentina Tereschkowa war 1963 die erste Frau im All.
Der Amerikaner Neil Armstrong setzte als Erster 1969 seinen Fuß auf den Mond.
Erster Deutscher im Weltall war 1978 der DDR-Bürger Sigmund Jähn.
US-Unternehmer Dennis Tito reiste 2001 als erster Weltraumtourist zur Internationalen Raumstation ISS – für rund 20 Millionen Dollar.
Das erste Lebewesen, das die Erde gen Weltraum verließ, war im November 1957 die russische Hündin Laika.
Über zwei Jahre verbrachte Sergej Krikaljow im All. Sechsmal flog der Russe in den Weltraum, insgesamt 803 Tage lebte er dort.
Der längste einzelne Aufenthalt im Universum dauerte 437 Tage. Von Januar 1994 bis März 1995 war der Kosmonaut Waleri Poljakow durchgehend an Bord der Raumstation „Mir“.
Erstmals führt nun mit dem Astronauten Chris Hadfield ein Kanadier das Kommando auf dem Außenposten der Menschheit in rund 410 Kilometern Höhe. Außerdem arbeiten dort derzeit der US-Amerikaner Thomas Marshburn und der Russe Roman Romanenko. dpa