Erledigen solche Maschinen eines Tages die Hausarbeit oder versorgen Kranke? Für die Entwicklung lernfähiger Roboterassistenten bekommt ein Forscherteam aus Hannover und München den Deutschen Zukunftspreis 2017.
Deutscher Zukunftspreis 2017 für "Helfer des Menschen"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die mit 250.000 Euro dotierte Auszeichnung in Berlin übergeben. Das Konzept "für kostengünstige, flexible und intuitiv bedienbare Roboter" mache Automaten zu Helfern des Menschen, teilte das Bundespräsidialamt mit.
Solche kooperierenden Roboter könnten aus Sicht der Forscher sowohl in der Industrie wie auch im Privaten zum Einsatz kommen. Ebenso in der Pflege, was derzeit aber noch umstritten ist. Die Roboter seien für Jedermann benutzbar und bezahlbar, sagte der Sprecher des Teams, Sami Haddadin vom Institut für Regelungstechnik der Leibniz Universität Hannover. Seine ebenfalls ausgezeichneten Partner kommen vom Münchner Technologieunternehmen Franka Emika.
Das System der Preisträger zeichnet sich den Angaben zufolge unter anderem durch Sicherheit aus. Bislang seien einer engen Zusammenarbeit von Mensch und Maschine wegen der Verletzungsgefahr in der Regel Grenzen gesetzt. Die neue Generation der Roboter hingegen besteht aus leichteren Bauteilen, sie haben einen Tastsinn und imitieren menschliche Bewegungen. Die Automaten lernen, indem sie nachahmen und sich Abläufe merken. Ein erster Roboter nach dem neuen Konzept wird den Angaben zufolge seit diesem Sommer an Anwender aus Forschung und Industrie ausgeliefert.
Zukunftspreis ist einer der bedeutendsten Wissenschaftspreise
Die Preisträger setzten sich gegen zwei Mitbewerber mit medizinischen Projekten durch. Forscher aus Karlsruhe stellten Hightech-Prothesen insbesondere für Kinder und Jugendliche vor. Eine Gruppe aus Bayern und Österreich war für eine Technologie nominiert, die anschauliche Bilder aus dem Inneren des Körpers liefert.
Der zum 21. Mal vergebene Zukunftspreis gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftspreise in Deutschland. Zu den Kriterien gehört neben einer innovationsstarken Forschungsleistung auch das Arbeitsplatz-Potenzial des Produktes. In der Jury sitzen Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. dpa