Die Geminiden sind Sternschnuppen, die regelmäßig im Dezember über den Nachthimmel rasen. Ihren Namen haben sie vom Sternbild Zwillinge, weil sie aus genau dieser Richtung zu fallen scheinen.
In Wahrheit entstammen die Dezember-Sternschnuppen einer Staubwolke, die ein Asteroid mit dem Namen 3200 Phaethon hinterließ und welche die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um die gleiche Zeit durchquert. Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchtphänomene erzeugen.
Asteroid 3200 Phaethon verursachte die Geminiden
Das sind Asteroiden, Meteoriten und Meteoroiden
Feuerschweife, Explosionen, gleißendes Licht: Himmelserscheinungen wie Meteore und Kometen faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden. Aber was sind Asterioden, Meteorite und Kometen eigentlich genau?
Asteroiden sind Klein- und Kleinstplaneten, die sich in einer Umlaufbahn um unsere Sonne bewegen. Bekannt sind bislang über eine halbe Million dieser Gesteinsköper, von denen die meisten nur ein paar Kilometer groß sind.
Meteoroiden sind kleine und kleinste Körper, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne bewegen. Sie sind also den Asterioden sehr ähnlich, eine genaue Abgrenzung zwischen beiden Formen von Himmelskörpern gibt es auch nicht.
Einige Meteoroiden kreuzen auf ihrem Weg die Erdbahn. Wenn sie in unserer Atmosphäre verglühen, nennt man die dabei entstehende Leuchterscheinung Meteor oder auch Sternschnuppe.
Meteorite sind Körper aus Gestein oder Metall, die auf ihrer Reise durch das All in den Anziehungsbereich der Erde geraten und auf sie stürzen. Jedes Jahr fallen etliche Meteorite auf die Erde und ziehen dabei eine gleißend helle Spur durch die Atmosphäre.
Meteorite, die auf der Erde einschlagen, können beträchtlichen Schaden anrichten - bis hin zu globalen Katastrophen. So entstand etwa das Nördlinger Ries durch den Einschlag eines 1,5 Kilometer großen Meteoriten.
Ein Komet ist ein Himmelskörper aus Gestein und gefrorenen Gasen. Wenn sich Kometen bei ihrem Zug durch unser Sonnensystem der Sonne nähern, erhitzt sich ihr Gas und beginnt zu leuchten.
Manchmal haben helle Himmelserscheinungen einen irdischen Ursprung. So können zum Beispiel verglühende Reste von Raketen oder sogenannter Weltraumschrott aussehen wie Meteore.
3200 Phaethon selbst wird ebenfalls im Dezember an der Erde vorbeirasen. Er ist ein gewaltiger Brocken von 5,21 Kilometern Durchmesser, und wurde eben wegen dieser Größe von der Nasa als potenziell gefährliches Objekt ("potentially hazardous object", PHO) eingestuft.
Wirklich gefährlich wird Phaethon der Erde im Dezember aber nicht werden. Zwar kommt er uns diesmal so nah, wie seit 1974 nicht mehr, beim Umkreisen der Sonne zieht er aber in einer Entfernung von gut zehn Millionen Kilometern an uns vorbei. Die Gefahr eines Einschlags auf unserem Planeten besteht also nicht.
Trotzdem blicken die Forscher sehr interessiert auf den Asteroiden. Denn er gibt ihnen seit seiner Entdeckung 1983 durch ein Infrarot-Teleskop Rätsel auf. Normalerweise werden Meteorschauer wie die Geminiden nämlich von Kometen verursacht. Ist Phaethon also in Wirklichkeit ein inaktiver Kometenkern?
Forscher der Nasa schließen das nicht aus, verweisen aber auch auf mehrere andere Theorien, wie die Geminiden entstanden sein könnten.
- So sei denkbar, dass Phaeton einst Teil eines noch größeren Gesteinsbrockens war und davon abbrach.
- Oder die Geminiden entstanden, als Phaeton bei seinem Ritt durch den Weltraum mit einem anderen Objekt zusammenstieß.
- Möglich wäre auch, dass Phaeton langsam zerbröselt und die abgestoßenen Gesteinsbrocken als Sternschnuppen an unserem Nachthimmel aufleuchten.
Geminiden 2017 erreichen am 14. Dezember ihren Höhepunkt
Asteroid 3200 Phaethon bleibt also mysteriös - was Sterngucker nicht abhalten sollte, im Dezember wieder den Nachthimmel zu beobachten. Der Asteroid selbst wird dann zwar nicht zu sehen sein - doch mit etwas Glück und gutem Wetter viele hell strahlende Sternschnuppen. Am frühen Morgen des 14. Dezember erreichen die Geminiden 2017 ihren Höhepunkt. (AZ, bo)