Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Gaza und Israel: Wieder Flüge nach Tel Aviv: Pilotenvereinigung kritisiert Lufthansa

Gaza und Israel

Wieder Flüge nach Tel Aviv: Pilotenvereinigung kritisiert Lufthansa

    • |
    Die Lufthansa ändert nach dem Flugzeugunglück in der Ukraine ihre Flugroute nach Asien. Nach Tel Aviv fliegt sie weiterhin.
    Die Lufthansa ändert nach dem Flugzeugunglück in der Ukraine ihre Flugroute nach Asien. Nach Tel Aviv fliegt sie weiterhin. Foto: Daniel Reinhardt (dpa)

    Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg zeigte sich in einem Gespräch mit "Handelsblatt Online" beunruhigt über die Entscheidung von Lufthansa, Tel Aviv wieder ins Flugprogramm aufzunehmen. "Wir können die Entscheidung aus sicherheitstechnischer Sicht nicht nachvollziehen. Unseren Erkenntnissen nach hat sich in den letzten Tagen absolut nichts an der Bedrohungslage geändert", sagte Cockpit-Sprecher

    Geänderte Flugrouten über Krisengebieten

    Diese Passagier-Flugzeuge wurden abgeschossen

    In der Geschichte der zivilen Luftfahrt sind seit dem Zweiten Weltkrieg mehrere Abschüsse von Passagierflugzeugen bekannt geworden. Zu ihnen gehören:

    21. Februar 1973: Über dem Sinai wird ein libyscher Passagierjet von einem israelischen Kampfflugzeug abgeschossen. Dabei kommen 108 der 113 Insassen der Boeing 727 des Flugs 114 ums Leben.

    1. September 1983: Ein Jumbo-Jet der Korean Airlines wird wegen angeblicher Verletzung des damaligen sowjetischen Luftraums von einem Kampfflugzeug über internationalen Gewässern westlich der Insel Sachalin abgeschossen. Alle 269 Menschen an Bord von Flug KAL 007 kommen ums Leben.

    3. Juli 1988: Eine iranische Linienmaschine wird auf einem Kurzstreckenflug nach Dubai über dem Persischen Golf vom US-Kriegsschiff USS Vincennes mit einer Rakete abgeschossen. Alle 270 Menschen an Bord der Maschine des Flugs 655 kommen ums Leben.

    4. Oktober 2001: Eine Tupolew Tu-154 der russischen Fluggesellschaft Sibir wird auf dem Weg von Tel Aviv nach Nowosibirsk in der Nähe von Sotschi von einer Flugabwehrrakete getroffen.

    Untersuchungen ergeben, dass die Maschine von einer ukrainischen Flugabwehrrakete getroffen worden war, die sich bei einem Übungsschießen auf der Krim selbstständig gemacht hatte. Alle 78 Insassen des Flugzeugs sterben. (dpa)

    Am Dienstag hatten Air Berlin und Lufthansa Flüge nach Tel Aviv aus ihrem Angebot gestrichen. Die Unruhen in der Region seien ein zu großes Risiko hieß es. Jetzt haben die beiden Fluggesellschaften ihre Meinung geändert und bieten wieder Flüge nach Tel Aviv an. Am Samstagvormittag hoben die beiden ersten Maschinen von Frankfurt beziehungsweise Berlin-Tegel aus in Richtung Flughafen Ben Gurion ab, wie die Unternehmen mitteilten.

    Bei Air Berlin handelte es sich um einen außerplanmäßigen, unangekündigten Flug mit Passagieren, die seit Tagen in Hotels ausgeharrt hatten, nachdem ihre Flüge ausgefallen waren. Am Mittag ging dann die erste planmäßige Air-Berlin-Maschine ab Düsseldorf. Ein weiterer Lufthansa-Flug startete am Vormittag von München aus.

    Seit Dienstag keine Flüge ins Krisengebiet

    Seit Dienstag hatten beide Gesellschaften den Airport wegen der anhaltenden Raketengefahr im israelisch-palästinensischen Konflikt nicht mehr angeflogen. Betroffen waren alle Flüge der Lufthansa-Gruppe, also auch von Germanwings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines.

    Bereits zuvor hatte die Lufthansa eine wichtige Flugroute über ein Krisengebiet geändert. Nach dem Flugzeugunglück in der Ukraine werde der ostukrainische Luftraum bis auf weiteres weiträumig umflogen, hieß es von Seiten des Unternehmens. dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden