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Weltbild: Was passiert mit den Ex-Weltbild-Filialen?

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Was passiert mit den Ex-Weltbild-Filialen?

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    Erst im Frühjahr hatte die Buchhandlung Lesensart im nordrhein-westfälischen Ahaus von dem Augsburger Buchhandelsunternehmen Weltbild 67 Filialen übernommen. Doch die Zukunft vieler Geschäfte scheint ungewiss. Lesensart gehört dem Unternehmer Rüdiger Wenk. Einige Filialen wie in Rostock sind bereits geschlossen. Nun bangt der Lesensart-Betriebsrat um weitere Standorte. „Die Liste ist so umfangreich, dass wir alle Standorte als potenziell gefährdet ansehen müssen“, sagte am Mittwoch Gesamtbetriebsratssprecher Olaf Keith unserer Zeitung.

    Ungewiss erscheint auch die Zukunft der Lesensart-Filiale in Neuburg an der Donau. Die Räumlichkeiten in der Färberstraße sind nämlich zwischenzeitlich anderweitig vermietet worden: Das Unternehmen Euroshop bestätigte unserer Zeitung am Mittwoch, dass es ab dem 1. August für die ehemalige Weltbild-Filiale einen Mietvertrag hat. Der Vertrag sei unterzeichnet. Es stehe fest, dass ein Euroshop-Laden komme, auch wenn es noch keinen Zeitpunkt für die Eröffnung gebe. Euroshop ist ein Unternehmen für Ein-Euro-Produkte. Lesensart nahm gestern auf Anfrage nicht Stellung.

    Lesensart scheint keine Strategie zu haben

    Auch sonst läuft es bei Lesensart anscheinend nicht rund: „Wir können derzeit keine Strategie erkennen“, sagte Betriebsratsprecher Keith. Ihm zufolge werden Betriebsrat und Wirtschaftsausschuss noch immer nicht ausreichend informiert. Mehrmals habe der Betriebsrat vor Gericht versucht, Informationen einzuklagen.

    Wegen angeblicher Verstöße gegen die Buchpreisbindung hat außerdem die Kanzlei Fuhrmann Wallenfels aus Wiesbaden die Buchhandelskette von Rüdiger Wenk abgemahnt. Dies bestätigt Rechtsanwalt Dieter Wallenfels. Die Abmahnung sei in Zusammenhang mit der Schließung der Filiale in Rostock erfolgt. Dort seien angeblich verlagsneue Bücher mit einem Filzstift beschädigt worden, um sie als Mängelexemplar billiger verkaufen zu können. Die Firma Lesensart habe dies bestritten. „Damit ist es bei der Abmahnung geblieben“, so Wallenfels.

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