Demnach gab es im Juni 2014 rund 488.000 geringfügig Beschäftigte in der Branche "Reinigung von Gebäuden, Räumen und Inventar". Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dagegen lag mit 407.000 Menschen deutlich darunter.
Reinigungsbranche stützt sich auf geringfügige Beschäftigung
Vollzeitjobs sind in der Putz-Branche die Ausnahme: Lediglich 13,3 Prozent aller Arbeitsverhältnisse waren den Angaben zufolge im vergangenen Jahr Vollzeitbeschäftigungen. Unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitete gut ein Viertel (28 Prozent) in Vollzeit, die Übrigen in Teilzeit.
Linksfraktionsvize Klaus Ernst beklagte, es habe sich ein "Jobgefüge" in der Branche etabliert, "das auf prekärer Beschäftigung basiert". Damit würden "Milliardenumsätze" eingefahren. Die Mehrheit der Beschäftigten habe derweil "keine soziale Absicherung" und werde außerdem mit "Dumpinglöhnen" abgespeist.
Bundestag: Linksfraktion beklagt "staatlich subventionierte Ausbeutung"
Ernst kritisierte zudem, dass das "Ausbeutungsmodell" der Reinigungsbranche vom Staat "subventioniert" werde. Dabei bezog er sich auf Sozialleistungen für Putzkräfte, deren Einkünfte nicht für den Lebensunterhalt reichen. Aus den Angaben des Bundesarbeitsministeriums ergibt sich, dass im Jahr 2013 etwa 923 Millionen Euro für "Aufstockungsleistungen" im Wirtschaftszweig "Reinigung von Gebäuden, Straßen und Verkehrsmitteln" ausgegeben wurden. AFP