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Roaming-Gebühren: Teure Urlaubsgrüße per Handy

Roaming-Gebühren

Teure Urlaubsgrüße per Handy

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    Telefonieren unter Palmen: Das kann schnell teuer werden.
    Telefonieren unter Palmen: Das kann schnell teuer werden. Foto: Andrea Warnecke dpa

    Ein Anruf bei Verwandten, ein Urlaubsfoto per MMS oder eine neue Statusmeldung auf Facebook: Was daheim zum Alltag gehört, kann im Urlaub schnell zur Kostenfalle werden. Denn wer mit dem Handy im Ausland telefoniert, Nachrichten verschickt oder im Internet surft, muss Roaming-Gebühren zahlen. Die schlagen in der Europäischen Union mit Zuschlägen von bis zu 35 Cent pro Minute oder 84 Cent pro Megabyte zu Buche, im übrigen Ausland sind die Kosten noch höher. Während eingehende SMS, bis auf wenige Ausnahmen, im Ausland kostenlos sind, zahlt man bei eingehenden Anrufen mit: zehn Cent pro Minute in der EU, je nach Anbieter deutlich mehr im Rest der Welt.

    Benutzer von Smartphones sind besonders gefährdet

    In den EU-Ländern soll sich das auf lange Sicht ändern. Schon zum 1. Juli dieses Jahres sinken die Gebühren für Anrufe auf maximal 29 Cent, SMS kosten dann neun Cent mehr und das Herunterladen eines Megabytes noch 54 Cent. Im Sommer 2014 sollen die Kosten weiter zurückgehen und nach Plänen der EU-Kommission bis zum Jahr 2015 vollständig abgeschafft werden. Innerhalb der EU greift außerdem eine Kostenbremse: Sobald 50 Euro verbraucht wurden, muss der Anbieter eine Warn-SMS schicken. Will der Urlauber sein Handy weiternutzen, muss er es erst freischalten lassen.

    Wer in Länder außerhalb der EU reist, muss sich aber weiterhin auf hohe Preise einstellen. Die Obergrenzen für die Gebühren gelten dort nicht, auch nicht in beliebten Reiseländern wie der Türkei oder der Schweiz. „Das kann sehr teuer werden“, sagt Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern.

    Vor der Abreise über Roaming-Gebühren vor Ort informieren

    Vor der Abreise sollten Urlauber sich deshalb immer über die Roaming-Gebühren ihres Anbieters informieren und vorsorglich die Datenroaming-Funktion ausschalten, betont Halm. Dadurch kann sich das Handy nicht mehr automatisch mit dem Internet verbinden, der Reisende kann aber trotzdem noch telefonieren und Nachrichten verschicken. Auch Reisetarife sind eine Alternative: Die meisten Mobilfunkanbieter bieten bestimmte Gebührenpakete an, die nicht an die EU-Obergrenzen gebunden sind und zum Teil günstiger sind. In Grenzgebieten sollten Reisende außerdem versuchen, sich in ihr Heimatnetz einzuwählen. Auch mit einer ausländischen Prepaid-Karte – eine Art Guthaben, das abtelefoniert werden kann – lässt sich oft Geld sparen.

    Besonders oft sind es Nutzer von Smartphones, für die nach dem Urlaub das böse Erwachen kommt. Die Geräte und ihre Applikationen („Apps“) nehmen regelmäßig Kontakt mit dem Internet auf. Aktualisiert sich beispielsweise ein Navigationsprogramm im Urlaub, kann das der Verbraucherzentrale zufolge Kosten im vierstelligen Bereich verursachen.

    Vorsicht ist auch bei WLAN-Netzen nötig

    Wer auch im Urlaub regelmäßig ins Internet gehen will, sollte sich deshalb Hotspots in Cafés, Flughäfen oder öffentlichen Gebäuden suchen. Auch in Hotels gibt es immer öfter einen WLAN-Anschluss, in den man sich mit dem Handy einwählen kann. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, sagt Verbraucherschützerin Tatjana Halm: Sensible Daten könnten über diese Netze schnell ausspioniert werden.

    Auch die eigene Mailbox kann zur Kostenfalle werden, warnt die Verbraucherzentrale. Während Mobilfunkanbieter in der EU keine Gebühren für den Empfang einer Nachricht berechnen dürfen, zahlen Urlauber im übrigen Ausland schon, bevor sie die Nachricht überhaupt abgehört haben. Vor versteckten Kosten kann man sich auf verschiedene Arten schützen: zum einen mit einer Rufumleitung, bei der Anrufe gar nicht erst ins Ausland weitergeleitet werden, sondern direkt in Deutschland auf der Mailbox landen. Für den Urlauber entstehen dann keine Kosten, bis er die Nachrichten abhört. Zum anderen können Urlauber die Mailbox auch komplett abstellen und so nur Telefonate bezahlen, die sie auch annehmen.

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