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"Drosselkom": Telekom weicht Drosselung weiter auf

"Drosselkom"

Telekom weicht Drosselung weiter auf

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    Der öffentliche Protest gegen die Drosselung bei der Deutschen Telekom zeigt Wirkung: Der Konzern weicht den ursprünglichen Plan erneut auf.
    Der öffentliche Protest gegen die Drosselung bei der Deutschen Telekom zeigt Wirkung: Der Konzern weicht den ursprünglichen Plan erneut auf. Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)

    "Drosselkom": So musste die Telekom in den letzten Monaten bezeichnen lassen, nachdem sie bekannt gab, Daten-Obergrenzen beim Internetvolumen einzuführen. Nun zeigt der Protest gegen die Drosselung Wirkung: Der Konzern weicht den ursprünglichen Plan erneut auf.

    Doppelt so schnell wie die langsamste DSL-Verbindung

    Die Deutsche Telekom will die Geschwindigkeit einer gedrosselten Verbindung drastisch erhöhen. Statt der bisher vorgesehen 384 kBit pro Sekunde soll auf 2 MBit pro Sekunde gebremst werden, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Unternehmenskreisen erfuhr.

    Mit 2 Megabit pro Sekunde wäre auch eine gedrosselte Leitung noch doppelt so schnell wie die langsamste DSL-Verbindung, würde aber zum Beispiel kein Video-Streaming in hoher Auflösung erlauben. Bereits am Dienstagabend hatte der Technologieblogger Carsten Knobloch von der geplanten Änderung berichtet.

    Telekom-Drosselung greift wohl erst 2016

    Was bedeutet "Netzneutralität"?

    Die beiden Bestandteile des Wortes, "Netz" und Neutralität", verraten den Sinn des Wortes. Das Netz eines Anbieters soll neutral gegenüber den Inhalten sein und alle gleich behandeln - egal, wer diese stellt.

    Ein netzneutraler Internetanbieter schickt alle Datenpakete mit der selben Geschwindigkeit zum Empfänger, unabhängig davon, ob sich in ihnen eine E-Mail oder ein Video befindet.

    Man könnte die Netzneutralität also als eine Art "Gleichberechtigung im Internet" bezeichnen. Ressourcen sollen nicht diskriminiert werden.

    Gefährdet ist die Netzneutralität, wenn ein Anbieter eigene Dienste über die anderer stellt, oder Geld von Internetdiensten verlangt, damit diese sein Netz nutzen dürfen.

    Ein Streit um die Netzneutralität entbrannte 2013. Die Telekom kündigte an, die Geschwindigkeit von Flatrates ab einer erreichten Datenmenge zu drosseln.

    Da hauseigene Dienste wie "Telekom Entertain" von der Drosselung ausgeschlossen sind, monierten Kritiker, die Telekom würde eigene Dienste bevorzugt behandeln.

    Die Telekom will auch bei Flatrates im Festnetz Obergrenzen für das Datenvolumen einführen, ab dem das Tempo drastisch gedrosselt wird. Wer weiter schnell im Internet surfen will, könnte sich dann weiteres Daten-Kontingent dazubuchen. Die neue Regelung soll vom 2. Mai an in neuen Verträgen festgeschrieben werden. Tatsächlich greifen soll die Tempo-Bremse nach bisherigen Angaben nicht vor 2016.

    Dann will die Telekom für einen Aufpreis aber auch Flatrates ohne Einschränkungen anbieten. Das könnte 10 bis 20 Euro mehr kosten, hieß es. Der Erhalt der "echten" Flatrates war die erste Abweichung von den ursprünglichen Ankündigungen nach dem Ausbruch der Kritik.

    "Drosselkom" will Kunden die Sorge nehmen

    Mit der Erhöhung der Geschwindigkeit einer gedrosselten Leitung wolle die Telekom Kunden die Sorge nehmen, ihren Internetanschluss mit 384 Kbit/s nicht mehr nutzen zu können, verlautete aus den Unternehmenskreisen. Man habe die Sorgen der Kunden verstanden.

    Zugleich verwies die Telekom bisher immer wieder darauf, dass der Großteil der Kunden keine Veränderungen mitbekommen solle. Die Konditionen würde näher zum Jahr 2016 die Eckpunkte entsprechend anpassen. Es gehe nur um Vielnutzer, die die Netze mit ihrem Datenverkehr überdurchschnittlich auslasteten.  (AZ/dpa)

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