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Pressestimmen: Spanien unterm Rettungsschirm: "Neue Dimension der Finanzkrise"

Pressestimmen

Spanien unterm Rettungsschirm: "Neue Dimension der Finanzkrise"

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    Mit Spanien muss  erstmals ein wirtschaftliches Schwergewicht der Eurozone unter den  Rettungsschirm.
    Mit Spanien muss  erstmals ein wirtschaftliches Schwergewicht der Eurozone unter den  Rettungsschirm. Foto: dpa

    Bis zu 100 Milliarden Euro soll Spanien von den übrigen Euro-Ländern bekommen, um seine  schlingernden Banken zu retten. Der Schritt kam nicht unerwartet - zwar spät, aber wohl nicht zu spät, wie viele Kommentatoren glauben. Hier Reaktionen und Pressestimmen zu Spanien und dem Rettungsschirm:

    "Wenn Europa scheitert, dann nicht an Bürgschaften und Krediten für Spanien oder Griechenland, sondern an Staaten und Politikern, denen es auch in Zeiten größter Not nicht um Europa geht, sondern nur um sich selbst." Westdeutsche Zeitung

    "Daumen hoch für Spanien aus Brüssel - das bedeutet vor allem eines: Das Land ist für die Eurozone viel zu wichtig, um fallengelassen werden zu können. Deshalb ist auch einer der Grundsätze des Euro-Rettungssystems, kaum aufgestellt, schon wieder relativiert worden. Dass nämlich EU-Milliarden an die jeweiligen Staaten und nicht aber direkt an die Banken fließen sollen." Volksstimme

    "Spanien schlüpft um seiner Banken willen unter den Rettungsschirm. Das kommt zwar spät, aber wohl nicht zu spät." Süddeutsche

    "Mit Spanien muss  erstmals ein wirtschaftliches Schwergewicht der Eurozone unter den  Rettungsschirm. Die Finanzkrise hat eine völlig neue Dimension  erreicht. Spaniens toxischer Cocktail hat es in sich: ein marodes  Bankensystem, ein aufgeblähter Immobilienmarkt, ein überschuldeter  Privatsektor, tief in der Kreide stehende Regionen, ein chronisches  Handelsdefizit und eine schwache Wettbewerbsfähigkeit. Spaniens  Offenbarungseid war überfällig."Ostsee-Zeitung

    "Der Kapitalbedarf der spanischen Banken lässt sich vielleicht mit den grob veranschlagten 100 Milliarden Euro decken. Allerdings ist wegen  der Immobilienkrise und der tiefen Rezession auch die Kassenlage der  spanischen Regionen so miserabel, dass hier viel Geld benötigt wird,  das der Zentralstaat nicht schultern kann. Und dann ist noch Italien: Wenn die Spekulanten sich nach dem Erfolg in Spanien auch dieses Land vorknöpfen, reißen alle Rettungsschirme." Neues

    Die Zukunft des Euro wird in Spanien und Italien entschieden

    "Klar ist: Die Zukunft des Euro wird in Spanien und Italien entschieden. Gelingt es den Euro-Rettern nicht, diese beiden Länder zu stabilisieren, ist die Währungsunion am Ende." Rhein-Zeitung

    "Der Fall Spanien offenbart zwei ungelöste Schwachstellen: Die Finanzmärkte führen auch nach dem Ausbruch der größten Finanzmarktkrise im Herbst 2008 ein unkalkulierbares Eigenleben. Einige Banken handeln, getrieben von immer höheren Renditezielen, viel zu riskant. Sie werden im schlimmsten Fall von Staaten gerettet und werden zur teuren Belastung der Steuerzahler. Zudem haben sich die Euro-Länder von ihrem Gründungsprinzip verabschiedet, wonach jedes Land für seine Schulden geradezustehen hat." Hamburger Abendblatt

    Spanien: Nur zum Schein eine Bankenrettung

    "Die Rettung der spanischen Banken ist nur zum Schein eine Bankenrettung, in Wahrheit aber eine Rettung der spanischen (und wohl etlicher ausländischer) Groß- und Kleinanleger - und damit gar nicht so weit entfernt von einer "Rettung Spaniens" durch europäische Systeme und Mechanismen."  Frankfurter Allgemeine

    "Am Ende mussten die Europäer, Angela Merkel an der  Spitze, die Spanier zwingen, sich ihre Banken retten zu lassen. Das  klingt aber nur seltsam. Denn die Spanier wollten zwar Geld, aber  keine Bedingungen aus Europa. Nun bekommen sie beides. Richtig so."  WAZ

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