Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Online-Shopping: So gehen Sie dubiosen Online-Shops nicht in die Falle

Online-Shopping

So gehen Sie dubiosen Online-Shops nicht in die Falle

    • |
    Wer vor Weihnachten im Internet Fernseher, Playstation oder andere Elektronik-Artikel kaufen will, sollte äußerst vorsichtig sein. Auch Seiten wie diese werfen viele Fragen auf.
    Wer vor Weihnachten im Internet Fernseher, Playstation oder andere Elektronik-Artikel kaufen will, sollte äußerst vorsichtig sein. Auch Seiten wie diese werfen viele Fragen auf. Foto: Screenshot

    Sie versprechen iPads von Apple, PS4 von Sony oder Fernseher zu Schnäppchenpreisen. Sie sehen völlig seriös aus - doch dahinter stecken oft Betrüger. Kurz vor Weihnachten gehen Kriminelle wieder im Internet mit falschen Online-Shops auf Kundenjagd. Ihre Masche: Sie locken Kunden mit vermeintlich günstigen Preisen an, fordern dann Vorauskasse - und liefern die Ware niemals aus.

    Vor einigen Tagen erst rief eine regelrechte Serie von so genannten Fake-Shops Verbraucherschützer und Ermittler auf den Plan. Unbekannte Täter hatten anonym im Ausland jede Menge seriös klingende Internetadressen registriert. Unter Namen wie bayern-hardware.com, hamburg-elektronik.com, oder elektro-paderborn.com stellten sie dann deutschsprachige Webseiten ins Netz, die wie ganz gewöhnliche Online-Shops aussahen. Diese Seiten bewarben sie bei Google und bei Amazon.

    Auf ihren Seiten boten die Unbekannten Elektronik-Artikel zu günstigen Preisen an, darunter Playstation 4, Tablet-Computer, iPhones oder Samsung Smartphones. Wer die Ware kaufen wollte, sollte per Vorauskasse zahlen. Dabei wurden diverse deutsche Kontoverbindungen angegeben.

    Dass man Bestellungen auf solchen Seiten besser unterlassen sollte, war erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Dann fielen auf den Seiten nämlich jede Menge fragwürdiger Details auf:

    • Die Seiten waren erst im November anonym im Ausland registriert worden.
    • Die auf den Seiten angegebenen Umsatzsteuer-IDs der "Shops" erwiesen sich als falsch.
    • Unter den angegebenen Telefonnummern war niemand erreichbar.
    • In mehreren Fällen wurden als angebliche Geschäftsführer völlig unbeteiligte Menschen genannt.

    Inzwischen mehreren sich in Verbraucherschutzforen im Internet die Beschwerden von Kunden der vermeintlichen Online-Shops - die teilweise auch schon wieder aus dem Netz verschwunden sind. Bei Fake-Shops ist das häufig der Fall. Denn die Kriminellen kassieren ab und verwischen dann so schnell wie möglich ihre Spuren.

    Fragen auch bei anderen Online-Shops

    Für Fragen sorgen freilich auch andere Shop-Seiten. In Verbraucherschutzforen wird so aktuell die richtertech.de diskutiert. Auch sie warb offensiv mit Sonderangeboten bei Elektronikartikeln. Unter anderem wird dem Shop vorgeworfen, das Gütesiegel trusted shops zu missbrauchen.

    Telefonische Kontaktversuche mit der Firma schlugen fehl. "Unsere Telefone glühen", begründete das ein angeblicher Dr. Johann Richter in einer Mail am Mittwoch an unsere Redaktion. Bei wichtigen Belangen müsse man sich per Mail an ihn wenden. Er betonte zugleich, richtertech.de sei kein Fake-Shop. Dass er seine Ware so günstig anbiete liege daran, dass er diese direkt aus Shenzhen, China, erhalte. "Unser dortiger Vertragspartner kauft Elektronik Produkte direkt ab Werk von Foxconn", behauptet er.

    Seine Gewerbe sei angemeldet beim Finanzamt, erklärte der Mailabsender, ein Eintrag ins Handelsregister sei für den Januar 2016 vorgesehen. Dass Richtertech bei Kunden verschiedene Kontonummern angibt und auch die Bezahlung per Paypal nicht funktionierte, sei mit technischen Angriffen von außen zu erklären, hieß es in der Mail weiter. Die missbräuchliche Nutzung des Trusted Shops-Siegels erklärte Richter mit einem Irrtum: "Besagtes Siegel wurde durch unseren Techniker eingebunden, wir dachten er hätte uns bei Trusted Shops angemeldet. Wir bekamen bereits eine Abmahnung durch Trusted Shops und werden dieser Folge leisten".

    Update 5. Dezember: Shopseite von richtertech.de verschwunden

    Dass diesen Erklärungsversuchen nicht zu trauen war, zeigte sich am Freitagabend. Der Shop unter www.richtertech.de war da plötzlich verschwunden. "Ihr wurdet abgezockt", hieß es auf der Seite nur noch hämisch. 

    Das sollten Betroffene von Fakeshops tun

    Wer glaubt, auf einen betrügerischen Online-Shop hereingefallen zu tun, sollte sehr schnell handeln.

    1. Nehmen Sie umgehend Kontakt mit Ihrer Bank auf und versuchen Sie, die Zahlung rückgängig zu machen.
    2. Erstatten Sie sofort Strafanzeige bei Ihrer örtlichen Kripo.
    3. Sichern Sie dazu möglichst viele Beweise - die Adresse der Internetseite, Bildschirmausdrucke, Mails und "Bestellbestätigungen".
    4. Teilen Sie den Ermittlern unbedingt auch die Kontoverbindung mit, an die sie überwiesen haben. Nur so ist es - vielleicht - möglich, den Geldfluss zu den Kriminellen zu unterbinden.

    Update 18 Uhr: Erklärungen per Mail von richtertech.de aktualisiert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden