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Drogeriekette: Schlecker: Schicksalstag für 14.300 Mitarbeiter

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Schlecker: Schicksalstag für 14.300 Mitarbeiter

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    Schicksalstag für Schlecker: Die Gläubiger der insolventen Drogeriemarktkette entscheiden an diesem Freitag darüber, ob das Unternehmen Geschichte wird oder nicht.
    Schicksalstag für Schlecker: Die Gläubiger der insolventen Drogeriemarktkette entscheiden an diesem Freitag darüber, ob das Unternehmen Geschichte wird oder nicht. Foto: dpa

    Schicksalstag für Schlecker: Die Gläubiger der insolventen Drogeriemarktkette entscheiden an diesem Freitag darüber, ob das Unternehmen Geschichte wird oder nicht. Dazu kommt der Schlecker-Gläubigerausschuss nach dpa-Informationen in Berlin zusammen. Am Vormittag schon könnte es Klarheit für 14.300 Mitarbeiter geben, die um ihre finanzielle Existenz bangen.

    Schlecker: Zeichen stehen nicht gut

    Die Zeichen stehen nicht gut. Doch die Belegschaft hofft auf einen Retter in letzter Sekunde. "Möglich ist alles", hatte ein Sprecher der Insolvenzverwaltung am Donnerstagnachmittag gesagt. Vor genau einer Woche hatten die drei größten Gläubiger den verbliebenen Investoren eine letzte Frist gegeben, ihre Angebote nachzubessern. Allein der Kreditversicherer Euler Hermes hat Forderungen um die 300 Millionen Euro.

    "Harte Verhandlungen"

    Die beiden Interessenten - Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen und US-Investor Cerberus Capital Management - sollen bei Kaufpreis und Konzept noch nachlegen. Mit ihnen war Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz bis zuletzt noch in "harten Verhandlungen". Wenn aber das endgültige Aus entschieden werden sollte, erhalten erneut tausende Schlecker-Mitarbeiter - meist Frauen - schon Ende Juni oder Anfang Juli die Kündigung. Davor würde der Wareneinkauf gestoppt, der Ausverkauf in den Filialen gestartet sowie sämtliche Verträge mit Lieferanten und Vermietern gekündigt.

    Parallel ginge es an das Tafelsilber: restliche Auslandsgesellschaften und Immobilien wie Lager. Mit den Einnahmen würden zunächst laufende Kosten gedeckt: zum Beispiel Gehälter, Warenbestellungen aus der Zeit der Insolvenz und die Tätigkeit der

    Schlecker: Letzter Hilfeschrei von Verdi

    Ein letzter Hilfeschrei kam noch von der Gewerkschaft Verdi: Sie forderte kurz vor Fristablauf die Politik auf, einen Rettungsbeitrag zu leisten, der Geiwitz bei der Investorensuche Spielraum verschaffen könnte. Der Vorschlag stieß bislang auf taube Ohren. In Berlin wollen am Tag der Entscheidung Hunderte Arbeitnehmervertreter und (dpa, AZ)

    Drogeriekette: Das ist Schlecker

    Mit 21 Jahren, 1965, steigt der gelernte Metzgermeister Anton Schlecker in die väterliche Fleischwarenfabrik in Ehingen bei Ulm ein.

    Das Unternehmen erwirtschaftet damals mit 17 Metzgerei-Filialen nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 7,2 Millionen Euro.

    Im gleichen Jahr gründet der Junior-Chef das erste Selbstbedienungs-Warenhaus am Rande der schwäbischen Stadt.

    Damit legt er die Basis für eine europaweit aufgestellte Drogeriemarktkette, zu der seit 2007 auch die Kette "Ihr Platz" gehört.

    Schlecker war mit etwa 10.000 Filialen, einem Umsatz von 7,42 Milliarden Euro und über 50.000 Beschäftigten Europas führender Drogeriemarkt-Unternehmer.

    Auch die deutschen Drogerieketten führte er an, gefolgt von dm und Rossmann.

    Im Januar 2012 geht Schlecker in die Insolvenz.

    Mai 2012: Schlecker wird zerschlagen. Für die insolvente Drogeriemarktkette sieht der Gläubigerausschuss "keine Perspektive" mehr.

    Im November 2017 wird Anton Schlecker wegen Bankrotts zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Seine Kinder erhalten Gefängnisstrafen.

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