Die Strompreise in Deutschland steigen so stark wie nie zuvor. Das Internetportal Verivox hat mehr als 230 Anbieter verglichen und kommt zu folgendem Ergebnis: Durchschnittlich erhöhen die Unternehmen die Tarife zum 1. Januar 2013 um rund zwölf Prozent.
Auch die Lechwerke erhöhen ihren Tarif
Auch in der Region verlangen die Stromversorger deutlich mehr Geld von ihren Kunden. Die Lechwerke (LEW) erhöhen zum 1. Januar 2013 den Tarif der Grundversorgung um 12,8 Prozent. Ein Haushalt, der im Jahr 3000 Kilowattstunden verbraucht, zahlt damit rund neun Euro mehr im Monat. Der Tarif Avanza, den viele Kunden des regionalen Stromversorgers nutzen, wird um 15,6 Prozent teurer. Für einen Durchschnittshaushalt sind das 10,50 Euro pro Monat mehr. „Die meisten Kunden entscheiden sich allerdings inzwischen für Festpreisprodukte“, sagte Pressesprecher Ingo Butters unserer Zeitung. In diesem Bereich liegt der Preisanstieg zwischen neun und zehn Prozent.
Die Stadtwerke Augsburg erhöhen ihre Tarife durchschnittlich um 9,5 Prozent. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm passen ihre Preise ab Januar 2013 im Schnitt um 10,8 bis 11,5 Prozent nach oben an.
So setzt sich der Strompreis zusammen
Nach Angaben der Bundesnetzagentur machen die Netzentgelte 19,9 Prozent des Strompreises aus. Die Durchleitungsgebühren werden von den Netzbetreibern für die Nutzung der Stromnetze erhoben.
Zudem streichen die Netzbetreiber 2,7 Prozent für den Punkt "Messung, Messstellenbetrieb und Abrechnung" ein. Das umfasst Leistungen wie die Bereitstellung des Stromzählers, das Ablesen des Zählerstands und das Abrechnen des Stroms.
An die Städte und Gemeinden fließt eine Konzessionsabgabe von 6,5 Prozent. Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz macht 13,7 Prozent und die Umlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz 0,2 Prozent aus.
Die Mehrwersteuer und die Stromsteuer belaufen sich auf 24 Prozent des Strompreises.
Die Stromanbieter verlangen für die Strombeschaffung und für den Vertrieb 33 Prozent.
Teurer wird es auch für die Kunden des Allgäuer Überlandwerks mit Sitz in Kempten. Um gut elf Prozent werden dort die Tarife im kommenden Jahr angehoben. Nach Angaben des Unternehmens haben die meisten Kunden den Tarif Allgäustrom Garant. Er wird um 10,3 Prozent erhöht. „Drei Viertel des Strompreises sind vom Staat vergeben. Nur gut ein Viertel ist von uns zu beeinflussen“, sagte Geschäftsführer Michael Lucke.