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Mobilfunk: Neues Format ab Mai: Die bessere SMS

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Neues Format ab Mai: Die bessere SMS

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    Die 160-Zeichen-Kurznachricht soll bald ausgedient haben. Vodafone führt in Deutschland als Erster ein neues Format ein.
    Die 160-Zeichen-Kurznachricht soll bald ausgedient haben. Vodafone führt in Deutschland als Erster ein neues Format ein. Foto: dpa

    Die Mobilfunk-Branche schickt die SMS in den Vorruhestand: Ein neues Format soll die gute, alte Kurznachricht langfristig ersetzen. Über RCS-e – international unter dem Stichwort „Joyn“ vermarktet – können Nutzer nicht nur chatten, sondern auch Dateien verschicken oder sich zu Videokonferenzen treffen. In Deutschland führt der Netzbetreiber Vodafone als Erstes den Service ein: Schon Anfang Mai sollen erste Geräte mit dem Multimedia-Dienst auf den Markt kommen. Andere Anbieter wollen bald folgen.

    RCS-e: Fotos und Dateien verschicken

    RCS-e steht für „ Rich Communication Suite-enhanced“. Damit lassen sich Fotos und Dateien verschicken, aber auch Chats und Videotelefonate führen. All das wird übers Internet abgewickelt, ohne eine Flatrate auf dem Smartphone geht also wenig. Nutzer sollen die Funktionen direkt übers Adressbuch aufrufen und sich unabhängig von einer Plattform austauschen können.

    Das sei ein Vorteil gegenüber populären Diensten wie WhatsApp, die derzeit der SMS den Rang ablaufen, sagt die Expertin Gyanee Dewnarain: „Die Geräte werden von vornherein Joyn-fähig sein, damit können sie Leute jeden Alters intuitiv nutzen.“ Für WhatsApp etwa müssen sich Nutzer eigens anmelden.

    Deutsche Telekom will Joyn zum Sommer hin einführen

    Als Vorreiter galten bislang die spanischen Netzbetreiber, die den SMS-Nachfolger im Sommer starten wollen. Hierzulande will die Deutsche Telekom Joyn „zum Sommer hin“ einführen, O2 zieht eine Umsetzung in Betracht. Die Vorbereitungen für den neuen Standard laufen schon seit Jahren. Dass die Branche ihn jetzt auch offensiv vermarktet, kommt nicht von ungefähr: Die SMS ist zwar nach wie vor ein einträgliches Geschäft.

    Immer mehr kostenlose Dienste wie WhatsApp, iMessage oder Facebook Messenger

    Doch immer mehr Smartphone-Nutzer tauschen sich über kostenlose Dienste wie WhatsApp, iMessage von Apple oder Facebook Messenger aus. Zusätzliches Geld werden die Netzbetreiber mit dem neuen Dienst kaum verdienen – dafür sei die Gratis-Konkurrenz zu groß, sagt die Gartner-Analystin Gyanee Dewnarain. Es sei aber wahrscheinlich, dass sie den Dienst im Paket mit teureren Tarifen vermarkten – wie bei Vodafone.

    Das Überleben der SMS

    Bis die SMS endgültig ausgedient hat, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen. Denn nach wie vor haben viele Nutzer ein Handy ohne Internetverbindung in der Tasche. Bis zum endgültigen Ruhestand der SMS dürften also noch einige Jahre vergehen. dpa

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