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Atommüll: Nächster Castor-Transport startet Richtung Deutschland

Atommüll

Nächster Castor-Transport startet Richtung Deutschland

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    Ein Castor-Behälter mit Atommüll auf dem Gelände des niedersächsischen Zwischenlagers in Gorleben.
    Ein Castor-Behälter mit Atommüll auf dem Gelände des niedersächsischen Zwischenlagers in Gorleben. Foto: dpa/Archiv

    Mit dem Transport soll hochradioaktiver Müll aus deutschen  Atomkraftwerken, der in La Hague gelagert war, ins Zwischenlager  nach Gorleben in Niedersachsen gebracht werden. Es ist der zwölfte  und letzte Castor-Transport mit hochradioaktiven Materialien von La  Hague nach Deutschland. Der Zug besteht aus elf Waggons, die  jeweils einen Castor-Behälter befördern. Der Atommüll in den  Behältern ist in Glaskokillen eingeschweißt.

    Laut dem französischen Netzwerk für den Atomausstieg  Sortir du Nucléaire soll der Transport am Mittwoch gegen 14.20 aus  Valognes abfahren. Wann und wo der Zug die deutsche Grenze  passieren wird, ist noch nicht klar. Der Atomkonzern Areva, der die Wiederaufarbeitungsanlage La  Hague betreibt, macht grundsätzlich keine Angaben zu Zeitplan und  Strecke der Atomtransporte.

    Einem Sprecher des Kollektivs  Südblockade zufolge "verdichten sich Anzeichen" dafür, dass der Zug  diesmal über Saarbrücken fahren wird. Möglicherweise könnte er am  Donnerstag im lothringischen Grenzort Forbach stehen bleiben und  erst am Freitag die Grenze passieren, hieß es. Andere Möglichkeiten  sind die Grenzübergänge bei Straßburg-Kehl und Lauterbourg im Nordelsass.

    Vor dem Start des  Castor-Transports mit hochradioaktivem Atommüll liefen am Dienstag in Frankreich die Vorbereitungen zur Absicherung der Lieferung nach  Deutschland auf Hochtouren. Im Städtchen Valognes nahe der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague an der nordwestfranzösischen  Atlantikküste, wo der Atommüll am Mittwoch auf Waggons verladen  werden soll, bleiben an diesem Tag drei Schulen geschlossen, wie  ein Gemeindesprecher mitteilte.

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    Elf Spezialbehälter werden wie im vergangenen Jahr zunächst mit dem Zug, dann per Tieflader nach Gorleben transportiert. In jedem Castor stecken 28 Glaskokillen mit radioaktiven Abfällen aus deutschen Atomkraftwerken.

    Rund 1200 Kilometer lang ist die Strecke vom französischen La Hague bis nach Gorleben. Die letzte Etappe auf der Straße von Dannenberg bis zum Zwischenlager beträgt etwa 20 Kilometer.

    Rund 20 000 Polizisten sollen nach Angaben der Polizei Lüneburg den Castortransport schützen. 12 000 Beamte werden von der Landespolizei eingesetzt, etwa 8000 von der Bundespolizei aus ganz Deutschland.

    Etwa 16 000 Demonstranten werden am letzten Novemberwochenende gegen den Atommülltransport protestieren, schätzt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

    Dieses Jahr rollt der letzte Castortransport mit hoch radioaktivem Atommüll aus Frankreich nach Gorleben. Zwischen 2014 und 2017 plant das niedersächsische Umweltministerium, weitere 21 Behälter mit Atommüll aus dem britischen Sellafield nach Deutschland zu holen.

    102 Behälter mit Atommüll und abgebrannten Brennelementen lagern derzeit im Zwischenlager Gorleben.

    Außerdem sollen mehrere  Straßen in und um Valognes gesperrt werden. Die französischen  Staatsbahn SNCF kündigte an, dass der Zugverkehr auf einer rund 70  Kilometer langen Strecke von Paris nach Cherbourg am Ärmelkanal am Mittwoch ausfalle. Die Reisenden sollen mit Bussen befördert werden.

    Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten den Castortransport in diesem Jahr für unverantwortlich. Das kam bei einer Studie heraus, die von Greenpeace in Auftrag gegebenen wurde. Der Streit um Strahlenmessungen am Zwischenlager Gorleben sei nicht ausreichend geklärt, begründen 68 Prozent ihre Haltung. Greenpeace wirft dem niedersächsischen Umweltministerium vor, die Messwerte manipuliert zu haben, um den geplanten Castortransport genehmigen zu können.

    Atomkraftgegner begannen unterdessen, auf einem privaten Feld  nahe Valognes ein Protestlager einzurichten. Rund um das Lager, in  dem ein örtliches Kollektiv am Mittwoch mehrere hundert  Atomkraftgegner erwartet, waren am Dienstag bereits Mannschaftswagen der Polizei im Einsatz. Außerdem kreiste ein  Hubschrauber über dem Städtchen. afp

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