Das Langstreckenflugzeug soll - wenn das Wetter mitspielt - vom Flughafen Toulouse-Blagnac im Süden Frankreichs starten. Die Maschine mit Platz für rund 300 Passagiere konkurriert mit dem neuen, aber pannengeplagten Prestigeflieger Dreamliner des US-Konkurrenten Boeing. Wie die Maschine des US-Rivalen ist auch der A350 hauptsächlich aus mit Kohlefaser verstärktem Kunststoff gefertigt, der leichter ist als Metall. Damit lässt sich Treibstoff sparen. Ende 2014 sollen die ersten A350 ausgeliefert werden, bereits jetzt hat Airbus 613 feste Bestellungen verbucht.

Süddeutschland ist eines der wichtigsten Zentren der Luftfahrtindustrie in Europa, wobei in Bayerisch-Schwaben besonders große und wichtige Hersteller sitzen, wie sich auch bei der Produktion des neuen Airbus-Langstreckenjets A350 zeigt.
Das trägt die Region zum A350 bei
So ist Premium Aerotec einer der größten Lieferanten für Strukturbauteile des A350. Aus Augsburg (rund 4000 Beschäftigte) kommen etwa Seitenschalen und die Druckkalotte, beides Baugruppen, bei denen die Kompetenz des Standortes bei Faserverbundwerkstoffen sichtbar wird. Auch die Fußbodenstruktur der hinteren Rumpfsektion stammt aus Augsburg. Für die Fertigung der Seitenschalen wurde eine neue Produktionsstätte in Augsburg gebaut. Mit einer Länge von bis zu 14 Metern sind die Rumpfschalen die größten Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen, die Premium Aerotec je hergestellt hat. Vom Flughafen in Lagerlechfeld bei Augsburg werden solch riesige Seitenschalen mit dem Airbus-Transportflieger Beluga, der auch "fliegender Wal" genannt wird, zu Airbus nach Hamburg transportiert.
Die EADS-Tochter Eurocopter mit bald etwa 6500 Mitarbeitern kennt man vor allem als Hubschrauberhersteller. Der stark wachsende Standort in Donauwörth ist in der Luftfahrtwelt aber auch für die Entwicklung und Produktion von Türen und Toren für Airbus-Flieger bekannt. Beim A350 mischt das Werk wieder mit. So ist Eurocopter der Generalauftragnehmer für die Entwicklung, Fertigung und Lieferung aller Türen und Tore für den A350. Dabei werden die Passagiertüren in Donauwörth gefertigt. Sie bestehen größtenteils aus kohlefaserverstärktem Kunststoff.
Der dritte große Luftfahrtzuliefer-Standort in der Region liegt im Allgäu. Die Firma Liebherr-Aerospace sitzt in Lindenberg und ist traditionell an vielen Luftfahrtprojekten beteiligt. Der aufstrebende Zulieferer verfügt auch noch über ein Werk in Friedrichshafen. An beiden Standorten arbeiten fast 2500 Menschen. Für das A350-Projekt liefert die Mannschaft bewegliche Dämpfer, Bugfahrwerke, Landeklappen-Differentialgetriebe, Streben und die Vorflügelklappen-Betätigung. dpa, sts