Seit dem Jahr 2003 sind etwa 261 Milliarden Dollar (knapp 207 Milliarden Euro) an Schwarzgeld aus Griechenland ins Ausland transferiert worden. Das ergaben die Berechnungen einer US-Nichtregierungsorganisation. Die Organisation untersucht internationale Schwarzgeldströme. Es handle sich dabei um Gelder aus kriminellen Handlungen, Korruption und Steuerhinterziehung, sagte Raymond Baker, Chef der Organisation Global Financial Integrity dem Magazin "Spiegel" laut einer Mitteilung vom Sonntag.
Griechenland: Geld waschen in der Finanzkrise
Eine Finanzkrise wie die in Griechenland sei wie geschaffen, um Geld zu waschen, sagte Baker. Kriminelle Anleger kauften günstig Immobilien und hofften darauf, "dass die in zehn oder 15 Jahren mehr wert sind". Dabei hätten sie eine längere Perspektive als traditionelle Investoren.
Illegale Gelder
Griechenland - Zehn Fakten zum Krisenland
Griechenland, die Hellenische Republik, heißt im Griechischen Elláda (Ελλάδα).
Das Land am Mittelmeer ist eine Parlamentarische Republik.
Auf 131.957 Quadratkilometern leben knapp 11 Millionen Menschen.
Die Nationalfeiertage der Griechen sind am 25. März und 28. Oktober.
Das Kfz-Kennzeichen ist GR, die Internet-TLD .gr und die Telefonvorwahl +30.
Die Hauptstadt Griechenlands ist Athen. Die weiteren größten Städte sind: Thessaloniki, Piraeus und Patrai.
Staatsreligion in Griechenland ist das Orthodoxe Christentum. Etwa 97 Prozent aller Griechen sind orthodox.
Griechenland grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei, das als Erzfeind des Landes gilt.
Griechenland ist seit Jahren wegen der Euro-Krise in den Schlagzeilen. Dem Land bekam einen Schuldenschnitt.
Griechenland gehört zur Europäischen Union und hat den Euro als Währung.
Nach Bakers Angaben flossen in den Jahren 2010 und 2011 auch illegale Gelder in Höhe von fast 200 Milliarden Euro nach Griechenland. Dabei handle es sich um Ersatz für Kredite, die von dortigen Banken nicht mehr vergeben würden, sagte er der Zeitschrift. "In einer Rezession wird es für Privatleute und Unternehmen schwieriger, an Kredite zu kommen, das zieht illegale Gelder an, mit denen diese Lücke geschlossen wird", führte er aus.
Griechenland wird mit Milliarden unterstützt
Griechenland wird derzeit mit Milliardenhilfen unterstützt. Das seit März laufende zweite Hilfsprogramm hat ein Volumen von 130 Milliarden Euro. Eine neue Tranche von knapp 31,5 Milliarden Euro, ohne die Griechenland die Staatspleite droht, soll nach einer neuen Prüfung seiner Sparbemühungen ausgezahlt werden. afp/AZ