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Gewinneinbruch: MAN prüft Kurzarbeit für das kommende Jahr

Gewinneinbruch

MAN prüft Kurzarbeit für das kommende Jahr

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    MAN verbuchte im dritten Quartal einen herben Gewinneinbruch. Unter dem Strich verdiente der Konzern zwischen Juli und September rund 61 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 171 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 4 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro.
    MAN verbuchte im dritten Quartal einen herben Gewinneinbruch. Unter dem Strich verdiente der Konzern zwischen Juli und September rund 61 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 171 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 4 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Foto: dpa

    MAN prüft angesichts der schwachen europäischen Lastwagen-Märkte für das kommende Jahr Kurzarbeit. "Wir sind dazu in Gesprächen mit den Gewerkschaften", sagte der Chef der Sparte Truck & Bus, Anders Nielsen, am Dienstag in München. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, betonte der Manager bei Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal. In dieser Woche schickt die VW-Tochter in Salzgitter und 15 000 Mitarbeiter in den Zwangsurlaub. Vom 21. Dezember bis 11. Januar ruht die Produktion ebenfalls.

    MAN: Gewinneinbußen von 110 Millionen Euro

    MAN verbuchte im dritten Quartal einen herben Gewinneinbruch. Unter dem Strich verdiente der Konzern zwischen Juli und September rund 61 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 171 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 4 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Wie Volvo oder dem VW-Schwesterunternehmen Scania verdirbt die Rezession in Teilen Europas auch MAN das Geschäft. "Die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum führte zu Unsicherheiten auf den Märkten und dämpft spürbar die Konjunktur", sagte Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen am Dienstag.

    "Das Ergebnis kann uns natürlich nicht zufrieden stellen", sagte Pachta-Reyhofen. Es werde deshalb weiter intensiv daran gearbeitet, die Kosten deutlich zu senken. Vor allem in der Verwaltung gebe es noch Sparpotenzial. Konkrete Zahlen oder Einsparziele wollte Finanzvorstand Frank Lutz nicht nennen. Bereits seit Jahresbeginn herrscht bei MAN ein weitgehender Einstellungsstopp, in der Sparte Truck & Bus mussten zudem bereits viele Leiharbeiter gehen. MAN mit Sitz in München beschäftigt weltweit insgesamt rund 54.970 Menschen.

    Nachfrage nach Lkws geht zurück

    In Europa geht die Nachfrage nach Lastwagen seit neun Monaten in Folge zurück. Angesichts der schwachen Wirtschaft werden weniger Waren transportiert, Spediteure sparen und kaufen weniger neue Lastwagen. Ein Ende dieser Entwicklung ist angesichts der Eurokrise nicht in Sicht. Dagegen erhofft sich der Konzern vom Geschäft in Brasilien im vierten Quartal wieder bessere Zahlen. Dort machten MAN unter anderem die Einführung neuer Emissionsstandards und erschwerte Finanzierungsbedingungen für Kunden das Leben schwer.

    Das einst von der heutigen Konzernmutter Volkswagen übernommene Brasiliengeschäft ist für MAN ein wichtiger Ertragsbringer. Insgesamt dürfte das vierte Quartal daher besser laufen als das dritte. Auch deswegen bekräftigte der Konzern seine Prognose für 2012 und rechnet weiter mit einem leichten Umsatzrückgang. Nach neun Monaten summiert sich der Umsatz von MAN auf 11,6 Milliarden Euro, ein Minus von 3 Prozent. Das operative Ergebnis sank im gleichen Zeitraum von fast 1,1 Milliarden Euro auf nur noch 656 Millionen. dpa/AZ

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