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Maschinenbau: MAN-Konzern Renk auf Rekordkurs

Maschinenbau

MAN-Konzern Renk auf Rekordkurs

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    Mit Getrieben für die Marine macht Renk gute Geschäfte. Unser Bild zeigt ein Getriebe für die deutsche Fregatte F125, produziert in Augsburg.
    Mit Getrieben für die Marine macht Renk gute Geschäfte. Unser Bild zeigt ein Getriebe für die deutsche Fregatte F125, produziert in Augsburg. Foto: Fred Schöllhorn

    Die Zahlen, die Firmenchef Florian Hofbauer an diesem Nachmittag den Aktionären vorstellt, können sich sehen lassen. Aufträge im Wert von 525 Millionen Euro hat der Getriebehersteller Renk, den Hofbauer leitet, im vergangenen Jahr verbucht – ein neuer Rekordwert, der vor allem einer Großbestellung aus Südkorea über 100 Panzergetriebe geschuldet ist. Nach drei Jahren mit erheblichen Umsatzrückgängen kann das Augsburger Unternehmen deutliche Zuwächse präsentieren – um 22 Prozent auf 476 Millionen Euro. Und auch beim Gewinn legte der Maschinenbauer um 18 Prozent zu. 45 Millionen Euro verdiente die MAN-Tochter im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Steuern, wie Hofbauer auf der Hauptversammlung berichtet.

    Das sind Ergebnisse, wie sie auch Aktionäre und Aktionärsschützer schätzen. Sören Merkel von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz lobt „die tollen Zahlen“, sein Kollege Helmut Kroll, der die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger vertritt, spricht von einer „sauberen Leistung in nicht einfachen Zeiten“. Eines aber stört die Anteilseigner gewaltig: die Dividende. Zwei Euro je Wertpapier schüttet das Unternehmen aus – 20 Cent mehr als im Jahr davor. „Das ist mehr als mager“, findet Aktionärsschützer Kroll. Er fordert, Renk müsse 50 Prozent des Gewinns ausschütten – pro Aktie liegt dieser bei 6,69 Euro.

    Der Renk-Aufsichtsrat muss verdoppelt werden

    Eine angemessene Beteiligung am Erfolg von Renk, das fordern die Aktionäre. Der Hersteller, der auf vier verschiedene Geschäftsfelder setzt, macht vor allem mit Spezialgetrieben für die Marine derzeit gute Geschäfte, aber auch mit Standardgetrieben für Schiffe. Weil die Auftragslage gut ist, ist auch die Zahl der Mitarbeiter um zwölf Prozent gestiegen. 2245 Personen beschäftigte Renk zum Jahresende, davon rund 1000 am Stammsitz in Augsburg, wie Hofbauer betont.

    Für die Aktiengesellschaft hat das Folgen: Der Aufsichtsrat muss auf zwölf Mitglieder verdoppelt werden und künftig zur Hälfte aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern besetzt werden. Kritik wird auf der Hauptversammlung vor allem daran laut, dass drei Mitglieder aus dem Volkswagen-Konzern, dem neuen MAN-Eigner, zur Wahl stehen. „Man merkt schon, wer hier bei Renk Herr des Hauses ist“, kritisiert Kroll. Milder stimmt die Aktionäre dagegen das zweifellos prominenteste Mitglied des neuen Aufsichtsrats, Georg Pachta-Reyhofen. Ob der MAN-Chef das Gremium künftig leitet und damit seinen bisherigen Vorstandskollegen Frank H. Lutz ablöst, der den Nutzmaschinenkonzern überraschend verlassen hat, ist bislang unklar. In einem aber lässt Pachta-Reyhofen keinen Zweifel: „Renk ist die Ertragsperle des MAN-Konzerns.

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